Räume für Menschen
Interview mit Dr. Mario Reimer und Niels Weißenberg, Geschäftsführer der KZA.plant GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Dr. Reimer, Herr Weißenberg, bitte geben Sie uns doch einige Beispiele für aktuelle Projekte.
Niels Weißenberg: Insgesamt bilden wir ein breites Spektrum an Bauvorhaben ab. Dazu gehören neben Verwaltungsstätten auch Logistikzentren, die Errichtung von Kindertagesstätten oder Wohnbauten. Zuletzt konnten wir ein Wohnungsbauprojekt im Herzen Dortmunds abwickeln, welches hochwertigen und zugleich bezahlbaren Wohnraum bietet, und dürfen in Essen derzeit eines der größten regionalen Trainingszentren der Polizei bauen.
Dr. Mario Reimer: Das Thema ganzheitliche Quartiersentwicklung wird immer bedeutender für uns. ESSEN 51 oder Smart Rhino in Dortmund sind hier wichtige Referenzen. Die Herausforderung im Bereich der Quartiersentwicklung ist die Komplexität der Projekte. Hier geht es nicht nur um die Qualität der Architektur. Die gesellschaftliche Verantwortung ist wesentlich größer. Es geht um größere Flächen und Investitionsvolumina, im Grunde um Konzepte für ‘die Stadt der Zukunft’. Es ist eine zusätzliche Herausforderung, diese Projekte vor dem Hintergrund der aktuellen Unsicherheiten plan- und kalkulierbar zu halten.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie KZA.plant am Markt, im Vergleich zu anderen Anbietern?
Dr. Mario Reimer: Wir haben 2019 mit der Thelen-Gruppe fusioniert. Unser Unternehmen hat eine lange Tradition, aber durch die Fusion stellen sich uns neue Aufgaben, über die wir uns auch eine neue Position am Markt erarbeiten möchten. Wir möchten weiter innovative und qualitätsvolle, aber gleichermaßen auch funktionale und wirtschaftlich abbildbare Architektur erdenken und platzieren. Dabei sollen unsere Entwürfe möglichst zeitlos sein. Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Werterhaltung sind hier wichtige Aspekte.
Niels Weißenberg: Dem kann ich nur zustimmen. Uns zeichnet unsere qualitätsorientierte und nachhaltige Ausrichtung sowie unsere flexible Grundstruktur aus, zum Beispiel vor dem Hintergrund der Zweit- und Drittverwertung unserer Gebäude.
Wirtschaftsforum: Wer sind die Kunden von KZA.plant?
Dr. Mario Reimer: Unsere Kundenbasis ist so vielseitig wie unser Leistungsspektrum. Unser Fokus liegt allerdings auf gewerblichen Unternehmen. Darüber hi-naus sind wir auch für kommunale Träger tätig, gelegentlich auch für private Kunden. Hauptsächlich engagieren wir uns in der Metropolregion Rhein-Ruhr, sind aber grundsätzlich bundesweit tätig.
Wirtschaftsforum: Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit als Treiber für die Entwicklung des Unternehmens?
Dr. Mario Reimer: Das Thema Nachhaltigkeit ist komplex. Unsere Konzepte basieren auf Langlebigkeit. Darüber hinaus denken wir über neue Energieformen nach sowie über nachhaltige Material- und Stoffkreisläufe.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Niels Weißenberg: Wir hoffen, ein stückweit Vorreiter im Bereich Vernetzung, Kommunikation und Datenaustausch sein zu können und arbeiten daran, den gesamten Bauprozess zu digitalisieren. Das ist die Zukunft. Was die Gebäude selbst angeht, werden diese natürlich immer smarter. Smart Home im Sinne von automatisierten Simulationsprozessen ist aktuell jedoch nur im sehr hochwertigen Bereich ein Thema. Auf Quartiersebene denken wir smarte Gebäude mit. Das ist hier sehr wichtig. Dazu gehört auch Mobilitätsvernetzung und grundsätzlich alles, was ein Quartier nachhaltig gestaltet. In der Thelen-Gruppe haben wir hierzu starke Partner.
Wirtschaftsforum: Wie hat sich die Coronakrise auf Ihren Markt ausgewirkt? Wie stellt sich die Situation vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Probleme dar?
Niels Weißenberg: Die Baubranche hat bis in dieses Jahr hinein geboomt. Jetzt haben wir es mit steigenden Zinsen, volatilen Preisen und stockenden Lieferketten zu tun. Wir kalkulieren sehr sorgfältig, sind durch unsere Gruppe aber insgesamt stark aufgestellt.
Wirtschaftsforum: Welche Pläne und Ziele haben Sie noch für die letzten Monate des Jahres 2022?
Dr. Mario Reimer: Wir haben einige neue und durchaus herausfordernde Projekte vor der Brust, auf die wir uns alle sehr freuen. Zudem liegt derzeit ein Fokus auf der Fertigstellung des Regionalen Trainingszentrums der Polizei in Essen. Mittelfristig freuen wir uns darauf, als Architekturbüro die spannenden Quartiersentwickungen ESSEN 51. und Smart Rhino weiter mitgestalten zu dürfen.
Wirtschaftsforum: Welches Ziel verfolgen Sie langfristig mit KZA.plant?
Niels Weißenberg: Wir möchten als gut aufgestellter Wettbewerber am Markt anerkannt werden und dabei für qualitätsvolle und nachhaltige Architektur stehen. In der kommenden Zeit werden wir daran arbeiten, als Marke präsenter am Markt zu werden.