Sicherheit geht vor Rendite

Interview

Die Maerki Baumann & Co. AG ist ein unabhängiges Familienunternehmen, dessen Stärken persönliche Betreuung und individuelle Anlagelösungen sind. Vermögende Familien und Unternehmer sowie Institutionelle werden nicht mittels aufwändiger Werbung angesprochen.

Die Privatbank erreicht mögliche Kunden über Netzwerke, durch Publikationen und Podiumsgespräche. Außerdem ist das Geldinstitut zertifiziert, unter anderem vom Institut für Vermögensaufbau aus München. Vermarktet werden innovative Anlagelösungen wie indirekte Schweizer Immobilienanlagen.

Basis für die Zukunft

Seit 2007 entwickelt die Maerki Baumann & Co. AG ihr Geschäftsmodell laufend weiter. „Es macht keinen Sinn mehr, als Bank die gesamte Wertschöpfungskette selber abzubilden“, erklärt Dr. Stephan Zwahlen, seit 2009 stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung und seit 2005 im Unternehmen. „Deshalb konzentrieren wir uns auf die Dinge, die wir besser bzw. anders machen als die Konkurrenz: Anlageberatung und Vermögensverwaltung.“

Alles, was nicht mit dem Kerngeschäft zu tun hat, wurde ausgegliedert. „Mit diesem Schritt haben wir eine gute Basis für die Zukunft geschaffen“, ergänzt Dr. Stephan Zwahlen.

„Es macht keinen Sinn mehr, als Bank die gesamte Wertschöpfungskette selber abzubilden.“ Dr. Stephan Zwahlen stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsleitung

Hohe Unabhängigkeit

Durch die Finanzkrise 2008/2009 wurde das Vertrauen in die Banken stark erschüttert und der Druck auf das Schweizer Bankgeheimnis wuchs. Statt auf die Kostenbremse zu treten, entschied sich die Eigentümerfamilie für Investitionen – vor allem in IT und Personal.

Angesichts der neuen Sichtweise in der Schweiz – bei Anlagen ausländischer Kunden müssen nun deren nationale Rechtsgrundlagen berücksichtigt werden – konzentriert sich Maerki Baumann seit 2010 in erster Linie auf die Schweiz und Deutschland. Deren rechtliche und kulturelle Grundlagen sind nämlich bestens bekannt.

In diesem Zusammenhang fiel auch die Entscheidung, keine eigenen Produkte mehr anzubieten, um den Kunden gegenüber wirklich neutral zu sein. Trotz aller Veränderungen schrieb das Unternehmen die ganzen Jahre über schwarze Zahlen und hat auch kaum Kundenvermögen verloren.

Überschaubare Größe

„Wir haben in den letzten sechs Jahren die Grundlagen geschaffen, dass wir heute als Institut überschaubarer Größe die notwendigen Kompetenzen sowie ein innovatives Geschäftsmodell haben und in Zukunft unsere Unabhängigkeit bewahren können“, fasst Dr. Stephan Zwahlen zusammen.

Heute verwalten 90 Vollzeitkräfte ein Vermögen von rund sieben Milliarden CHF. Mit 85% machen die Schweiz und Deutschland den größten Teil des Geschäftes aus. Die restlichen 15% entfallen vor allem auf das übrige Europa.

1932 gegründet

1932 gründeten die beiden Geschäftsleute Friedrich Maerki und Georg Braun die Börsenbank Maerki, Braun & Co. Kurze Zeit später verstirbt Georg Braun und der Jurist Conrad Baumann wird neuer Partner. Nach dessen Tod tritt seine Witwe ins Unternehmen ein.

Seit den 1970er Jahren ist das Bankhaus im Besitz der Familie Syz, das operative Geschäft leiten Marcus H. Bühler als Vorsitzender der Geschäftsleitung – verantwortlich für das Private Banking – sowie Dr. Stephan A. Zwahlen als sein Stellvertreter und Leiter Investment Solutions & Services.

Schnell reagiert

Viele Banken in der Schweiz kämpfen derzeit mit dem Strukturwandel und dem MiFID-Standard, den europäischen Anlegerschutzbestimmungen. Maerki Baumannn hat diesen Standard bereits umgesetzt.

„Unser Beratungsprozess ist zu 100% MiFID-konform“, erklärt Dr. Stephan Zwahlen. Europäische Kunden können damit – in Einklang mit der passiven Dienstleistungsfreiheit – beraten werden wie in ihrem Heimatland.

Neue Anlagelösungen

Für die Zukunft hat Maerki Baumann eine innovative Anlagelösung geschaffen, die 2016 auf den Markt kommen soll. Sie ist modular aufgebaut und die einzelnen Bausteine können den Anforderungen des Kunden entsprechend miteinander kombiniert werden.

Zur Diskussion steht zudem eine Erweiterung des Online-Angebots, zum Beispiel mit einer elektronischen Beratungsplattform, über die sich Kunden auch untereinander austauschen können. Zudem will das Bankhaus verstärkt auf die kommende, in den nächsten Jahren erbende Generation zugehen und deren Bedürfnisse gezielt ansprechen.

Ein weiteres Ziel ist es, die nötigen Voraussetzungen dafür zu schaffen, um auch aktiv auf dem deutschen Markt tätig zu sein, zum Beispiel über die Erlangung der erleichterten Freistellung bei der BaFin.

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