Den globalen Markt im Blick

Interview mit Marc Mollenkopf, Geschäftsführer der ROSTA AG

Die Produkte von ROSTA werden weit über die Landesgrenzen der Schweiz hinaus geschätzt. Sowohl in Bergwerken in Australien und Amerika wie auch bei unzähligen Maschinenherstellern weltweit kommen die Produkte erfolgreich zum Einsatz.

Schon in den 1970er-Jahren hatte die 1944 als mittelständisches Familienunternehmen gegründete Firma damit begonnen, sich einen globalen Kundenstamm aufzubauen. „Damals hat der Verkaufsleiter und spätere Geschäftsführer die Internationalisierung vorangetrieben“, offenbart Geschäftsführer Marc Mollenkopf. „Unsere Gummifederelemente wurden standardisiert und global vertrieben.“ Heutzutage liegt der Exportanteil für Gummifederelemente bei 95%.

Internationale Expansion

Zu Beginn konzentrierte sich die Expansion auf Westeuropa und Kanada. 2012 folgte ein Joint Venture in China, zuletzt wurden 2013 und 2014 zwei weitere Gesellschaften in den USA und Australien gegründet. „Der chinesische Markt entwickelt sich mit zweistelligen Wachstumsratenn erfreulich“, verrät Marc Mollenkopf. „Der Kern des Unternehmens liegt jedoch nach wie vor in der Schweiz, wo 65 der 103 Angestellten tätig sind. Wir sind in der glücklichen Lage, uns auf langjährige Mitarbeitende verlassen zu können“, betont der Geschäftsführer. „Es geht vor allem darum, Ressourcen und Kompetenzen in den einzelnen Projekten gezielt und effizient zu nutzen. Mit dem Projekt ‘Global Production’ wird zum Beispiel ein technisches Team für die globale Beschaffung und Produktion aufgebaut.“

Das Projekt Vision 50

In diesem Prozess spielt die Digitale Transformation eine Schlüsselrolle. „Darunter verstehe ich zwei Dinge“, erklärt Marc Mollenkopf. „Den Zusammenschluss unserer Niederlassungen durch interne Prozesse und die Führung eines internationalen Unternehmens mit möglichst schlankem Management. Technologien wie Videokonferenzen und MS Sharepoint unterstützen diese Entwicklung. Ziel ist, Transparenz in den Projekten zu erlangen, sodass alle innerhalb der globalen Organisation die strategische Ausrichtung nachvollziehen und verstehen können.“

Marc Mollenkopf
„Ich bin fasziniert von der technischen Entwicklung.“ Marc MollenkopfGeschäftsführer

Innovation als Service

Der technische Wandel nimmt auch auf andere Bereiche mehr und mehr Einfluss. „Wir investieren gerade in eine neue Website und in E-Marketing“, bestätigt Marc Mollenkopf. „Social Media haben in Übersee eine ganz andere, viel größere Bedeutung. In der Schweiz ist dies noch viel zu wenig entwickelt.“

Im Gegenzug werden technische Zeitschriften immer weniger für das Marketing genutzt. Aber die Präsenz auf Messen ist nach wie vor wichtig. Weltweit ist die Firma auf 23 Messen vertreten, wo auch immer wieder neue Produkte vorgestellt werden.

„Innovation liegt mir am Herzen“, meint Marc Mollenkopf. „Ich bin von Natur aus Ingenieur. Wir haben gerade den ROSTA Switch patentiert. Dieses Element vereint die bekannten Vorzüge mit einem Sensor. Die bisherigen Funktionen Federn, Lagern und Dämpfen werden neu durch elektronische Eigenschaften ergänzt.“

Serviceleistungen im Bereich Entwicklung und Engineering sind zunehmend gefragt „Wir haben ein eigenes Labor in der Schweiz, in dem wir kundenspezifische Tests durchführen. Weiter fördern wir die Kompetenz in der numerischen Simulation“, erläutert Marc Mollenkopf. „Hierfür haben wir eine Kooperation mit der RWTH Aachen, welche sich mit der Entwicklung von Materialmodellen beschäftigt.“

Ambitionierte Ziele

Finanziell ist das Jahr 2017 für das Unternehmen, das zuletzt einen Jahresumsatz von 25 Millionen CHF verzeichnen konnte, stark angelaufen. „Wir sind auf Kurs bezüglich unserer ambitionierten Wachstumsziele“, stellt Marc Mollenkopf fest. „Nun gilt es weiterhin an unserer Globalisierungsstrategie festzuhalten. Wir müssen das Bewusstsein für eine Organisationsform erarbeiten, die nicht mehr örtlich gebunden ist. Kollaboration zu leben, erfordert einen Kulturwandel. Irgendwann werden im virtuellen Chatraum die Projekte besprochen als ob es ein normales vor-Ort-Meeting wäre. Das ist eine echte Herausforderung.“

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