Welche Auswirkungen die Zinsänderungen auf den Immobilienmarkt haben

Die Auswirkung steigender Zinsen auf den Immobilienmarkt
Die einstige Absenkung des Leitzinses auf null sowie der groß angelegte Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB hatte zum Ziel, die Wirtschaft im gesamten Euro-Raum nachhaltig zu stärken. Das klassische Sparen brachte in dieser Phase keinen Wert mehr. Vor diesem Hintergrund folgte ein starker Nachfrage- bzw. Preisanstieg auf Immobilien jedweder Größenordnung. Ob es sich dabei um ein Anlageobjekt handelte oder zur Eigennutzung bestimmt war, spielte zunächst eine untergeordnete Rolle.
Die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen auf der ganzen Welt sorgen für eine einschneidende Veränderung der Zinspolitik. Dadurch entstehen unweigerlich Veränderungen für den Immobilienmarkt, die es zu berücksichtigen gilt.
Spürbare Effekte für Verbraucher
Menschen, die zum Beispiel Immobilien in Santa Ponsa kaufen möchten, müssen wegen der nun angehobenen Zinsen mit wesentlich teureren Finanzierungen rechnen. Dadurch können sich immer weniger Verbraucher eine Immobilie leisten. Unter diesen Voraussetzungen bleibt es lediglich eine Frage der Zeit, bis die Nachfrage auf dem Immobilienmarkt sinkt.
Sowohl höhere Zinsen als auch die damit einhergehenden höheren Kreditraten könnten Angebot und Nachfrage kurzzeitig aufeinandertreffen lassen. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass ein größeres Angebot auf eine geringere Nachfrage trifft und die Preise für den Kauf von Immobilien sinken. Potenzielle Käufer müssen dennoch mit gestiegenen Finanzierungskonditionen rechnen, weshalb die Höhe des Eigenkapitals einen erheblichen Einfluss auf den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses haben wird.
Anschlussfinanzierung können zum Problem werden
Zahlreiche Besitzer von finanzierten Immobilien genießen in den allermeisten Fällen eine sogenannte Zinsbindungsfrist zwischen 10 und 15 Jahren. In dieser Zeit bleibt der Zinssatz unverändert, wodurch auf Seiten der Schuldner Planungssicherheit entsteht. Bei jenen Immobilienbesitzern, deren Frist für die Zinsbindung in den nächsten Monaten oder Jahren abläuft und eine Anschlussfinanzierung notwendig ist, kann ein böses Erwachsen bevorstehen. Vor allem dann, wenn die Finanzierung ohnehin knapp kalkuliert ist und steigende Lebenshaltungskosten das Budget auffressen, kann der Verkauf eines Objekts unausweichlich sein.
Aufgrund dieser Entwicklung nehmen Experten aus der Immobilienbranche an, dass im Laufe der kommenden Monate mehr Immobilen auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Für potenzielle Immobilienkäufer steigt somit die Auswahl bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Ob hierbei jedoch ein hoher Mehrwert für die Käuferschaft entsteht, lässt sich aufgrund der individuell gestalteten Konditionen für eine Finanzierung nicht pauschal vorhersagen.
Darüber hinaus müssen Kreditinstitute mit Kreditausfällen rechnen. Diese belasten wiederum das gesamte Finanzsystem und können eine neue Krise auf dem internationalen Finanzmarkt hervorrufen. Einen weiteren Risikofaktor stellen jene europäischen Mitgliedsstaaten dar, welche bereits in den vergangenen Jahren eine hohe Staatsverschuldung mit sich tragen mussten. Steigende Zinsen führen zu einer zusätzlichen Belastung der staatlichen Haushalte und behindern die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes enorm.