Den Zuwanderern steht jedoch eine nicht unerhebliche Zahl an Auswanderern entgegen. 2011 verließen 679.000 Personen das Land und damit 8.000 mehr als im Jahr zuvor. 958.000 hingegen wählten ihren Wohnsitz in Deutschland und überschritten damit die Vorjahreszahl um 160.000. Damit ergibt sich für 2011 ein so genannter Wanderungsüberschuss von 279.000 Menschen – auch dies ist der höchste Wert seit 1996.
Von den 2011 zugewanderten Menschen waren 842.000 nicht deutscher Nationalität. Insgesamt waren es 158.000 mehr als noch im Jahr zuvor. Dagegen blieb die Zahl der Zuzüge deutscher Personen – überwiegend Spätaussiedler und Rückkehrer aus dem Ausland - gegenüber 2010 mit etwa 116.000 fast konstant.
Vor allem aus dem EU-Raum zog es viele Menschen nach Deutschland. Interessanterweise waren es hier vor allem Personen aus den Ländern, die von der Schulden- und Finanzkrise besonders schwer gebeutelt sind. So kamen 2012 allein aus Griechenland 90 Prozent oder 11.000 Personen mehr als im Vorjahr nach Deutschland. Aus Spanien waren es 52 Prozent mehr als 2010.
Einen hohen Anteil an den Zuwanderern haben auch die Länder, die 2004 der EU beigetreten sind. Hier dürfte der Wegfall der Einschränkungen für den Zugang zum Arbeitsmarkt sicherlich eine Rolle spielen. So kamen aus Polen 49.000 und aus Ungarn 12.000 Personen mehr als im Vorjahr. Aus Bulgarien und Rumänien, die seit 2007 in der EU sind, wechselten 146.000 in die Bundesrepublik. Mit vier Prozent nur leicht stieg die Zuwanderungsrate aus anderen Nicht-EU-Ländern. Bei Zuwanderern aus Asien stieg sie um elf Prozent, aus den USA um zehn Prozent und aus Afrika um ein Prozent.
Am meisten Zuwanderer nahm Nordrhein-Westfalen auf (167.000), gefolgt von Bayern (159.000), Baden-Württemberg (142.000) und Hessen (84.000). Damit nahmen allein diese vier Bundesländer fast zwei Drittel aller ausländischen Zuwanderer auf.