Landwirtschaft leichter gemacht
Interview mit Johannes Landrichinger, Geschäftsführer und Herbert Oitner, Prokurist der LASCO Heutechnik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Landrichinger, Herr Oitner, was sind die wichtigsten Produktbereiche Ihres Sortiments?
Johannes Landrichinger: Wir machen alles um das Thema Trocknung. Aktuell sind unsere Öfen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, besonders gefragt, da alle vom Gas und Öl wegwollen. Zum Portfolio gehören zum Beispiel Broiler und Putenstallheizungen, Glashausheizungen oder Baustellenheizungen, aber auch Entfeuchter für die Trocknung und innovative Trocknungssteuerungen.
Wirtschaftsforum: Wo sehen sie LASCO Heutechnik im Vergleich zu anderen Anbietern am Markt?
Herbert Oitner: Wir sind bereits jetzt einer der führenden Anbieter in unserem Markt. Unser Ziel ist es, die Nummer eins zu werden. Wir investieren jedes Jahr rund 10% unseres Jahresumsatzes in Neu- und Weiterentwicklungen. Das ist, im Vergleich zu unseren Marktbegleitern viel. Wir arbeiten intensiv daran, unsere Produkte emissionsärmer zu machen. Dabei setzen wir stark auf Biomasse. Wir können von uns behaupten, dass wir in Sachen Nachhaltigkeit ein Vorreiter sind.
Wirtschaftsforum: Inwieweit wirkt sich die aktuelle Marktsituation auf Ihr Unternehmen aus?
Johannes Landrichinger: Die Preiserhöhungen sind utopisch. Bei Blech und Metall erleben wir Erhöhungen von 100%. Manche Bauteile aus Blech oder Metall haben Lieferzeiten von fast zwei Jahren. Trotzdem nehmen wir bei laufenden Aufträgen keine Preiserhöhungen vor. In Österreich gab es im Zuge der Pandemie attraktive Investitionsförderungen für Landwirte. Häufig wurden dadurch Investitionen vorgezogen, zum Beispiel auf Höfen, bei denen Generationenwechsel anstand. Die Förderungen wurden oft für den Bau neuer Ställe genutzt. Entsprechend sind unsere Auftragsbücher gut gefüllt. Wir beobachten den Markt zurzeit sehr genau und agieren flexibel und agil. Auch in diesen herausfordernden Zeiten wollen wir unseren Kunden als zuverlässiger Partner zur Seite stehen.
Wirtschaftsforum: Aus welchen Ländern kommen Ihre Kunden derzeit?
Herbert Oitner: Wir realisieren zwischen 30 und 35% unseres Gesamtumsatzes im Inland. Grundsätzlich sind wir in der DACH-Region stark aufgestellt. Wir möchten aber unser Geschäft in Zukunft stärker internationalisieren und unser Händlernetz ausbauen. Mit unserer Forstsparte sind wir global vertreten.
Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für das Jahr 2023 vorgenommen?
Johannes Landrichinger: Wir stoßen derzeit an unsere Kapazitätsgrenzen. Grundsätzlich haben wir unsere Road Map langfristig ausgerichtet. Wir möchten noch tiefer in die Technik einsteigen, in Richtung Automatisierung und Robotic. Unsere Landwirte sitzen oft lange auf dem Kran, wenn sie ihr Heu einfahren. Mit automatisierten Lösungen möchten wir ihnen ihren Arbeitsalltag erleichtern. Deshalb investieren wir konsequent in Innovationen.
Wirtschaftsforum: Der Beruf des Landwirtes ist heutzutage aufgrund der Arbeitszeiten und der Schwere der Arbeit nicht sehr attraktiv. Können Ihre Lösungen hier helfen?
Herbert Oitner: Genau darum geht es. Der Beruf des Landwirtes muss wieder attraktiver werden. Landwirte arbeiten meistens sieben Tage die Woche und stehen sehr früh auf. Durch Heumanipulation können wir einige Abläufe und Prozesse vereinfachen und die Arbeitsbedingungen erleichtern. Dieses Ziel bestimmt auch unsere internen Prozesse. Wir stellen grundsätzlich den Landwirt und seine Arbeitserleichterung in den Mittelpunkt.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele verfolgen Sie langfristig für das Unternehmen?
Johannes Landrichinger: Wir setzen auf Technik. Wir möchten die Heuwirtschaft mit Robotic weiter automatisieren. Neben der Arbeitserleichterung, die vor allem zur Hochsaison wichtig ist, geht es hier auch um das Thema Fachkräftemangel. Nicht selten leben auf einem Bauernhof zwar drei Generationen, aber es gibt einen Engpass an Fachkräften. Das gilt auch für uns bei LASCO. Wir sehen vielversprechendes Wachstumspotenzial am Markt, aber diesem können wir nur mit den entsprechenden Mitarbeitern begegnen. Was unsere Produkte angeht, so möchten wir im Forstbereich noch sichtbarer am Markt werden. Darüber hinaus erwarten wir, nicht zuletzt durch die aktuelle Situation, eine weitere steigende Nachfrage nach Warmluftöfen.
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