Hausbesuch auch ohne Rezept
Interview mit Robert Back und Daniela Meßmer, Geschäftsführer der Sanitätshaus Römer GmbH & Co. KG
Das Sanitätshaus Römer ist ein Familienbetrieb und wird heute in der vierten Generation geführt. 1894 wurde das Unternehmen als Schuhmacherbetrieb in der Küche der Familie Römer gegründet. 2000 bezog es seinen jetzigen 3.000 m² großen Standort im Herxheimer Gewerbegebiet. Seitdem hat das Unternehmen weiter expandiert und betreibt heute sechs Filialen in der Südpfalz. Eine weitere wird in diesem Jahr in Herxheim eröffnet.
Das Unternehmen beschäftigt rund 85 Mitarbeiter. Auch in der Coronazeit lief das Geschäft weiter. „Wir sind in einer krisensicheren Branche tätig. Allerdings machen uns die massiven Probleme in der Logistik zu schaffen. Und auch die Inflation ist für uns ein Problem, da die Preise durch die Krankenkassen gedeckelt sind“, erklärt Geschäftsführer Robert Back. Der Orthopädietechnik-Meister ist seit 2008 im Unternehmen beschäftigt und seit 2021 Geschäftsführer.
Sanitätshaus mit Orthopädie-, Schuh- und Rehatechnik
Das Angebot von Sanitätshaus Römer umfasst neben den klassischen Sanitätsprodukten auch die Bereiche Orthopädie- und Schuhtechnik sowie die Rehatechnik.„Hier bieten wir Produkte für die individuelle Reha und Kinder-Reha an“, so Geschäftsführerin Daniela Meßmer, die seit 2007 bei Römer ist und über 20 Jahre Branchenerfahrung hat.
Über 60 Altenheime werden vom Sanitätshaus Römer wöchentlich besucht und betreut. Wird ein hilfsmittelbedürftiger Patient aus der Klinik entlassen, kann er mit schneller und unkomplizierter Unterstützung rechnen, betont Daniela Meßmer. „Wir sind dann präsent und versuchen die Patienten innerhalb von 24 Stunden zu versorgen. Oft liefern wir vorab und machen den Kostenvoranschlag erst im Nachhinein.“
Service auch zuhause
Der Servicegedanke wird bei Römer großgeschrieben, macht Robert Back deutlich: „Wir sind einfach freundlicher und zuvorkommender, als es die Kunden von vielen Wettbewerbern kennen. Hausbesuche machen wir grundsätzlich, auch wenn sie nicht auf dem Rezept stehen, bis zu 30 km rund um den jeweiligen Standort.“
Gerade in der Coronazeit versuche man, die Kunden auch online zu beraten. In der Orthopädietechnik hält derzeit eine neuere Entwicklung Einzug, berichtet Robert Back: „Hier in der Südpfalz verbreitet sich in diesem Bereich immer mehr der 3-D-Druck. Wir arbeiten daran bei den Schuheinlagen. Allerdings werden die Kosten dafür von den Trägern teilweise noch nicht übernommen.“
Mitarbeiter halten
Seit bald 130 Jahren ist das Familienunternehmen erfolgreich auf dem Markt. Als einen Teil des Erfolgsrezepts sieht Robert Back dessen Verlässlichkeit: „Wir pflegen faire und langfristige Geschäftsbeziehungen zu unseren Lieferanten. Ihnen sind wir ein verlässlicher Partner und erwarten im Gegenzug auch einen fairen Umgang.“ Im Zentrum des Unternehmens stehen aber die Mitarbeiter, sind sich die Geschäftsführer einig. Sie zu halten, ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wichtig. Das Sanitätshaus Römer bietet seinen Mitarbeitern daher allerlei Anreize wie zum Beispiel Angebote im Bereich der Gesundheitsprävention.
„Wir haben eine eigene Römer-App, ermöglichen die Teilnahme an Yogakursen und bieten eine betriebliche Gesundheitsversicherung“, erklärt Daniela Meßmer, die auch betont: „Die Mitarbeiter sind unser höchstes Gut.“ Robert Back möchte zudem auf andere Weise dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Deshalb ist er neben seiner beruflichen Tätigkeit ehrenamtlich im Gesellenprüfungsausschuss, seit 2020 als Vorsitzender.
Familiär und zukunftssicher
Die beiden Geschäftsführer motiviert besonders die Tatsache, dass das Sanitätshaus Römer ein Familienbetrieb ist, in dem auch ein sehr familiärer Umgang gepflegt wird. Beide kennen die Firma seit langem und in allen Facetten. „Es ist schön, diese Erfahrungen in die Geschäftsleitung einbringen zu können“, sagen sie übereinstimmend. Inwieweit das Unternehmen seinen Wachstumskurs fortsetzen wird, steht noch nicht fest. „Wie wir weiter wachsen wollen, müssen wir sehen. Wir haben viele Anfragen bezüglich neuer Standorte und Kooperationen mit Ärzten. Aber dafür brauchen wir das Personal. Dieser Punkt bremst uns etwas. Unser Fokus liegt in jedem Fall auf der Stabilität des Unternehmens“, sagt Daniela Meßmer.
Die Lage des Sanitätshauses in der Südpfalz bringt bei der Mitarbeiterakquise die Konkurrenz großer Player wie etwa Mercedes-Benz mit sich. Die Geschäftsführerin betont aber die guten Perspektiven in ihrer Branche: „Wir sind von der Pandemie nicht betroffen. Ein Job bei uns ist sehr zukunftssicher.“ Daniela Meßmer und Robert Back hoffen auch gute politische Entscheidungen. „Vielleicht wird die Politik dazu führen, dass Produktionen wieder nach Europa zurückgeholt werden und wir weniger abhängig von den Asiaten werden. In den osteuropäischen Ländern gäbe es auch Produktionsmöglichkeiten“, sagt Robert Back. Das Sanitätshaus Römer achtet bereits darauf, mit lokalen Zulieferern zusammenzuarbeiten. „Dadurch sind wir weniger abhängig und zahlen im Gegenzug faire Preise“, erklärt er.
Sanitätshaus Römer GmbH & Co. KG
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