Erfolgsgeheimnis: Familiär und flexibel

Interview

Die 1978 von Raimund Carl und einem Partner gegründete CONEC Elektronische Bauelemente GmbH startete mit der Herstellung von Leiterplatten-Steckverbindern nach DIN EN 60603. Mitte der 1980er Jahre kamen die ersten Steckverbinder in D-SUB Form hinzu.

Eine Spezialität des Unternehmens sind D-SUB Verbinder mit integrierten Filtern, die Spannungsspitzen eliminieren können. Mit diesem besonderen Produkt setzt sich CONEC deutlich von der Konkurrenz ab.

Mehrere Auslandstöchter

Die Internationalisierung des Unternehmens begann 1990 mit der Gründung von CONEC Kanada. Zu diesem Zeitpunkt trat Dolphy Schwarz als weiterer geschäftsführender Gesellschafter in das Unternehmen ein. Drei Jahre später erfolgte die Gründung von CONEC Amerika.

In den Jahren 1993 bis 2007 wurden weitere Tochtergesellschaften in Tschechien, Polen, Frankreich, China und Großbritannien aufgebaut. Insgesamt verfügt CONEC heute über drei Produktionsstandorte in Lippstadt, im kanadischen Brampton sowie im tschechischen Loucka.

Viel Forschung und Entwicklung

Neben Firmengründer Raimund Carl und Dolphy Schwarz sind zwei weitere Geschäftsführer in der Unternehmensleitung tätig. Sven Holtgrewe verantwortet die Bereiche Vertrieb, Marketing und Entwicklung. Klaus Diehm zeichnet für die Sparte Produktion, Logistik und Qualität verantwortlich.

„Unsere Kunden suchen immer öfter nach speziellen und individuellen Lösungen für ihre Produkte.“ Sven Holtgrewe Leitung Vertrieb, Marketing und Entwicklung

CONEC verfügt weltweit über eine Produktionsfläche von 15.000 m² und beschäftigt 500 Mitarbeiter. Am Stammsitz in Lippstadt gibt es neben einer großen Forschungs- und Entwicklungsabteilung eine Kunststoff-Spritzgießerei, eine Dreherei sowie einen eigenen Werkzeugbau.

Kundenspezifische Lösungen

Das aktuelle Sortiment umfasst neben D-SUB- und IP67 D-SUB-Steckverbindern auch IP67 RJ45/ USB 2.0/ Mini USB/ Fiber Optic LC Duplex. Weitere Produkte sind Rundsteckverbinder (M8, M12, 7/8“, M23, Rund 24), Leiterplattensteckverbinder (DIN, ATCA, μTCA, CPCI) sowie kundenspezifische Lösungen.

„Unsere Kunden suchen immer öfter nach speziellen und individuellen Lösungen für ihre Produkte“, bekräftigt Sven Holtgrewe. „Auch in der Steckverbinderindustrie gilt der allgemeine Trend zur Miniaturisierung. Steckverbinder müssen immer mehr leisten, der Bauraum in den Endapplikationen wird jedoch immer kleiner. Diesem Trend tragen wir natürlich Rechnung.“ Ein gutes Beispiel dafür ist der neue Rundsteckverbinder M12 Power.

Immer robustere Produkte

Abnehmer der Produkte sind vor allem die Branchen Kommunikation, Steuerungstechnik und Automatisierung. Sie machen rund 60 bis 70% der Kunden aus. Doch auch aus Luftfahrt, Medizintechnik und Maschinenbau kommen Aufträge.

„Steckverbinder werden heute in ganz anderen Umgebungen und unter ganz anderen Bedingungen eingesetzt, als man sich das früher vorstellen konnte“, weiß Sven Holtgrewe. „Komponenten, die im Outdoorbereich verbaut sind, müssen zahlreichen Witterungseinflüssen widerstehen. Der sogenannte IP Schutzgrad (International Protection Code) legt dabei fest, wie wasser-und staubdicht ein Produkt ist. Viele CONEC Produkte erfüllen den Schutzgrad IP67 und sind damit gegen das Eindringen von Wasser bei zeitweiligem Untertauchen und Staubeintritt geschützt.“

Modulare Konzepte

Der Geschäftsführer beobachtet auch einen klaren Trend zu modularen Konzepten. Dazu gehören unter anderem Gehäuse, die eine Schutzfunktion haben und in die immer mehr unterschiedliche Komponenten eingesetzt werden. Hier müssen die Hersteller immer flexibler reagieren.

„Neben Qualität und Funktion spielt auch das Design mittlerweile eine große Rolle“, stellt Sven Holtgrewe fest. „Der erste optische Eindruck wird immer wichtiger.“

Sven Holtgrewe
„Auch in der Steckverbinderindustrie gilt der allgemeine Trend zur Miniaturisierung.“ Sven HoltgreweLeitung Vertrieb, Marketing und Entwicklung

Deutlich an Stellenwert gewonnen hat auch die Nachhaltigkeit. So wird bei CONEC stark darauf geachtet, das keine gefährlichen Substanzen eingesetzt werden und energiesparend produziert wird.

Werte vorleben

Was die Flexibilität anbetrifft, kann CONEC als mittelständische Firma deutlich punkten. Sven Holtgrewe: „Trotz internationaler Ausrichtung kann CONEC mit den Stärken eines typischen Familienunternehmens punkten: Flache Hierarchien und schnelle Entscheidungen.“

Gerade als inhabergeführtes Unternehmen betreibt CONEC eine Wachstumspolitik mit Augenmaß. Dazu gehören Investitionen in neue Produkte, die Suche nach neuen Märkten und Anwendungen sowie das Erschließen neuer Regionen und Länder.

„Ich glaube, dass es zu den Merkmalen eines erfolgreichen Unternehmens gehört, dass Partnerschaft und Vertrauen vorgelebt werden“, nennt Sven Holtgrewe die Voraussetzung guter Führung.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Interview mit Alexander Bauer, Geschäftsführer der Kirchdorfer Kies und Beton GmbH

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Mit fünf Transportbetonwerken, drei Kieswerken und einer Lkw-Flotte produziert und liefert die Kirchdorfer Kies und Beton GmbH aus dem Großraum Linz Transportbeton und Zuschlagstoffe für verschiedenste Bauprojekte im ober­österreichischen Zentralraum.…

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Interview mit Joachim Böttiger, Vorstand der Verallia Deutschland AG

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Das Material Glas ist hochaktuell. In Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und Debatten um Verpackungen steht der Werkstoff im Rampenlicht: unendlich recycelbar, geschmacksneutral, langlebig. Doch wie gelingt eine klimafreundliche Produktion, wenn…

Lokale Stärke, globale Vision

Interview mit Maria Wünsch-Guaraldi, CEO und Alfred Wagner, Finance Director der Sanden International (Europe) GmbH

Lokale Stärke, globale Vision

Der japanische Klimaanlagen-Spezialist Sanden navigiert in Europa mit 1.650 Mitarbeitern und 450 bis 500 Millionen EUR Umsatz durch turbulente Zeiten. Während die Automobilindustrie zwischen Elektromobilität, regulatorischen Unsicherheiten und chinesischer Konkurrenz…

Spannendes aus der Region Kreis Soest

Von der Garage zum Global Player

Interview mit Mareike Boccola, geschäftsführende Gesellschafterin der Hauschild GmbH & Co. KG

Von der Garage zum Global Player

Die Hauschild GmbH & Co. KG aus Hamm hat mit ihrem Speedmixer das Mischen von Materialien revolutioniert. Statt klassischer Rührelemente nutzt das mittelständische Unternehmen rührwerklose Technologie auf Basis von Zentrifugalkräften.…

Nie wieder Schadsoftware – garantiert

Interview mit Torsten Valentin, Geschäftsführer der seculution GmbH

Nie wieder Schadsoftware – garantiert

In Zeiten, in denen Virenscanner regelmäßig versagen und Ransomware-Angriffe ganze Behörden lahmlegen, braucht es neue Denkweisen in der IT-Sicherheit. Die seculution GmbH aus Werl geht mit ihrem radikal anderen Ansatz…

Transformation greift: Der neue Takt im Küchenmarkt

Interview mit Dr. Mehdi Al-Radhi, Geschäftsführer und Jochen Püls, Vertriebsleiter der Impuls Küchen GmbH

Transformation greift: Der neue Takt im Küchenmarkt

Als Spezialist für Küchenmöbel im Preiseinstieg verbindet die Impuls Küchen GmbH moderne Gestaltung mit industrieller Präzision und Preisbewusstsein mit Qualitätsanspruch. Was braucht es, um ein Traditionsunternehmen zum agilen Vorreiter im…

Das könnte Sie auch interessieren

Formvollendet

Interview mit Rainer Schenk, Geschäftsführer der FBR Facondrehteile GmbH

Formvollendet

Seit über 40 Jahren bringt die FBR Facondrehteile GmbH aus Kirchhaslach in Schwaben Metall in die richtige Form. Was bescheiden in einem Keller begann, ist heute ein international agierendes Unternehmen,…

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Interview mit Dipl.-Ing. Stephan Mauk, Vorstand der Concentrio AG

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Ob im Auto, im Flugzeug oder im Kraftwerk – Software entscheidet heute über Sicherheit, Effizienz und Leistung. Doch kaum jemand weiß, was im Hintergrund wirklich passiert. Genau hier setzt die…

„Wir wollen es dem Entwickler so  einfach wie möglich machen!“

Interview mit Roland Appel, Manager Technical Marketing und Tim Möbus, Key Account Manager der Embarcadero Germany GmbH

„Wir wollen es dem Entwickler so einfach wie möglich machen!“

Auch Softwareentwickler benötigen eine Software, auf deren Basis sie die Anwendungen ihrer Wahl programmieren können: Genau diese Werkzeuge stellt ihnen Embarcadero bereit, damit sie ausgehend von einer einzigen Codebase eine…

TOP