Den schweizerischen Unternehmen kommt die Notbremse der eidgenössischen Währungshüter zugute, da der starke Franken besonders für exportorientierte Firmen immer mehr zur Belastung wurde. Die Ausfuhr von Gütern in die Eurozone wurde zusehends teurer und auch Touristen aus anderen europäischen Ländern machten wegen der hohen Preise immer häufiger einen Bogen um die Schweiz. Grund war der gegenüber Ende 2007 um mittlerweile bis zu 60 Prozent gestiegene Wert der Schweizer Währung. Verursacht wurde diese massive Aufwertung durch Anleger und Spekulanten, die angesichts schwächelnder Euro- und Dollarkurse auf den 'harten' Franken setzten.
Nach dem Willen der Nationalbank soll damit nun Schluss sein. Notfalls wollen die Verantwortlichen massiv Devisen kaufen, um den Mindestkurs zu stützen. Obwohl der Kurs des Schweizer Franken nach Ankündigung der drastischen Maßnahme schnell auf den gewünschten Mindestkurs sank, muss dies nicht dauerhaft so bleiben. Sollten die internationalen Finanzmärkte weiter auf einen starken Franken setzen, könnte die Währung der Eidgenossen trotz der Maßnahmen wieder schnell unter Druck geraten.
Die Festlegung auf den Mindestkurs hat natürlich auch Auswirkungen auf die Importe und Exporte der Schweiz aus und in die Eurozone. So wurden 2010 Waren im Wert von mehr als 144,5 Milliarden Schweizer Franken aus anderen europäischen Ländern in die Schweiz eingeführt. Dem gegenüber standen im gleichen Jahr Ausfuhren nach Europa von gut 126 Milliarden Schweizer Franken.
Auch wenn es vielen D-Mark-Nostalgikern nicht gefällt. Die Rückkehr zu nationalen Währungen ist sicherlich kein Rezept gegen die Probleme, mit denen die europäische Währung im Moment zu kämpfen hat. Besonders 'Exportweltmeister' Deutschland müsste einen währungspolitischen Alleingang teuer bezahlen. Deshalb gibt es auf Dauer keine Alternative zum Euro. Währungspolitischen Spekulationen einen Riegel vorzuschieben sowie verantwortliche Politiker, die nicht mehr Geld ausgeben, als der Staatshaushalt hergibt, sind stattdessen gefragt.