Eine neue Studie, herausgegeben von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernest & Young, der UNESCO und dem Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Bern, kommt zu interessanten Ergebnissen. So sieht ein großer Teil der 500 befragten Unternehmen – und hier vor allem familiengeführte Firmen - Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmensführung und Bestandssicherung an.
Obwohl sich auf diesem Sektor bereits einiges getan hat, empfehlen die Autoren – gerade mit Blick auf den Mangel an Fachkräften – familienfreundlichen Arbeitszeiten und Altersteilzeitmodellen eine größere Bedeutung zu schenken. Diese und andere weiche Faktoren spielen durchaus eine Rolle, wenn es darum geht, Fachkräfte anzuwerben und im Unternehmen zu halten.
Für „verbesserungswürdig“ hält die Studie die Nachhaltigkeit in der Beschaffung. Angesichts einer immer kritischeren Öffentlichkeit sollte der Fokus bei den Lieferanten auf das Thema gelenkt werden. So erwarten immer mehr Kunden Sensibilität gegenüber Umwelt und Arbeitsbedingungen während des gesamten Wertschöpfungsprozesses.
Vermisst wird ebenfalls ein systematisches Energie- und Umweltmanagement, das sich mit Kosten, Einsparmöglichkeiten und Gewinnzuwächsen durch die Energiewende auseinandersetzt. Hier konzentrieren sich die Unternehmen vor allem aufs Recycling. Konkrete Maßnahmen zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes, zum Beispiel durch intelligentes Fuhrpark- und Transportwegemanagement, sind eher die Ausnahme. Gibt es hingegen Nachhaltigkeitsaktivitäten, so werden diese nur unzureichend kommuniziert. Dies gilt gleichermaßen für die eigenen Mitarbeiter, wie auch für Kunden, Geschäftspartner und sonstige Öffentlichkeit.
Ausdrücklich betonen die Autoren der Studie den hohen Wert nachhaltigen Handelns für ein Unternehmen. Er betrifft nahezu alle Aspekte unternehmerischen Handeln, darunter Zukunftsfähigkeit, Kostensenkung, Kundenakquise und –bindung, Erschließen neuer Märkte sowie die langfristige Sicherung von Kapitalzuflüssen.