Götterboten der Neuzeit

Interview mit Dieter Zillmann, Geschäftsführer der Hermes Logistik GmbH & Co KG

In der griechischen Götterwelt überbrachte Hermes als Götterbote die Nachrichten des Zeus. Doch die Zeiten ändern sich. Im modernen Zeitalter steht der Name für einen serviceorientierten Logistikdienstleister: In enger Zusammenarbeit übernimmt die Österreichische Post den Versand und die Zustellung von Paketen im B2C- und C2C-Bereich im gesamten österreichischen Raum. Über weitere Netzwerkpartner erfolgt die Zustellung europaweit.

In den landesweit über 1.600 Hermes PaketShops können Kunden Pakete aufgeben und in Empfang nehmen. Daneben stehen ihnen zahlreiche weitere Möglichkeiten zur Paketabholung zur Verfügung: „Zusammen mit der Post haben wir über 3.700 Hinterlegungsoptionen in Shops und Paketstationen“, erklärt Geschäftsführer Dieter Zillmann, „Das bietet kein Wettbewerber in Österreich.“ Seit dem Markteintritt 2007 ist die Entwicklung durchweg positiv. „Das ist der E-Commerce-Thematik zu verdanken. Wir verzeichnen ein Wachstum von 3 bis 4%, und das wird auch im nächsten Jahr so bleiben“, berichtet er.

Der Umsatz beläuft sich derzeit auf 50 Millionen EUR. Hermes Logistik in Österreich gehört zur deutschen Hermes Logistik Gruppe, einer Tochtergesellschaft der Otto Group. Insgesamt 35 Mitarbeiter sind im Hauptquartier in Schwechat und in der PaketShop-Betreuung beschäftigt.

Moderne Zeiten

Der technische Fortschritt hat den Handel enorm verändert und stellt neue Anforderungen an Dienstleister wie Hermes Logistik.

„Man kann sich heute mit einem Smartphone mit einem Versandhandel selbstständig machen“, macht Dieter Zillmann deutlich und verweist darauf, dass im modernen Versandgeschäft viele kurze Wege zu bedienen sind: „Wir arbeiten darauf hin, diese systemisch gut zu integrieren.“

Auch für den Endverbraucher hat das Unternehmen neue Serviceangebote geschaffen, die die Paketzustellung noch komfortabler machen, wie beispielsweise die arbeitnehmerfreundliche Abend- und Sechstagewoche-Zustellung: Der Kunde erhält seine Lieferung von Montag bis Freitag zwischen 18 und 21 Uhr und auch an Samstagen wird zugestellt. Weitere kundenfreundliche Angebote wie die Wunschtag- und Wunschzeitfenster-Zustellung werden aufgegriffen.

Mit dem Online-Paketschein, den der Kunde auf der Hermes- Webseite www.myhermes.at erstellt, kann einfach und schnell am Hermes-PaketShop verschickt werden. Auch Retouren können einfach und unkompliziert am Hermes PaketShop abgegeben werden.

Mit der zusätzlichen Möglichkeit des QR-Retouren-Barcodes, den der Kunde von seinem Auftraggeber erhält und der im Hermes PaketShop nur noch direkt von seinem Smartphone oder Tablet eingescannt wird, besitzt Hermes Logistik in Österreich ein Alleinstellungsmerkmal.

Innovative Zustellmöglichkeiten

Hermes Logistik setzt auf Innovationen und ist offen für Veränderungen. So hält Dieter Zillmann die Zustellung mithilfe von Drohnen für durchaus interessant. Die Roboterzustellung wird derzeit in Hamburg im Rahmen einer Kooperation getestet.

„Drohnen und Roboter werden nicht in jedem Fall geeignet sein, aber es gibt Bereiche, in denen sie nützlich sein können. Massentauglich sind sie nicht – wir reden schließlich über Millionen von zuzustellenden Paketen“, stellt der Geschäftsführer klar. „Insgesamt wird durch die technische Entwicklung die logistische Abwicklung beschleunigt und es eröffnen sich neue Optionen. Man könnte zum Beispiel das Auto per Smartphone öffnen uns Pakete im Kofferraum zu hinterlegen.“

Internationales Business im Fokus

Der Geschäftsführer, der bereits als Logistikleiter der Hermes Logistik Gruppe in Deutschland den Markteintritt in Österreich betreute, richtet seinen Blick insbesondere auf das internationale Geschäft: „Unser nationales Geschäftsfeld wird wachsen. Aber wir werden von Österreich aus auch ganz stark das internationale Thema antreiben. Hier erwarten wir eine Steigerung um 6 bis 7%. Wir bieten unseren Service in ganz Europa an.“

Diese Entwicklung gehe einher mit einem europäischen Netzwerk im X2C-Bereich. Danach werden weltweite Kooperationen angestrebt. Dieter Zillmann nennt als Vision für 2020: „Wir wollen uns zusammen mit der Österreichischen Post als X2C-Anbieter am Markt etablieren und eines der service- und qualitätsbesten Netzwerke aufbauen. 10% des nationalen Volumens sollen in ein internationales Netzwerk eingehen. Wir haben in Österreich jährlich 14 Millionen Sendungen – 1,3 Millionen werden wir im Ausland schaffen.“

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