Auf solidem Fundament gebaut

Interview

„In Westeuropa boomt der Markt für Fertighäuser“, so Geschäftsführer Dr. Szabolcs Molnár. „In Ungarn muss dagegen noch Aufklärungsarbeit geleistet werden. Hier herrscht nach wie vor die traditionelle Vorstellung, dass ein Haus Stein auf Stein gebaut werden muss. Wir sind allerdings davon überzeugt, dass sich die Situation allein wegen der Energiepreise langfristig ändern wird.“

Dem Markt einen Schritt voraus

Seit den Anfängen ist es eine Stärke von Grand-Ács, den Markt realistisch einzuschätzen. Das Unternehmen wurde 1991 vom Großvater des heutigen Geschäftsführers gegründet – als klassische Zimmerei.

„Bereits zu Zeiten des Sozialismus waren mein Großvater und Vater erfolgreiche Kleinunternehmer“, erklärt Dr. Szabolcs Molnár. „Dann kam die Wende. Wir konnten einen neuen Standort erwerben und den Handel mit Holzwaren ankurbeln.“

„Wir werden weiter den Export ankurbeln und uns als kompetenter Lösungsanbieter der Kunden positionieren.“ Dr. Szabolcs Molnár Geschäftsführer

Es war ein Schritt in eine expansive Zukunft. Angeboten wurde alles, was zum Dach gehört, von Dichtungen über Folien zu Dachrinnen. In Ungarn ging man damit neue Wege und erhielt begehrte Auszeichnungen. „Wir waren immer offen für neue Ideen, haben uns auf dem Markt umgeschaut und versucht, unterschiedlichste Kundenwünsche zu erfüllen“, betont Dr. Szabolcs Molnár. „2002 haben wir zum Beispiel neue Nagelblech-Dachkonstruktionen eingeführt, zwei Jahre später eine Zimmereimaschine erworben. Dass wir damit Balken individuell zuschneiden konnten, war ein riesiger Pluspunkt.“

Drei Monate bis zum Traumhaus

Im Laufe der Zeit wurde das Portfolio Schritt für Schritt abgerundet. Grand-Ács rüstete technologisch auf, engagierte gezielt Fachkräfte und stellte so die Weichen für die Produktion von Fertighäusern.

„Ein Meilenstein war die Errichtung unseres ersten Musterhauses“, so Dr. Szabolcs Molnár. „Exklusive Ausstattung und die hervorragende Energiebilanz kamen bei in- und ausländischen Gästen hervorragend an.“ Fertighäuser spielen seitdem eine zentrale Rolle für Grand-Ács. 2010 wurde das erste Passivhaus im Alpenstil in die Schweiz geliefert. Heute findet man nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Belgien, Österreich und Deutschland attraktive Häuser made by Grand-Ács.

„Der Export ist für uns extrem wichtig“, erklärt Dr. Szabolcs Molnár. „Selbst während der Krise konnten wir so unseren Umsatz von rund sieben Millionen EUR halten und mussten keine Kredite aufnehmen. Weil wir uns künftig noch mehr dem deutschsprachigen Markt öffnen wollen, reise ich viel und besuche Partner im Ausland. Der direkte Kontakt und Austausch liegt uns einfach am Herzen.“

Noch ist der Handel stärker als die Produktion. 25 bis 30 Häuser fertigt Grand-Ács jährlich, die Kapazitäten liegen bei 100. „Wir sind inzwischen landesweit bekannt“, so Dr. Szabolcs Molnár. „Gefragt sind zum Beispiel unsere Dachkonstruktionen. Wir benötigen vor Ort nur noch einen Tag für ihre Montage und bringen dem Bauherren damit eine immense Zeiteinsparung ein.“

Bei Grand-Ács ist man davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Passivhäusern weiter steigen wird. „Ab 2020 können laut EU-Verordnung nur noch Passivhäuser gebaut werden“, so Szabolcs Molnár. „Wir werden den Export ankurbeln und daran arbeiten, uns als Lösungsanbieter der Kunden zu positionieren. Nun hoffen wir nur noch auf die Stabilisierung der ungarischen Wirtschaft.“

More images

Grand-Ács Tetőcentrum és Készház Kft
Külső vasút út 3369 HRSZ, 2083 Solymár

Geschäftsführer: Dr Szabolcs Molnár
+36-70-7088788

email:
molnar.szabolcs(at)grandacs.hu
info(at)energiehome.eu
grandacs(at)grandacs.hu

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Bodenständig stark: Erfolg zwischen Kies und Klima

Interview mit Jörg-Peter Kölling, Geschäftsführer der WRM-REESE Unternehmensgruppe

Bodenständig stark: Erfolg zwischen Kies und Klima

Ob Hochhaus, Brücke oder Straße – ohne Sand, Kies und Splitt geht in der Bauwirtschaft nichts. Diese natürlichen Rohstoffe bilden die Basis nahezu aller Bauvorhaben und sind damit ein stiller,…

„Wir müssen einfacher  bauen!“

Interview mit Matthias Burda, Geschäftsführer der Burda Plus GmbH

„Wir müssen einfacher bauen!“

Seit über 30 Jahren versorgt der Architekt, Wirtschaftsingenieur und Immobiliensachverständige Matthias Burda mit seinem Unternehmen Burda Plus die Top-Player im professionellen deutschen Real Estate-Segment mit fachkundigen Gutachten und umfassenden Projektsteuerungsleistungen,…

„Digitalisierung im Bau voranbringen“

Interview mit Frank Wittig, Geschäftsführer der Euro Massiv Bau GmbH

„Digitalisierung im Bau voranbringen“

Wer baut, wünscht sich ein genau auf ihn zugeschnittenes Eigenheim. Die Euro Massiv Bau GmbH mit Sitz in Duisburg ist spezialisiert auf individuell geplante, schlüsselfertige Einfamilienhäuser. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum…

Spannendes aus der Region Solymár

Elektronik: Partner für flexible Fertigung

Interview

Elektronik: Partner für flexible Fertigung

Elektronikartikel sind ein fester Bestandteil aller Lebensbereiche. Auch in diesem Jahr wurde in Deutschland im Durchschnitt wieder ein beachtlicher Anteil des Weihnachtsbudgets für Elektronik ausgegeben. Für die Hersteller bedeutet dies…

Alles, was geht – Service für die Stahlindustrie und mehr

Interview

Alles, was geht – Service für die Stahlindustrie und mehr

Gerade in Bereichen, in denen Großes geschaffen wird, in denen mit schweren Materialien oder unter großer Hitze gearbeitet wird, ist höchste Präzision und Zuverlässigkeit gefragt. Unternehmen, die einen zuverlässigen und…

Mathe und Magie in einen Würfel gepackt

Interview mit Erno Rubik, Erfinder, Architekt und Designer

Mathe und Magie in einen Würfel gepackt

Er ist klein, eckig und kann zu einer geradezu herkulischen Aufgabe werden. Die Rede ist vom Zauberwürfel des ungarischen Erfinders Erno Rubik. Seit 1974 ist das weltbekannte Drehpuzzle mit seinen…

Das könnte Sie auch interessieren

„Brauchen Aufklärung und Entstigmatisierung“

Interview mit Matthias Glaser, Geschäftsführer der Canopy Growth Germany GmbH

„Brauchen Aufklärung und Entstigmatisierung“

Cannabis ist nicht nur ein Lifestyle-Produkt. Als Tochter des kanadischen Mutterkonzerns Canopy Growth Corporation vertreibt die Canopy Growth Germany GmbH mit Sitz in St. Leon-Rot medizinisches Cannabis und steht dabei…

Im Kreislauf liegt die  Zukunft

Interview mit Vivienne Barrabas, Assistentin der Geschäftsleitung der INFOLIO Verpackungs GmbH

Im Kreislauf liegt die Zukunft

Verpackungen sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken – sie schützen Produkte, sichern Qualität und ermöglichen effiziente Logistik. Die INFOLIO Verpackungs GmbH entwickelt seit 25 Jahren maßgeschneiderte Folien- und Verpackungslösungen und…

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Interview mit Karel Verlinde, CEO der Van de Velde NV

Starke Marken: „Die Kraft der Frauen sehen lassen!“

Lingerie ist weitaus mehr als nur Unterwäsche für Damen. Sie ist gleichermaßen auch Statement und Ausdruck der Persönlichkeit ihrer Trägerin. Die drei Premiummarken der belgischen Van de Velde NV werden…

TOP