Angefangen hat es beim inhabergeführten Unternehmen, wie bei so vielen ungarischen Privatunternehmen auch, 1991 nach der Öffnung Ungarns zum Westen. „Ich erkannte, dass Agro-Handelsfirmen nur sehr schwach aufgestellt waren. Es gab nach der Wende reichlich Probleme bei der Ersatzteilversorgung“, erzählt Sándor Kiss. „Ich nahm Kontakt zu Leitern von Maschinenbauunternehmen in Ostdeutschland auf und bot an, Ersatzteile in Ungarn zu verkaufen – für Mähdrescher, Getreidereiniger und Ähnliches. Von einem Förderanlagenbauer kauften wir die Lizenz zur Produktion von zwei Typen von Gurtbandförderern und entwickelten diese weiter. Seit 1995 produzieren wir auch eigene Förderanlagen.“
Stark im Export
Sándor Kiss, von Haus aus Maschinenbauingenieur, setzte alles auf eine Karte und gewann. Nach und nach entwickelte sich ALEX zu einem bekannten Hersteller von Förderbändern und Becherwerken. Heute ist nicht mehr Ungarn der Hauptmarkt, sondern ALEX erwirtschaftet inzwischen 51% seines Umsatzes auf dem europäischen und überseeischen Markt.
„Bei mobilen Förderbändern stehen wir in Europa gut da.“ Sándor Kiss
So ist auch die Zahl von 137 Gurtbandförderern, die ALEX im letzten Jahr verkaufte, keine Überraschung, sondern Beweis für jahrelange ausgezeichnete Arbeit. Auch heute noch gehört die Ersatzteil-Versorgung zum Portfolio des Unternehmens.
Neue Ideen umsetzen
„Wir exportieren mittlerweile in zwölf Länder, inklusive China, Äthiopien und aktuell auch nach Ägypten, und stellen fest, dass die Nachfrage außerhalb Ungarns weiterhin stetig wächst“, unterstreicht Sándor Kiss.
Der Inhaber wird ab Februar 2015 die aktiven Geschäfte an seinen Sohn übergeben, der fortan das Unternehmen verantwortlich leiten wird.
„Ab dann mache ich nur noch Maschinen-Entwicklung und Marketing. Ich möchte an Messen teilnehmen und als kreativer Kopf hinter unserer Maschinenentwicklung mit Messebesuchern aktiv in einen Dialog treten, um daraus bei der Entwicklung neuer Maschinen Kapital schlagen zu können“, so Sándor Kiss.
„Seit über 20 Jahren gehe ich auf Messen und höre neue Ideen. Uns ist vor allem daran gelegen, die Probleme der Kunden zu lösen. Auf Messen erfahre ich von Problemen und Ideen, an die ich selbst nie gedacht hätte.“
„Inzwischen liegt unsere Exportquote bei 51%.“ Sándor Kiss
Individuell geht immer
Das Hauptaugenmerk liegt bei ALEX auf der Herstellung von Gurtbandförderern und Becherwerken und der Entwicklung und Realisierung spezieller Anlagen.
„Besonders im Fokus stehen unser mobiler Gurtbandförderer T 428 und der mobile Annahmeförderer T 206, aber auch die deckenmontierten Gurtbandförderer ALEX 400 beziehungsweise 500 und die Variante ALEX 800 mit Abwurfwagen und Querband“, erklärt Sándor Kiss.
80% der Förderanlagen sind fertige Anlagen, die gleichwohl noch angepasst werden können, doch immerhin 20% sind inzwischen individuelle Fertigungen, die gemäß Kundenwunsch und Kundenanforderung umgesetzt werden. „Darunter sind Förderanlagen zum Beispiel für Kuhmist oder für geschlüpfte Küken oder Be- und Entladesysteme für Waggons und Schiffe“, so Sándor Kiss.
Nachwuchs sichern
Es sind vor allem die mobilen Gurtbandförderer, die den Erfolg von ALEX begründet haben. „Für den deutschen Markt haben wir die Förderbandanlagen von Falkensee weiterentwickelt. Schon über 30 Maschinen haben wir nach Deutschland geliefert“, sagt Sándor Kiss. „Unsere Anlagen finden Verwendung in der Landwirtschaft, aber auch in der Industrie. Bei mobilen Förderbändern stehen wir in Europa besonders gut da, denn nur wenige machen das. Wir bemühen uns, unsere Förderbänder ständig weiter zu entwickeln, so können wir langfristig den Bedarf der Kunden sichern. Sie können sich davon auf der AGRA 2015 in Leipzig – Markleeberg persönlich überzeugen. Ich muss sagen: Wir haben uns in die Förderbänder verliebt und machen das auch weiter.“
„Wir bieten auch individuelle Förderanlagen.“ Sándor Kiss
Beim Thema Mitarbeiter ist ALEX vor allem an der guten Förderung des Nachwuchses gelegen. „Nur wenn wir gute Facharbeiter halten können, sind wir langfristig wettbewerbsfähig“, so Sándor Kiss. „Mit gutem Personal können Maschinenbaufirmen mit 20 bis 30 Mitarbeitern aus unserer Region auf Weltniveau produzieren.“ Sándor Kiss ist zuversichtlich, dass unter verjüngter Leitung die Zukunft für ALEX gesichert bleibt.