Menschen berechtigen, nicht Gegenstände
Interview mit Raphaela Gallner, Geschäftsführerin der ekey biometric systems GmbH
Wirtschaftsforum: Frau Gallner, Ihr Unternehmen gilt als Pionier für biometrische Zutrittskontrolle. Wie kam es dazu?
Raphaela Gallner: Mein Vater Leopold war einer der Gründer. Schon vor 20 Jahren hat er den praktischen Nutzen im Fingerprint gesehen. Er war davon überzeugt, dass man mit Biometrie und Fingerprint Mehrwert schaffen kann. Geborgenheit, Sicherheit und Komfort sind große Themen im Privatleben, gerade wenn es um das eigene Zuhause geht. Mit Fingerprint-Zutrittslösungen kann man immer ein- und ausgehen, man hat das Gefühl, die Tür ist immer offen, dabei ist sie eigentlich immer sicher versperrt. Einen Finger hat man immer dabei und kann man nicht verlieren wie einen Schlüssel oder eine Chipkarte. Mit dem Fingerprint haben wir von Anfang an auf die richtige Technologie gesetzt. Wir berechtigen Menschen, und nicht Gegenstände.
Wirtschaftsforum: Bieten Sie verschiedene Lösungen an, zum Beispiel auch zum Nachrüsten?
Raphaela Gallner: Wir haben derzeit mehrere Produktlinien, die entweder in die Tür integriert sind oder als Auf- oder Unterputzvariante sowie in der Sprechanlage verbaut werden können. ekey home und ekey multi sind unsere klassischen Systemlösungen: ekey home als Einzel-Zutrittslösung und ekey multi als Mehrfach-Zutrittslösung mit bis zu vier Fingerscannern. ekey net ist unsere Netzwerk-Zutrittslösung für Unternehmen oder Organisationen. Als Nachrüstlösung für vorhandene Türen bieten wir ekey uno an. Unsere neueste Produktgeneration ist ekey dLine. Damit nehmen wir den Trend zum Smart Home auf. Das System bietet noch mehr Funktionalität und Komfort. Zum Beispiel kann man sich über eine Push-Nachricht auf das Smartphone informieren lassen, wenn jemand nach Hause gekommen ist. Die ekey dLine ist ein Schritt in ein neues Zeitalter.
Wirtschaftsforum: Produzieren Sie ausschließlich in Österreich?
Raphaela Gallner: Alle unsere Lösungen sind zu 100% entwickelt und gefertigt in Österreich, das wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Von der Idee bis zum fertigen Produkt kommt alles aus einer Hand, dadurch verfügen wir über enormes Know-how. Wir haben ein großes Forschungs- und Entwicklungsteam und können so schnell auf neue Marktanforderungen reagieren. Wir greifen Trends frühzeitig auf, wie zum Beispiel jetzt mit mit neuen smarten Funktionen über das Smartphone.
Wirtschaftsforum: Aber der Verkauf erfolgt weltweit?
Raphaela Gallner: Österreich und Deutschland sind unsere Hauptmärkte, aber inzwischen exportieren wir in über 70 Länder weltweit, darunter in die USA, China und Indien. Wir unterhalten Niederlassungen in Deutschland, Liechtenstein, Italien und Slowenien und haben Fokusmärkte definiert, in denen wir Potenzial sehen, zum Beispiel Frankreich und Italien, aber auch China. Dort wird großer Wert auf europäische Qualität und Zuverlässigkeit gelegt.
Wirtschaftsforum: Stichwort Europa. Sie sind der führende europäische Anbieter für Fingerprint-Zutrittslösungen.
Raphaela Gallner: Ja, wenn es um Fingerprint-Zutrittslösungen geht, kommt man an uns nicht vorbei. Vor allem, wenn es darum geht, mehrere Fingerprints in ein System zu integrieren. Mit 20 Jahren Entwicklungskompetenz und allen Produkten Made in Austria sind wir heute Europas Nummer 1.
Wirtschaftsforum: Wurde Ihr Geschäft durch die Coronapandemie beeinflusst?
Raphaela Gallner: Es gab viel Unsicherheit am Markt, aber wir haben vom Bauboom profitiert. Unser Vorteil war, dass wir schon vorher einen Webshop hatten. Der Trend geht zu Online-Marketing und E-Commerce, Corona hat das nochmal beschleunigt.
Wirtschaftsforum: Ist der zunehmende Fachkräftemangel für Sie ein Thema?
Raphaela Gallner: Absolut, nicht nur im technischen Bereich, auch im Marketing. Vor allem im Bereich Software-Entwicklung suchen wir derzeit Fachkräfte. Wenn die Leute mal da sind, sind sie gerne hier, man spürt den Innovationsgeist, die flachen Hierarchien, alles ist überschaubar. Wir sind ein Familienunternehmen mit traditionellen Werten, aber gleichzeitig im Hightech-Bereich. Mit unseren Produkten kann man etwas bewirken und echten Mehrwert für den Kunden schaffen.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele verfolgen Sie mit ekey?
Raphaela Gallner: Im laufenden Jahr setzen wir den Fokus auf unsere Produktlinie für die Elektroindustrie und die verstärkte Integration des Smartphones in unsere Zutrittslösungen. Unsere Vision ist, dass jeder, der ein Haus baut oder renoviert, Fingerprint-Technologie einsetzt und dabei als Erstes an uns denkt. Biometrie soll jedem zugänglich sein. Durch unsere Lösungen tragen wir dazu bei, den Alltag komfortabler und sicherer zu machen.
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