Neue Gaslieferanten für Tirol und Vorarlberg

Neue Gaslieferanten für Tirol und Vorarlberg

Tiroler und Vorarlberger Gaskunden haben ab morgen Dienstag, den 1. Oktober, eine größere Auswahl. Dann gilt das neue Gasmarktmodell, das Tirol und Vorarlberg einen direkten Zugang zum deutschen Gasmarkt garantiert. Bislang gibt es in den beiden Bundesländern mit goldgas nur einen alternativen Gaslieferanten, in Ostösterreich dagegen sind es elf, in Bayern sogar über 70. Ab morgen wird es in Tirol und Vorarlberg mit Gutmann einen weiteren alternativen Gaslieferanten für Haushalte geben, für Großkunden kommen drei weitere Gaslieferanten auf den Markt, darunter zwei Anbieter aus Deutschland. „Es wird spürbar Bewegung in den Markt kommen“, zeigt sich Walter Boltz, Vorstand der Energieregulierungsbehörde E-Control überzeugt. Neu am Markt sind der Tiroler Energiehändler Gutmann, Shell Austria, natGas aus Potsdam und die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH (Südweststrom) mit Sitz in Baden-Württemberg. Darüber hinaus werden in den kommenden Monaten noch weitere neue Lieferanten folgen. „Es haben noch einige Interesse bekundet“, sagt Boltz.

Schärferer Wettbewerb erwartet

Der Regulator rechnet durch das neue Gasmarktmodell mit einem stärkeren Wettbewerb. „Der Wettbewerb wird sich durch die neuen Anbieter deutlich verschärfen“, betont Walter Boltz. Die E-Control erwartet sich in Zukunft auch eine größere Auswahl an Tarifen. In Bayern können Kunden zwischen bis zu 255 verschiedenen Angeboten wählen, darunter auch Ökoangebote mit Biogas oder Tarifen mit einem fixen Paket an Kilowattstunden. „Solche Tarife könnten künftig auch in Österreich angeboten werden“, meint Boltz. Hintergrund der Öffnung des Tiroler und Vorarlberger Gasmarktes für deutsche Anbieter ist eine Änderung bei den Netzkapazitäten. So gab es bisher etwa in Lindau an der deutsch-vorarlbergischen Grenze künstliche Kapazitätsengpässe. Mit der neuen Regelung werden diese Engpässe beseitigt und die Leitung steht auch neuen Anbietern offen.

Monitoringbericht: Gasmarktmodell hat sich positiv auf Wettbewerb ausgewirkt. In Ostösterreich gilt das neue Gasmarktmodell bereits seit Anfang des Jahres. „Das neue Modell hat sich positiv auf den Wettbewerb ausgewirkt“, sagt Walter Boltz, das zeige ein kürzlich veröffentlichter Monitoringbericht der E-Control. Die Anzahl der im Osten Österreichs registrierten Gasversorger stieg seit Anfang des Jahres von 58 auf 62, weitere Unternehmen haben bereits ihr Interesse am österreichischen Markt deponiert. Auch die Wechselzahlen entwickelten sich positiv und erreichten im ersten Halbjahr in ganz Österreich mit 1,4 Prozent einen neuen Höchststand (im gesamten Vorjahr wechselten 1,7 Prozent aller Haushalte und Unternehmen ihren Gasanbieter).

Engpässe werden beseitigt, Großhandelspreise sollen sinken

Mit Anfang Oktober treten neue Marktregeln in Kraft, die Verbesserungen im grenzüberschreitenden Gashandel bringen. Dabei handelt es sich um Engpassmanagement-Maßnahmen, wie etwa einen Use-it-or-lose-it Mechanismus, der garantiert, dass vertraglich gebundene, jedoch ungenutzte Kapazität dem Markt zur Verfügung gestellt wird und ein größerer Anteil der Grenzkapazitäten auf Tagesbasis dem Markt angeboten werden kann. „Wir erwarten uns, dass sich dadurch die Preise am Gashandelsplatz CEGH in Wien an die niedrigeren deutschen Großhandelspreise angleichen“, so E-Control-Vorstand Walter Boltz. Ebenfalls neu ist, dass Händler und Versorger ihre gebuchte Grenzkapazität an den Netzbetreiber zurückgeben können. Dieser kann dann die zurückgegebene Kapazität anderen interessierten Händlern und Versorgern anbieten.

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