Am Puls Mannheims
Interview mit Daniele Fuscà, Geschäftsführer der SoHo Turley Development GmbH
„Die Kaserne aus rotem Sandstein wurde bereits zwischen 1899 und 1901, hauptsächlich aus mehreren Mannschaftsgebäuden bestehend auf einer Fläche von 13 ha erbaut und liegt mitten in der Stadt“, beschreibt Geschäftsführer Daniele Fuscà. „Die Stadt Mannheim hat entschieden, dass dieses Areal städtebaulich neu entwickelt und urbane Aspekte dabei berücksichtigt werden sollen. Dafür suchte man einen Partner mit Erfahrung in diesem Bereich.“
Die SoHo Turley Development GmbH gehört zur Tom Bock-Gruppe, die in den vergangenen Jahren viele städtebauliche Projekte erfolgreich umgesetzt hat. Auch SoHo Turley Development verfügte mit der Restrukturierung des historischen Frankfurter Taunus-Viertels zwischen 1996 und 2008 bereits über eindrucksvolle Referenzen und bekam den Zuschlag.
HARMONISCHES GANZES
„Am Ende ist ein einheitliches, harmonisches Gesamtbild entscheidend“, so Daniele Fuscà. „Wir sehen das Projekt als ein Ganzes und nicht als eine Summe von Einzelteilen. Daher bieten wir alles aus einer Hand: Planung, Entwurf, Vertrieb, alle kaufmännischen Aspekte und die Finanzierung. So wird vermieden, dass zwischen verschiedenen Parteien Kompromisse geschlossen werden müssen, unter denen das Projekt leidet.“
Der Geschäftsführer geht davon aus, dass das Projekt 2021 abgeschlossen und ein Umsatz von 800 Millionen EUR realisiert worden sein wird. 40.000 m2 - gut die Hälfte der Fläche - wurden bislang allein über Mundpropaganda vermarktet. „Die bestehende Bausubstanz wird renoviert und durch Neubauten abgerundet, die sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen. So schaffen wir neuen Raum für Wohnen und Gewerbe. Unter anderem werden sich eine Fremdsprachen-Kita, ein Balletthaus, eine Eisdiele und ein Restaurant sowie ein Hotel dort ansiedeln. Neben Privatpersonen, die hier leben und arbeiten wollen, gehören daher auch gewerbliche Mieter zu unserer Zielgruppe. Wir suchen solche, die hier gut hineinpassen.“
Das SoHo-Konzept stammt eigentlich aus Europa und wurde von deutschen und italienischen Architekten in die USA getragen. Es ist ein Konzept, das Stadthäuser mit Ateliers, Galerien und dergleichen verbindet. Nach dem 2. Weltkrieg geriet es in Europa in Vergessenheit.
„Wir haben es quasi ‚reimportiert‘“, sagt Daniele Fuscà, der an seinem Beruf schätzt, dass dieser es ihm ermöglicht, seine eigene Leidenschaft für schöne Häuser mit der Gestaltung des Stadtbildes zu verbinden. Für ihn ist es wichtig, dass jemand sich mit dem Ort, den er gestalten will, verbunden fühlt: „Nur so kann ich einen positiven Einfluss ausüben“, sagt er, der selbst aus der Region stammt. „Mannheim ist eine ungeheuer attraktive Stadt. Sie pulsiert, ist weltoffen; Kunst und Kultur sind hier allgegenwärtig. Hier gibt es für uns noch unglaublich viel Potenzial.“