zeb-PKV-Studie 2021: Private Krankenversicherer setzen auf Gesundheitsdienstleistungen

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Dieter Kipp, zeb-Partner und Initiator der Studie, erläutert: "Wachstum als Ventil für Kostendruck lässt sich aktuell nicht mehr realisieren. Der Markt für Vollversicherungen wächst kaum noch. Auch das traditionelle Zusatzgeschäft kann den Druck auf Beiträge und Margen nicht in allen Häusern kompensieren, zumal der Wettbewerb immer schärfer wird. In dieser Situation rückt der Kunde mit seinen individuellen Bedürfnissen und entsprechenden Serviceangeboten in den Fokus der Versicherer."

Mirko Theine, Studienautor und Senior Manager bei zeb, ergänzt: "Bisher hält sich der Kontakt des Kunden zu seinem privaten Krankenversicherer in der Regel in Grenzen. Er sieht in dem Versicherer bestenfalls einen Kostenerstatter. Positive Assoziationen sind selten, werden aber zwingend notwendig, um die grundsätzliche Akzeptanz eines Versicherers zu steigern, Kunden zu halten und durch weiterführende Angebote zusätzliches Geschäft zu ermöglichen."

Unterschiedliche Gesundheitsdienstleistungen

Die Studie zeigt im Detail, dass allgemeine Leistungen wie z. B. Rechnungs-Apps, Telemedizin oder Case-Management grundsätzlich gut am Markt etabliert sind. Akute Services wie beispielsweise Dienstleistungen rund um Krankheitsbilder wie Diabetes, Psyche/Stress oder Tinnitus sind dagegen fast ausschließlich bei den zehn größten deutschen privaten Krankenversicherern vertreten - hier insbesondere die Aktionsfelder Psyche und Stressbewältigung. Gleiches gilt für das Segment präventive Services wie z. B. Dienstleistungen rund um die allgemeine Fitness, Rückenstärkung oder Ernährung. Die Top-10-Versicherer setzen damit nach Ansicht der Studienautoren Akzente und treiben die Transformation der Branche insgesamt voran.

Mittelständische Challenger

Aus allen analysierten Versicherern am Markt für private Krankenversicherer sticht eine kleine Gruppe mittelständischer Challenger heraus. Sie verfügen angesichts ihrer Größe über ein bemerkenswert umfassendes Angebot an Gesundheitsdienstleistungen. Dabei setzen sie konsequent auf Kooperationen und den richtigen Partner an ihrer Seite. Ihnen gelingt es aus Sicht der Studienautoren überraschend gut, up to date zu agieren und die Grundversorgung ihrer Kunden abzudecken.

Die Challenger verstehen sich als Fast Follower in Bezug auf neue Entwicklungen und Trends am Gesundheitsmarkt. 80 Prozent von ihnen ist es so gelungen, gebotene Services wie die digitale Gesundheitsakte frühzeitig in ihre Prozesse zu integrieren. Auch Trend und Nutzen von telemedizinischen Angeboten wurden von ihnen in der Regel bereits vor der Pandemie erkannt und konsequenter als in anderen Unternehmen umgesetzt.

Kilian Gundlach, Studienautor und Manager bei zeb, bemerkt abschließend: "Der langfristige Erfolg als Gesundheitsdienstleister beruht bei privaten Krankenversicherungen nicht nur auf einem vielseitigen Angebot. Wichtiger ist vielmehr, den 'richtigen' Service für seine Kunden zu finden. Nur wer über ein schlagkräftiges Nutzencontrolling verfügt, kann mittels Datenauswertung nachhaltig das ideale Angebot für Kunden bieten."

Über die Studie

Die zeb-PKV-Studie umfasste eine Outside-in-Analyse des Angebots an digitalen Gesundheitsservices von 29 Krankenvollversicherern in Deutschland. Dies entspricht Mitte 2020 etwa 97 Prozent des Marktes gemessen an den gebuchten Bruttobeiträgen. Weitere Infos zur Studie sind abrufbar hier.

Als führende Strategie- und Managementberatung bietet zeb seit 1992 Transformationskompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Financial Services in Europa. In Deutschland unterhalten wir Büros in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Münster (Hauptsitz). Internationale Standorte befinden sich in Amsterdam, Kiew, Kopenhagen, London, Luxemburg, Mailand, Moskau, Oslo, Stockholm, Warschau, Wien und Zürich. Zu unseren Kunden zählen neben europäischen Groß- und Privatbanken auch Regionalbanken und Versicherungen sowie Finanzintermediäre aller Art. Bereits mehrfach wurde unser Unternehmen in Branchenrankings als "Bester Berater" der Finanzbranche klassifiziert und ausgezeichnet.

Pressekontakt:

Franz-Josef Reuter
Head of Public & International Affairs
Phone +49.251.97128.347
E-Mail Franz-Josef.Reuter(at)zeb.de

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