Spritzguss: präzise und schnell

Interview mit Thomas Schönbucher, Geschäftsführer der priomold GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Schönbucher, welche Services umfasst Ihre Wertschöpfungskette für den Kunden?

Thomas Schönbucher: Meistens begleiten wir unsere Kunden bis zum fertig produzierten Kunststoffteil. Manchmal haben die Kunden nur eine Idee, eine technische Ausarbeitung oder Skizze. Wir begleiten sie dann entlang des gesamten Prozesses, über die Validierung, die Simulation die spätere Fertigung und die Konstruktion des Werkzeuges bis zur Bemusterung und Qualitätssicherung. Dabei fertigen wir alle Werkzeuge selbst an. Zudem haben wir eine eigene Qualitätssicherung und auch eigene Messmaschinen. Wir können also die Teile auch inhouse scannen und vermessen.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet priomold von anderen Anbietern?

Thomas Schönbucher: Vor allem unterscheidet uns unser persönlicher Ansatz. Wir beschäftigen uns bei jeder Anfrage intensiv mit den Kunden. Zudem sind wir schnell. Wir haben eine Standardlieferzeit von ein bis drei Wochen für einzelne Bauteile. Immer wichtiger wird es auch, dass wir in der Lage sind, das Gesamtpaket aus der berühmten einen Hand anzubieten, von der Simulation bis zur Qualitätssicherung. Nicht zuletzt sind wir ‘Made in Germany’. Das ist im internationalen Geschäft ein überzeugendes Gütesiegel.

Wirtschaftsforum: Was sind heute wichtige Regionen für das Geschäft von priomold und wo sehen Sie Potenzial für die kommende Zeit?

Thomas Schönbucher: Aktuell ist Deutschland noch unser wichtigster Markt. Seit einem Jahr haben wir einen eigenen Vertrieb in Italien. Hier und auch in Frankreich möchten wir uns in der kommenden Zeit stärker aufstellen. Wir werden unsere Internationalisierung Schritt für Schritt vorantreiben.

Wirtschaftsforum: Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden?

Thomas Schönbucher: Wir sind im Bereich Automotive, Luftfahrt, Medizintechnik, aber auch in der Werbung gut aufgestellt. Im Automotive-Bereich arbeiten wir für klassische Zulieferer, für Systemlieferanten, wie zum Beispiel Knorr-Bremse und für den Nutzfahrzeugbereich. Einer unserer Kunden ist Porsche Classic. Hier fertigen wir Bauteile für Oldtimer, also komplexe Teile und kleine Stückzahlen. Für die nächsten Jahre sehen wir im Bereich E-Mobilität Wachstumspotenzial für uns. Die Entwicklungszyklen in diesem Marktsegment sind kurz – hier können wir als zuverlässiger und schneller Partner punkten.

Wirtschaftsforum: Wie wichtig ist die Digitalisierung für die Weiterentwicklung von priomold?

Thomas Schönbucher: Wir arbeiten schon lange im internen Werkzeugbau papierfrei, also zeichnungsfrei, sind in der Lage, den gesamten Prozess digital abzubilden. Erst vor Kurzem sind wir zu einem der Top 100 Innovatoren 2022 gewählt worden. Ein gutes Beispiel ist instamold, unser Online-Vertriebsportal. Hier können unsere Kunden ihre Zeichnungen und Daten hochladen und bekommen digital ein Angebot. Das Tool haben wir selbst programmiert.

Wirtschaftsforum: Was sind für dieses Jahr Ihre wichtigen Themen auf der Agenda?

Thomas Schönbucher: Wir möchten instamold ausbauen und überlegen eine Kooperation im Bereich 3-D-Druck, sodass wir die Lücke zu den ganz kleinen Stückzahlen schließen können.

Wirtschaftsforum: Haben Sie eine Vision für priomold?

Thomas Schönbucher: Meine Vision ist es, ‘die’ Referenz in den deutschsprachigen Ländern Europas zu werden, für Produkte im Spritzgussverfahren, die schnell auf den Markt gebracht werden sollen. Eine wichtige Voraussetzung dazu ist Rapid Tooling für Kleinserien und Prototypen. Hier sind wir bereits gut aufgestellt.

priomold GmbH
Gewerbestraße 6
75328 Schömberg
Deutschland
+49 7084 9769690
info(at)priomold.de
www.priomold.de

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