Jetzt wird es bunt

Interview

„Die Farbenindustrie ist geprägt durch Rationalisierungsbestrebungen“, beklagt Dr. Katrin Trautwein, Delegierte des Verwaltungsrates der kt.COLOR AG. „Fast alle machen das Gleiche und differenzieren sich nur noch übers Marketing und ihre Werbebotschaften. Bei uns befindet sich die Differenzierung innerhalb des Eimers. Unsere Aufgabe ist es, aufzuklären, was es bedeutet, wenn Farben aus natürlichen Rohstoffen bestehen, und dass dies kein Marketing-Gag ist.“

Dr. Katrin Trautwein hat die Erfahrung gemacht, dass ihre Farben die Kunden überzeugen. „Haben wir einen Kunden gewonnen, dann kommt uns dieser nicht mehr abhanden. Wer eine Farbe, zum Beispiel ein Weiß aus Champagnerkreide ausprobiert hat und gesehen hat, wie es funkelt, geht nicht mehr zurück zu RAL 9010.“

In allen Schattierungen

Die Produktpalette umfasst alle denkbaren Farbtöne, die vorwiegend für Außen- und Innenwände, aber auch Möbel verwendet werden.

„Wir stellen faktisch Künstlerfarben für die Architektur her“, meint Dr. Katrin Trautwein. Sie kennt sich mit Farben und ihrer Wirkung bestens aus. Bevor sie 1998 kt.COLOR gründete, hat die promovierte Chemikerin als Laborleiterin für einen Hersteller von Künstlerfarben gearbeitet. Zudem verfügt sie über einen Hintergrund in Psychologie, der ihr nun zugutekommt. „Unsere Farben sind ästhetisch wohltuend“, betont sie.

Der Unterschied im Farbtopf

Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter für die Firma, fünf davon in der deutschen Niederlassung in Tübingen. Bei einem Jahresumsatz von vier Millionen CHF, konzentriert sich der Verkauf zu 90% auf die DACH-Region. Faktisch gibt es keinerlei Mitbewerber auf dem Markt.

Dr. Katrin Trautwein Gründerin
„Unser Produkt hat immer für sich selbst geworben.“ Dr. Katrin TrautweinGründerin

„Das ist aber nicht so gut, wie man meinen könnte“, stellt Dr. Katrin Trautwein fest. „Ich wünschte es gäbe einen gewissen Wettbewerb, damit unsere Art der Farbherstellung bekannter wird. Zudem gibt es im Bereich der Farben und Lacke keinen wirklichen Konsumentenschutz. Viele Hersteller behaupten einfach, dass sie dasselbe Produkt anbieten. Es ist mühsam, den Kunden zu überzeugen, dass bei uns wirklich etwas anderes im Farbeimer drin ist.“

Mehr zum Thema Chemie

Brücken bauen mit Molekülen

Interview mit Dr. Oliver Seidelmann, Geschäftsführer der ChiroBlock GmbH

Brücken bauen mit Molekülen

Innovative Chemie ist der Schlüssel für viele Zukunftsfragen – von nachhaltigen Produktionsmethoden bis hin zu medizinischen Lösungen. Mitten im Chemiepark Wolfen hat sich die ChiroBlock GmbH seit 1999 zu einem…

Chlordioxid aus Hannover für die Welt

Interview mit Boris Hinz, Geschäftsführer der Dr. Küke GmbH

Chlordioxid aus Hannover für die Welt

Die Dr. Küke GmbH aus Wedemark bei Hannover hat sich auf einen einzigen Wirkstoff fokussiert: Chlordioxid. Von Brauereien über Krankenhäuser bis zu Industriebetrieben – überall dort, wo desinfiziert werden muss,…

Farben, die funktionieren – mit Borchers Additiven

Interview mit Dietmar Helker, EMEA Applications & Co-Supplier Leader der Bochers GmbH

Farben, die funktionieren – mit Borchers Additiven

Lackadditive sind spezielle Zusatzstoffe, die in der Farb- und Lackindustrie eingesetzt werden, um bestimmte Eigenschaften wie Fließverhalten, Trocknungsgeschwindigkeit oder Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen zu verändern und zu verbessern. Die Borchers…

Spannendes aus der Region Uster

Pharma-Vertriebsprofi  für die Schweiz

Interview mit Thomas Wirth, CEO der BioMed AG

Pharma-Vertriebsprofi für die Schweiz

Der Handel mit Arzneimitteln ist in Europa hochreguliert, innerhalb und außerhalb der EU. Das gilt für verschreibungspflichtige Mittel genauso wie für OTC-Produkte und selbst für Nahrungsergänzungsmittel. Auch große Branchennamen setzen…

„Die Schweiz ist ein absolutes Wärmepumpenland!“

Interview mit Roger Basler, CEO der Meier Tobler Group AG

„Die Schweiz ist ein absolutes Wärmepumpenland!“

Bei den neu verkauften Wärmesystemen steht die Wärmepumpe in der Schweiz unangefochten auf dem ersten Platz. Trotzdem werden fast zwei Drittel aller Gebäude in der Eidgenossenschaft immer noch mit fossilen…

Individuelle Verbindungen

Interview mit Dr. Thomas Plantenberg, Geschäftsführer der Kisling AG

Individuelle Verbindungen

Klebstoffe und Dichtstoffe sind hoch spezialisierte Produkte, die es für zahlreiche unterschiedliche Anwendungen gibt. Zu den absoluten Experten auf diesem Gebiet zählt die Kisling AG. Das schweizerische Unternehmen bietet ein…

Das könnte Sie auch interessieren

Erfolgreich aus dem Quark gekommen

Interview mit Andrej Volynec, Geschäftsführer der Quarki fresh food GmbH

Erfolgreich aus dem Quark gekommen

Milch – Kulturgut und hochwertiges Lebensmittel, das eine Vielzahl an Nährstoffen enthält. Milch liefert wertvolles Eiweiß, Calcium, Jod, Vitamin B2 und B12. Für viele Menschen ist der tägliche Verzehr von…

Vom Reststoff zur Ressource – eine Erfolgsgeschichte im Kreislauf

Interview mit Dirk Kopplow, Geschäftsführer und Benjamin Fiekens, Vertrieb der GVÖ Gebinde-Verwertungsgesellschaft der Mineralölwirtschaft mbH

Vom Reststoff zur Ressource – eine Erfolgsgeschichte im Kreislauf

Die Kreislaufwirtschaft ist längst mehr als ein ökologisches Ideal – sie ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Steigende Rohstoffpreise, strengere Umweltgesetze und das wachsende Bewusstsein für nachhaltiges Handeln verändern die Industrie grundlegend.…

Hotellerie, die den Wandel meistert

Interview mit David Etmenan, Chief Executive Officer & Owner NOVUM Hospitality

Hotellerie, die den Wandel meistert

Vom Familienbetrieb in Hamburg zu einer der größten Hotelgruppen Europas: Die Novum Hospitality GmbH betreibt, entwickelt und managt Hotels in verschiedenen Segmenten – vom Midscale- bis zum Premiumbereich. Das Unternehmen…

TOP