Vor allem ETFs finden immer mehr Fans
Die oben genannte Analyse des Deutschen Aktieninstituts hat sich auch die einzelnen Anlageklassen innerhalb des Aktienmarktes angeschaut und dabei zeigte sich ein Trend ganz deutlich: Der hohe Anstieg der Anlegerzahlen ist vor allem den börsengehandelten Indexfonds (ETFs) zu verdanken. Demnach sah die Entwicklung folgendermaßen aus:
2019 | 2020 | |
Gesamtanleger im Bereich Aktien | 9,7 Millionen | 12,4 Millionen |
Reine Einzelaktien | 2,6 Millionen | 3,0 Millionen |
Aktien und Fonds (ETFs) | 1,6 Millionen | 2,3 Millionen |
Nur Fonds/ETFs | 5,5 Millionen | 7,0 Millionen |
Tabelle 1: Entwicklung der Anlegerzahlen rund um Aktien nach Art der Geldanlage
Damit zeigt sich, dass ETFs hierzulande immer mehr zu einer Art Standard-Geldanlage werden. Dies hat durchaus seine Gründe: -
- Verhältnismäßig geringes Ausfallrisiko (es wird immer in viele verschiedene Werte gleichzeitig investiert) -
- Niedrige Kosten (ETFs werden passiv gemanagt)
Wer also in ETFs investiert, die ihrerseits auf breitgefächerten Aktienindizes wie dem MSCI World oder dem S&P 500 basieren, setzt auf eine verhältnismäßig sichere Geldanlage. Dies begeistert offensichtlich auch viele sicherheitsorientierte Anleger in Deutschland, wie die obigen Zahlen eindrucksvoll zeigen.
Was brauchen Einsteiger für ihre Aktienanlage?
Wer gerne in den Aktienmarkt einsteigen möchte, braucht in jedem Fall zuerst ein gutes Depotkonto. „Der Broker realisiert den Zugang zu den Märkten und sollte deshalb sorgfältig ausgewählt werden“, erklärt Feda Mecan von Onlinebanken.com, wo ein sehr umfassender Depot Vergleich zur Verfügung gestellt wird.
Doch worauf kommt es bei der Wahl des Depotkontos an?
Die folgenden Kriterien sind sehr wichtig: 1.
1. Niedrige Kosten
Das A und O stellen die Kosten dar, die mit der Nutzung eines Depotkontos verbunden sind. Je höher diese ausfallen, desto schlechter fällt am Ende die effektive Rendite (nach Kosten) aus. Aus diesem Grund sind folgende Punkte von besonderem Interesse:
- Jahresgebühr: Hierbei handelt es sich um eine fixe Jahresgebühr, die unabhängig von der Nutzung fällig wird. Viele Broker verzichten heute auf die Jahresgebühr, so dass Anleger hier mit einer sorgfältigen Auswahl bereits Geld einsparen können.
- Ordergebühren: Die Ordergebühren stellen das Herzstück der Gebührenstruktur eines Brokers dar. Sie fallen immer dann an, wenn eine Transaktion (Kauf oder Verkauf von Aktien oder Fondsanteilen) getätigt wird. Oft wird ein prozentualer Anteil am Ordervolumen mit einer fixen Gebühr pro Transaktion verbunden und es gelten zudem Mindestgebühren. Doch auch hier existieren große Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Nutzer sollten sich also vorher genau anschauen, welches Gebührenmodell am besten zum eigenen Trading-Verhalten passt.
Daneben ist es ist sinnvoll, auch einen Blick auf Limit-Gebühren zu werfen. Börsenentgelte werden hingegen nicht von den Brokern festgelegt, sondern von den Handelsplätzen und sind damit kaum beeinflussbar.
2. Auswahl an Assets
Neben den Kosten spielt natürlich auch die Auswahl an möglichen Assets eine nicht unwichtige Rolle. Mögliche Assets sind zum Beispiel:
- Aktien (deutsch, europäisch und international)
- Fonds und ETFs
- Zertifikate
- Devisen (FOREX)
- Kryptowährungen
- CFDs
Hier gilt in erster Linie: Der Broker sollte die Assets bieten, die für die eigene Trading-Strategie erforderlich sind. Darüber hinaus hilft eine möglichst große Auswahl jedoch auch dabei, neue Strategien auszuprobieren.
Darüber hinaus stellen auch die möglichen Handelsplätze ein wichtiges Kriterium dar. Sehr günstige Broker setzen oft nur auf einen Handelsplatz. Für Anfänger oder sehr spezialisierte Anleger mag das genügen. Wer allerdings aus dem Vollen schöpfen möchte, sollte dies bei der Wahl seines Depotkontos berücksichtigen.
Hinweis: Wer sich für Fonds und ETFs interessiert, sollte genau hinschauen, welche Fonds über den jeweiligen Broker genutzt werden können. Darüber hinaus spielt hier auch der Ausgabeaufschlag eine wichtige Rolle. Einige Broker bieten hier sehr viele ETFs und andere Fonds ohne Ausgabeaufschlag an.
Grundwissen ist unbedingt erforderlich
Neben einem Depotkonto sollten Anleger gerade beim Investment in Einzelwerte jedoch auch ein gewissen Grundwissen erwerben. Dies gilt unter anderem für die Zusammenhänge an der Börse:
- Was sorgt generell für steigende oder fallende Kurse?
- Worin liegt der Unterschied zwischen dem Kurs (Preis) und dem Wert einer Aktie?
- Wann lohnt sich ein Einstieg in ein bestimmtes Unternehmen?
Um diese Fragen beantworten zu können, sollten sich potenzielle Anleger auch Grundwissen in den Bereichen technische Analyse und Fundamental-Analyse aneignen. Wer dies beherrscht, kann letztlich deutlich fundiertere Entscheidungen treffen.
Hinweis: Anleger, die sich möglichst wenig mit der Börse beschäftigen möchten, aber trotzdem am Wertgewinn von Aktien partizipieren wollen, sollten sich ETFs anschauen. Gerade bei einem breit gestreuten ETF besteht nur ein geringes Risiko für dauerhafte Verluste und das eigene Portfolio entwickelt sich oft parallel zum weltweiten Börsengeschehen. Im Gegenzug sollte dann jedoch auch klar sein, dass sich durch ETFs der Markt nicht schlagen lässt.
Aktien werden in Zukunft noch wichtiger
Grundsätzlich lässt sich in Deutschland eine erfreuliche Entwicklung beobachten: Die Anleger vertrauen mehr und mehr in Aktien. Dieses Vertrauen gab es zuletzt zur Zeit des neuen Marktes, dessen Niedergang jedoch auch viel davon zerstört hat. Für dauerhaften Erfolg bei der Geldanlage sollten Anleger entweder genug Wissen erlangen, um wirklich fundierte Entscheidungen treffen zu können oder auf indexbasierte Fonds setzen, die das Risiko bewusst streuen. Wer diese Aspekte beachtet, kann sich am Ende auf stabile Wertzuwächse freuen, die ein Tagesgeldkonto oder auch einen Bausparvertrag oft um Längen schlagen. Aktien müssen also nicht nur Spannung pur bedeuten, sondern können auch oft fokussiert und langfristig erfolgreich sein.