Wann ist eine Immobilienrente sinnvoll?

Was ist eine Immobilienverrentung?

Wer in einer eigenen Immobilie wohnt, sitzt auf einem großen Berg gebundenen Kapitals. Dieses kann durch eine Immobilienrente freigesetzt werden. Dabei wird die Immobilie teilweise oder komplett an eine Bank, eine Stiftung oder eine Versicherung verkauft.

Der Erlös wird in der Regel in monatlichen Raten an den Verkäufer ausgezahlt. Das lebenslange Wohnrecht bleibt erhalten. Der erste Schritt hin zu einer Immobilienverrentung ist die Schätzung des Immobilienwertes durch einen Gutachter. Diese kann bequem online auf wohntreu.de oder anderen Plattformen veranlasst werden.

Welche Modelle der Immobilienrente gibt es?

Eine Immobilienrente gibt es in diversen Ausführungen. Diese werden im Folgenden beschrieben:

Das Leibrenten-Modell
Das geläufigste Verfahren einer Immobilienrente ist die Leibrente. Die Bewohner einer Immobilie verkaufen ihr Haus oder ihre Eigentumswohnung. Sie erhalten dafür zusätzlich zur normalen Rente lebenslange monatliche Zahlungen. Alternativ kann eine Teilsumme des Kaufpreises mit einem Festbetrag beglichen werden. Dann fallen die monatlichen Rentenzahlungen entsprechend geringer aus.

Zudem dürfen die Verkäufer bis ans Lebensende im gewohnten Ambiente verbleiben. Das Wohnrecht wird im Grundbuch festgehalten. Es wird dadurch unumstößlich und rechtlich gültig. Die Rente ist nicht zweckgebunden, sondern steht zur freien Verfügung.

Die Zeitrente
Das Verfahren ähnelt der Leibrente, ist allerdings zeitlich begrenzt. Sowohl die Rentenzahlung als auch das Wohnrecht gilt so lange, wie die Zeitrente gezahlt wird. Der Kaufpreis gilt nach Beendigung der Zahlungen als getilgt. Die Immobilie geht in das Eigentum des Käufers über. Damit wird auch das Wohnrecht hinfällig.

Dieses Verfahren wird meist angewendet, wenn ein kurzfristiger finanzieller Engpass seitens des Verkäufers besteht.

Der Nießbrauch
Der Nießbrauch stellt eine Sonderform der Immobilienrente dar. Es kommt dabei zu einer Einmalzahlung. Die Immobilie darf weiter bewohnt werden. Es ist sogar eine Vermietung möglich.

Auch das Nießbrauchrecht wird im Grundbuch festgehalten. Diese Form der Immobilienrente wird üblicherweise angewendet, wenn der Umzug in eine altersgerechte Wohnung nicht mehr zu vermeiden ist.

Wie wird die Rentenhöhe ermittelt?

Bei der Ermittlung der Rentenhöhe sind mehrere Faktoren maßgeblich. Diese werden im Folgenden aufgelistet:

● Alter des Verkäufers

● geschätzte Verkehrswert

● Zustand der Immobilie

● Lage

● Größe des dazugehörigen Grundstücks

Bei der Zeitrente spielt der Faktor “Alter des Verkäufers” eine untergeordnete Rolle, da für die Zahlungen ein fester Zeitraum vereinbart wird. Einkünfte aus anderen Quellen werden zur Berechnung der Rentenzahlungen nicht herangezogen.

Es gilt die Faustregel, dass die Monatsraten für jüngere Senioren geringer ausfallen, wogegen ältere aufgrund der wahrscheinlich geringeren verbleibenden Lebenszeit höhere Rentenzahlungen erwarten können. Begehrt sind Immobilien in urbanen Ballungsräumen, die sich in guter Lage und gutem Zustand befinden.

Für wen eignet sich eine Immobilienrente?

Interessant wird ein Modell der Immobilienverrentung für Senioren, die das 60. Lebensjahr überschritten haben. In diesem Falle sind attraktive Konditionen zu erwarten. Empfohlen wird die Immobilienrente zudem für Senioren ohne Nachkommen oder wenn die Erben den Nachlass eher als Belastung empfinden.

Je höher die Lebenserwartung der Deutschen steigt, desto stärker entwickelt sich das Interesse an der Immobilienrente. Zumal, wenn die Verkäufer zum Pflegefall werden. Die hohen Beträge, die für die Pflege aufgewendet werden müssen, sind mit herkömmlichen Renten nicht aufzubringen. Wenn die Rente aufgestockt wird, kann die Immobilie altersgerecht umgestaltet werden, sodass die Betroffenen noch lange Zeit das gewohnte Umfeld genießen können. Überdies unterliegen viele Sanierungsmaßnahmen für altersgerechtes Wohnen der staatlichen Förderung.

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