Erfolgsgeschichte mit vier Buchstaben

Interview

LEKI ist vielen Outdoor-Enthusiasten vor allem durch seine hochwertigen Nordic-Walking-Stöcke bekannt. Doch das erfolgreiche mittelständische Familienunternehmen bietet auch Stöcke, Handschuhe und Accessoires für zahlreiche weitere beliebte Sportarten, darunter Ski alpin, Trekking, Freeski, Langlauf, Trail Running und Skirollern.

Das neueste Produktsegment sind Faltstühle, die seit dem aktuellen Jahr das umfangreiche LEKI-Sortiment ergänzen. Gegründet wurde LEKI im Jahr 1948 durch Karl Lenhart, der als ambitionierter Skifahrer mit den damaligen Skistöcken unzufrieden war. Deshalb begann er, selbst welche herzustellen – zunächst aus Holz und später aus Aluminium und Verbundmaterialien.

1970 wurden dann die ersten Skistöcke unter dem Namen LEKI auf den Markt gebracht. „Stöcke selber herzustellen, nicht nur als Zulieferer, war eine der wichtigsten Entscheidungen in unseren Firmenhistorie“, sagt Geschäftsführerin Waltraud Lenhart, die das Unternehmen zusammen mit ihrem im Jahr 2012 verstorbenen Mann Klaus zu dem gemacht hat, was es heute ist: dem weltweit führenden Anbieter von Stöcken und Handschuhsystemen.

Stetige Entwicklung und Innovation

Bei allen Produktentwicklungen stand neben Qualität und Funktionalität immer die Sicherheit im Vordergrund. So hat LEKI zum Beispiel die ersten Automatikschlaufen vorgestellt, bei denen die Hand automatisch freigegeben werden kann.

„Dann waren die Stöcke immer relativ lang, bis wir ein System zur Innenverstellung entwickelt haben, so dass die Stöcke zusammengeschoben werden können“, erläutert Waltraud Lenhart.

„Wir sind mit dem Fachhandel großgeworden. Deshalb ist er ein wichtiger Partner für uns für die Weiterentwicklung.“ Waltraud LenhartGeschäftsführerin
Geschäftsführerin Waltraud Lenhart

Es folgten viele weitere kleinere und größere Entwicklungen, darunter das innovative Trigger-System, bei dem sich der Griff von der Schlaufe lösen lässt. „Man sagte einmal zu meinem Mann: ‚Sie sind nie zufrieden‘“, so Waltraud Lenhart. „Das stimmte nicht. Er war schon zufrieden, aber wenn etwas verbessert werden konnte, dann hat er es gemacht.“

Klaus Lenhart war in der Branche als herausragender Unternehmer und leidenschaftlicher Erfinder bekannt – als Mann mit einer klaren Vision: der Entwicklung von LEKI zum Markt- und Technologieführer für Stöcke und Handschuhe.

Diese Vision hat er klar erreicht: mit hochwertigen Produkten, die Sicherheit, Funktionalität, Komfort und attraktives Design in idealer Weise kombinieren. Hierfür stehen mehr als 250 Patente, die LEKI im Laufe seiner Firmengeschichte entwickelt hat – so viele wie kaum ein anderer Branchenvertreter.

Moderne Produktion in Tschechien

Die Produktion der Stöcke, Handschuhe und aller übrigen Erzeugnisse erfolgt komplett in Tschechien. „Wir sind bereits seit dem Jahr 2000 in Tschechien“, erklärt Waltraud Lenhart. „Das Unternehmen entwickelte sich sehr erfolgreich, und wir hatten Platznot. So haben wir dort eine moderne Fertigungsstätte errichtet.“

Zusammen mit der Produktion in Tschechien beschäftigt LEKI etwa 300 Mitarbeiter. Neben dem Vertrieb über den stationären Handel betreibt das Unternehmen einen Onlineshop, in dem es neben allen LEKI-Produkten auch Beratung in Sachen richtige Stocklänge und Handschuhgröße sowie Infos zu Produktpflege, Bestellstatus und vielem mehr gibt.

„Es kommt darauf an, den richtigen Mix aus stationärem Vertrieb und Onlinehandel zu finden“, sagt Waltraud Lenhart. „Hier muss man sich ständig anpassen. Der Einzelhandel wird jedoch eine feste Größe bleiben. Nur hier lassen sich echte Erlebniswelten schaffen, in denen der Kunde den Stock oder den Handschuh direkt ausprobieren kann.“

Der LEKI-Onlineshop wurde dabei zusammen mit dem Fachhandel gestaltet. Dieser liefert auch die dort bestellten Waren. „Den Fachhandel zu stärken ist uns wichtig“, erklärt Waltraud Lenhart. „Wir sind mit dem Fachhandel großgeworden. Deshalb ist er ein wichtiger Partner für uns für die Weiterentwicklung. Wir legen großen Wert auf Partnerschaft, Zuverlässigkeit und eine gesunde, gemeinsame Entwicklung.“

Erfolgreicher Marketing-Mix

Auch in Sachen Kommunikation setzt LEKI auf einen Mix aus Print, direktem Kundenkontakt und sozialen Medien. Außerdem ist man auf den Leitmessen der Branche präsent, wir der ISPO in München oder die Outdoor in Friedrichshafen.

Das Hauptgeschäft von LEKI sind Stöcke, die mit Ausnahme von wenigen Teilen, wie zum Beispiel Carbon-Rohren, komplett im eigenen Hause gefertigt werden. Weitere wichtige Produktsegmente sind Handschuhe und die neuen Faltstühle, die sich aus einer Kernkompetenz des Unternehmens entwickelt haben.

Geschäftsführerin Waltraud Lenhart
„Es war nie unser Ziel, ganz groß zu werden, sondern immer ordentliche Arbeit abzuliefern.“ Waltraud LenhartGeschäftsführerin

„Stöcke werden auch gefaltet“, erklärt Waltraud Lenhart. Die neuen Alu-Faltstühle zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht bei hoher Stabilität und Sicherheit aus. Es gibt sie in zwei Varianten: als LEKI Chiller, dem Kleinen, und LEKI Breeze, dem ganz Kleinen. „Die Faltstühle sind eine wunderbare Ergänzung und auf große Resonanz gestoßen“, so Waltraud Lenhart. „Wir arbeiten ständig daran, unseren Produktmix zu erweitern und zu verbessern.“

Der Exportanteil von LEKI liegt bei 50%. Die wichtigsten Auslandsmärkte sind Europa, Asien und Amerika. Der weltweite Erfolg des Unternehmens ist neben hoher Produktqualität vor allem auf die gradlinige Philosophie von Klaus Lenhart zurückzuführen, der nie etwas versprochen hat, das er nicht halten konnte.

„Es war nie unser Ziel, ganz groß zu werden, sondern immer ordentliche Arbeit abzuliefern“, sagt Waltraud Lenhart. „Und dies wird auch so bleiben, wenn wir die Firma an die nächste Generation weitergeben.“

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