70 Jahre Innovation: Ein Familienunternehmen, das Holz bewegt
Interview mit Timo Springer, Geschäftsführer der Springer Maschinenfabrik GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Springer, die Springer Maschinenfabrik feiert in diesem Jahr 70-jähriges Jubiläum. Welche Meilensteine waren bei der Entwicklung hin zum heutigen Unternehmen besonders wichtig?
Timo Springer: Gegründet wurde das Unternehmen 1952 mit fünf Mitarbeitern von Hans Springer. 1960 siedelte es von den Räumen eines ehemaligen Dominikanerklosters in Friesach an unseren heutigen Standort um. Mein Vater Hansjörg Springer ist 1966 eingetreten. Seit 1996 sind wir an der MICROTEC s.r.l. in Brixen beteiligt. Zwei Jahre später haben wir zwei weitere Produktionsstandorte für die Maschinenfabrik und unser Tochterunternehmen Springer Kommunaltechnik in Lainach eröffnet. 2001 wurde unser Firmensitz erneuert und erweitert. Ab 2014 haben wir die Internationalisierung vorangetrieben und zunächst die Springer Microtec Inc. in Vancouver gegründet, dann haben wir das Unternehmen WoodEye in Schweden gekauft, das auf Scannertechnologie für Holzprodukte spezialisiert ist. 2018 haben wir das finnische Unternehmen FinScan übernommen.
Wirtschaftsforum: Seit wann sind Sie selbst im Familienunternehmen tätig?
Timo Springer: Mein Bruder Gero und ich haben schon immer mit dem Unternehmen gelebt, es war bei jeder Mahlzeit Gesprächsthema. Seit 2012 führen wir die Firma gemeinsam. Mein Vater ist seitdem Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er hatte uns freigestellt, ob wir ins Unternehmen einsteigen wollen, und sogar gefordert, dass wir zunächst etwas anderes machen sollten. Bevor ich in die Firma kam, habe ich Jura studiert und einige Jahre als Anwalt gearbeitet.
Wirtschaftsforum: Was genau bietet die Springer Maschinenfabrik an?
Timo Springer: Wir haben zwei Produktbereiche. Zum einen entwickeln und fertigen wir Maschinen und Anlagen für die Holzindustrie. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Maschinen und innovative Lösungen zum Sortieren von Stämmen, zum Transport von Brettern und zur Weiterverarbeitung. Wir bieten sowohl Automations- als auch digitale Lösungen an. Unser zweiter Bereich sind die Scanner, mit denen Daten aus Stämmen und Brettern erhoben werden können. Unsere Tochtergesellschaft Springer Kommunaltechnik ist in den Bereichen Kommunal- und Umwelttechnik tätig und fertigt zum Beispiel Winterdienstgeräte und Entsorgungsanlagen für den internen Gebrauch. Wir versuchen in allen Bereichen, das, was wir haben, durch vernünftige Investitionen auszubauen, ohne uns zu sehr von unseren Kernkompetenzen zu entfernen. Was uns besonders auszeichnet ist neben unserem hohen Servicelevel, dass wir in der Lage sind, unseren Kunden die passende Innovation zur richtigen Zeit zu liefern.
Wirtschaftsforum: Welche Themen beschäftigen Ihre Kunden aktuell?
Timo Springer: Die Automatisierung ist extrem wichtig. Sie hat sich enorm verändert. Noch vor fünf Jahren konnten wir nicht absehen, wie wichtig Robotik für die Branche werden würde. Die Digitalisierung, insbesondere die Fragen, wie wir Daten bekommen und was wir dann mit ihnen machen, beschäftigen die Branche. Wir haben deshalb eine eigene Firma, die unsere Kunden zum Thema Internet of Things berät. Zudem investieren wir massiv in die Digitalisierung der Produkte, um mit den Daten besser umgehen zu können und unsere Kunden erfolgreicher zu machen. Die Arbeitswelt wird sich in Richtung Automatisierung und Digitalisierung weiter verändern, weil Arbeiter und Fachkräfte in vielen Bereichen fehlen.
Wirtschaftsforum: Und wie sieht es mit der Nachhaltigkeit aus?
Timo Springer: Das ist das dritte Thema, das uns und unsere Kunden sehr beschäftigt. Wir wollen Vorreiter auf diesem Gebiet sein. Schon jetzt produzieren wir CO2-neutral. Mit den Sonnenkraftwerken auf unseren Dächern generieren wir mehr als 50% unseres Stroms. Den Mitarbeitern bieten wir Fahrräder an, den Führungskräften E-Autos.
Wirtschaftsforum: Welche Faktoren haben die Springer Maschinenfabrik so erfolgreich gemacht?
Timo Springer: Motivierte Mitarbeiter sind der Schlüssel zum Erfolg. Dank ihnen sind wir heute international die Nummer 1 unter den innovativsten Unternehmen in der Holzindustrie.
Wirtschaftsforum: Was ist Ihr persönlicher Antrieb für Ihre Arbeit?
Timo Springer: Ganz klar zwei Dinge: Zufriedene Kunden und lächelnde Mitarbeiter.
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