Gesunde Bürowelten, die Leben und Leistung fördern
Interview mit Dipl.-Kfm. Dirk Schäfer, Geschäftsführender Gesellschafter Anteon Immobilien GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Schäfer, wie haben die Pandemie und der Krieg Ihr Geschäft und Ihren Markt verändert?
Dirk Schäfer: Unser Geschäft steht auf zwei Säulen, der Beratung rund um Investments und die Vermietung. Hier waren die Entwicklungen während der Pandemie diametral. Während der Investment-Bereich kaum gelitten hat, ging die Nachfrage nach Büroflächen für Unternehmen massiv zurück. Es hieß: Das Büro ist tot. Und es wurde nur auf Sicht agiert. Heute wissen wir, dass dem nicht so ist. Trotz Homeoffice und Sharing-Konzepten konnten wir 2022 bundesweit wieder einen deutlichen Umsatzzuwachs verzeichnen. Back to Office und Backboarding sind aktuelle Themen in diesem Bereich. Die Unternehmen haben festgestellt, dass persönliche Begegnungen unerlässlich für ihren wirtschaftlichen Erfolg sind. Allerdings haben sich die Ansprüche der Unternehmer an die Flächen verändert. Es werden verstärkt nachhaltige Immobilien nachgefragt, und insgesamt erkennen wir einen Trend zu mehr Qualität. Zurzeit ist der Investmentmarkt aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Situation eher schwach. Wir erwarten hier aber eine Belebung spätestens zum Jahresende, da Milliarden angelegt werden wollen.
Wirtschaftsforum: Was unterscheidet Anteon von anderen Anbietern am Markt?
Dirk Schäfer: Wir beschäftigen uns frühzeitig mit Themen und Trends, bieten Tools und Beratungsfelder an, die andere Anbieter nicht abdecken. Seit unserer Gründung sind wir unserem Motto ‘Wir sind anders’ treu. Zum Beispiel haben wir bereits 2017 einen Büromarkt-Navigator für Unternehmer entwickelt, der ihnen die Suche nach Immobilien erheblich vereinfacht. Auch unsere digitale Plattform, der Anteon Campus, ist eine Pionierleistung. Hier können Unternehmer vom ersten Briefing bis zum Mietvertrag in Echtzeit alle Milestones Revue passieren lassen. Der Anteon Campus ist im Grunde eine Dokumentation des komplexen Gesamtprozesses in einem digitalen Datenraum.
Wirtschaftsforum: Mit welchen neuen Trends beschäftigen Sie sich zurzeit?
Dirk Schäfer: Wir möchten gemeinsam mit unserer Schwestergesellschaft Projektlabor, die Workplace Consulting betreibt, insbesondere überprüfen, was die neuen Arbeitswelten und Büroraumkonzepte mit den Menschen in den letzten Monaten gemacht haben. Zu diesem Thema gehört zwangsläufig die Beobachtung der Konsequenzen aus der psychischen und physischen Belastung am Arbeitsplatz. Und: Zu guter Gesundheit gehört gute Führung. Hierfür möchten wir am Markt ein besonderes Bewusstsein schaffen. Häufig entstehen psychische Belastungen durch einen schlechten beziehungsweise nicht mehr zeitgemäßen Führungsstil. Zum Thema physische Belastungen, zum Beispiel durch Licht, Luft oder Lärm analysieren wir, wie man gesunde Entwicklungen unterstützen und Krankenstände minimieren kann. Die Krankenstände waren im vergangenen Jahr, ganz unabhängig von der Pandemie, auffallend hoch. Die Frage ist nicht, ob, sondern in welchem Umfang die veränderten Bürowelten etwas damit zu tun haben. Hier geht es zum Beispiel auch darum, zeitgemäße Gebäudetechnik zu installieren bzw. weiterzuentwickeln. Da sprechen wir über Virenfilter oder Schall absorbierende Oberflächen.
Wirtschaftsforum: Wie passt das Thema Nachhaltigkeit in diese Themen und Trends?
Dirk Schäfer: Eine ganz aktuelle Handelsblatt-Studie hat ergeben, dass rund 80% der jungen Menschen ihre Jobentscheidungen insbesondere von Nachhaltigkeitskriterien abhängig machen. Dazu gehört auch das Thema Gesundheit. Nachhaltigkeit ist insgesamt zu einem geflügelten Wort geworden. Tatsächlich muss man aber das Konzept mit Leben füllen. Wir betrachten das Thema ganzheitlich. Dazu gehört zum Beispiel auch eine ethische Perspektive. Wir treten unseren Kunden objektiv gegenüber und entwickeln Lösungen nicht zum Selbstzweck. Unsere Konzepte haben weitreichende Konsequenzen für Unternehmer, ihre Firmen und die Menschen, die dort arbeiten. Dessen sind wir uns bewusst. Darüber hinaus engagieren wir uns regelmäßig sowieso sozial durch Spenden, organisieren zum Beispiel das weltweit einzige Inklusions-Golfturnier. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen versteht sich für uns von selbst.
Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie für das Jahr 2023?
Dirk Schäfer: Die Preise müssen weiter fallen. Die Investoren, die einen besonderen Verkaufsdruck haben, werden wir intensiv beraten und ihr Portfolio bestmöglich optimieren. Im Bereich der Unternehmerberatung ist vor allem die Maximierung der Flexibilität im unternehmerischen Handeln ein großes Thema. Ein Beispiel ist die Kompensation der Büroflächenüberhänge, die durch schlechte Konjunktur, aber auch durch New Work entstanden sind. Auch die aus der Inflation resultierenden außerplanmäßigen Mietsteigerungen inklusive der zu erwartenden Nebenkostennachzahlungen sind hier wichtige Stichworte. Wir setzen auf einen Dialog zwischen Mietern und Vermietern. Häufig ist die Flexibilisierung der Mietverträge eine Lösung, und zwar im Sinne aller Beteiligten.
Wirtschaftsforum: Welche Pläne haben Sie langfristig mit Anteon?
Dirk Schäfer: Dass wir ein Unternehmen bleiben mit einem guten Mindset, dessen Teammitglieder authentisch sind. Und wir unseren Kunden nachweislich nachhaltige Investments liefern und die Unternehmer dabei intrinsisch motiviert beraten, um für sie ein Arbeitsumfeld zu schaffen, was inspirierend und damit maximal leistungsfördernd ist.
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