„Zum Klimawandel positionieren“
Interview mit Dr. phil. Nicolas Potysch, Leiter Personal und Kommunikation der Eurovia E&M GmbH
Die E-Gruppe, bestehend aus mehreren Gesellschaften, die sich auf unterschiedliche Bereiche spezialisiert haben, wurde 1980 von Gernot Engler gegründet.
„Über die Jahrzehnte haben wir eine gewisse Entwicklung bei den Projekten erlebt. Während früher vor allem die Bereiche Einzelhandel und Revitalisierung abgedeckt wurden, sind es heute hauptsächlich Logistik, Einzelhandel und innenstadtnahe Bebauung. Besonders Mixed-Use-Immobilien werden immer wichtiger“, erklärt Dr. phil. Nicolas Potysch, Leiter Personal und Kommunikation.
Gerade befindet sich das Unternehmen, das 20 Mitarbeiter beschäftigt und einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich erwirtschaftet, im Übergang vom Vater als Gründungsgesellschafter an seine Söhne. Der Firmensitz, der ursprünglich in Gelsenkirchen war, wird im Sommer 2022 vollständig nach Herne verlegt sein, während Gelsenkirchen als zweiter Standort bestehen bleiben wird.
Mit Weitsicht bauen
„Wir sind sowohl Projektentwickler als auch -steuerer. Unser Schwerpunkt ist die Entwicklung, Realisierung und Vermarktung von gewerblichen Immobilienprojekten“, so Nicolas Potysch. Die E-Gruppe übernimmt dabei die Planung von der Konzeption über die Budgetierung bis hin zur Umsetzung und begleitet die Kunden auf der gesamten Strecke auch über den Bau und den Verkauf hinweg.
Nachhaltigkeit spielt dabei eine besonders wichtige Rolle, stellt Nicolas Potysch heraus: „Nachhaltigkeit bedeutet für uns Weitsicht. Wir wollen nicht für den Moment bauen, sondern haben eine lange Perspektive vor Augen. Wir versuchen, ökonomische, soziale und ökologische Faktoren zu berücksichtigen und gleichermaßen zu werten. So muss Bauen in der Zukunft aussehen.“
Obwohl das Unternehmen stark gewachsen ist, sei man immer noch ein Familienunternehmen. „Uns ist es wichtig, dass wir uns mit unseren Projekten identifizieren“, sagt Nicolas Potysch, dessen berufliche Wurzeln eigentlich woanders liegen: Er ist promovierter Germanist und hat zudem ein Physikstudium abgeschlossen, bevor er leitende Aufgaben in Forschungsgruppen an verschiedenen Universitäten übernommen hat. „Ich komme aber aus einer Handwerkerfamilie. Das Bauen, Umbauen und Renovieren hat immer zu meinem Leben gehört, wenn auch nicht beruflich. Ich bin sehr stolz auf das, was wir tagtäglich erreichen“, betont er.
Ein Zukunftsprojekt als neue Heimat
Mit einem aktuellen Projekt identifizieren sich die Mitarbeiter sogar noch ein bisschen mehr als üblich: Gerade baut die E-Gruppe am Europagarten, einer Mixed-Use-Immobilie, die der neue Sitz der Firma werden wird. „Wir werden uns das Gebäude unter anderem mit einer Kindertagesstätte teilen“, berichtet Nicolas Potysch.
Der Außenspielbereich der inklusiven KiTa befindet sich auf dem begrünten Dach des Einzelhändlers im Erdgeschoss. Das ganze Projekt sei ein Modell der Zukunft, so der Personal- und Kommunikationsverantwortliche. „Mit solchen Modellen können wir flexibler auf die Veränderungen eingehen. Die Coronapandemie hat gezeigt, dass Immobilien, die nur einen bestimmten Nutzen verfolgen, besonders sensibel auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren“, erklärt er.
Die Kunden der E-Gruppe sind üblicherweise Gemeinden oder Investoren. Die Projekte beschränken sich nicht auf Deutschland. „Wir sind auch europaweit aktiv, zum Beispiel haben wir Projekte in Frankreich“, berichtet Nicolas Potysch.
Höchste Standards und eine neue Art des Bauens
Auch die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden zukünftig von großer Bedeutung sein, ist Nicolas Potysch sicher: „Die nächsten Jahrzehnte werden von einem deutlichen Umbau geprägt sein. Ich meine nicht nur eine andere Art des Bauens und energieeffiziente Renovierungen, sondern die gesamte Art und Weise, wie Gebäude geplant und gebaut werden.“
Die E-Gruppe hat schon vor langer Zeit entschieden, nicht weniger als die höchsten Standards umsetzen zu wollen. Davon sollen auch die Partner überzeugt werden. „Wir sind ein gesellschaftlicher Akteur und müssen und wollen uns zu einem so wichtigen Thema wie dem Klimawandel auch positionieren“, stellt Nicolas Potysch klar.
Digital und papierlos in die Zukunft
Die Zukunft der E-Gruppe wird nicht nur nachhaltig, sondern auch zunehmend digital sein. 2020 wurde begonnen, Projekte vollständig digital zu planen. Inzwischen werden Augmented und Virtual Reality genutzt. Bis 2030 soll das Unternehmen außerdem bis auf wenige Ausnahmen vollständig papierlos sein. „Nicht zuletzt auch in der Kommunikation wollen wir digitale Lösungen finden. Dadurch werden wir nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter“, erläutert Nicolas Potysch.
Eine wichtige Rolle beim Erreichen dieses Ziels spielen die Mitarbeiter. Um neue Kräfte zu gewinnen, muss ein Unternehmen einiges bieten, macht der Personalleiter deutlich: „In unserer Branche haben wir einen Arbeitnehmermarkt – Die Arbeitnehmer entscheiden, für wen sie arbeiten wollen. Immer wichtiger ist ihnen dabei, welche Werte das Unternehmen vertritt. Wir wollen ein nachhaltiger Arbeitgeber sein und nicht nur wachsen, um des Wachsens willen.“
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