Bodenständig stark: Erfolg zwischen Kies und Klima
Interview mit Jörg-Peter Kölling, Geschäftsführer der WRM-REESE Unternehmensgruppe

Wirtschaftsforum: Herr Kölling, Sie sind seit 2015 Geschäftsführer der WRM-REESE Unternehmensgruppe. Was reizt Sie besonders an dieser Aufgabe?
Jörg-Peter Kölling: Ich bin nun seit 25 Jahren in der Rohstoffbranche tätig. Mich fasziniert an unserer Arbeit, dass wir mit der Natur und ihren Ressourcen verantwortungsvoll umgehen müssen. Diese Langfristigkeit, verbunden mit ökologischem Verantwortungsbewusstsein, macht die Aufgabe spannend und anspruchsvoll zugleich.
Wirtschaftsforum: Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Was waren die entscheidenden Schritte?
Jörg-Peter Kölling: In den vergangenen 25 Jahren haben wir uns kontinuierlich erweitert. Heute umfasst unsere Gruppe elf Kies- und Sandwerke, zwei Steinbrüche, zwei Bodendeponien sowie einen Hafenumschlagplatz in Haren an der Ems. Unsere eigene Logistikabteilung mit rund 50 Fahrzeugen sorgt für eine effiziente Belieferung unserer Kunden. Damit zählen wir zu den führenden Rohstoffbetrieben in Norddeutschland.
Wirtschaftsforum: Welche Märkte bedienen Sie?
Jörg-Peter Kölling: Unsere Zielgruppen finden wir in der gesamten Bauindustrie – von Architekten über Fertigteil- und Rohrwerke bis hin zu Asphaltmischanlagen und dem Tief- und Straßenbau. Wir beliefern einen Radius von etwa 100 km um unsere Standorte und verstehen uns bewusst als starker Partner der regionalen Wirtschaft.
Wirtschaftsforum: Das Thema Nachhaltigkeit spielt für Ihr Unternehmen eine große Rolle. Wie setzen Sie das konkret um?
Jörg-Peter Kölling: Nachhaltigkeit bedeutet für uns weit mehr als nur Energieeffizienz. Wir lassen unsere Rohstoffbetriebe nach dem internationalen Standard CSC (Concrete Sustainability Council) zertifizieren. Das ermöglicht uns, ökologische, soziale und wirtschaftliche Leistungen transparent darzustellen und extern prüfen zu lassen. Darüber hinaus haben wir ein Artenschutzhaus eingerichtet – ein ehemaliges Wohnhaus, das wir als Zufluchtsort für geschützte Tierarten wie Uhus, Fledermäuse oder Siebenschläfer umgebaut haben. Auch unsere sanierte Bahnstrecke zwischen Emmerthal und Bodenwerder ist ein Nachhaltigkeitsprojekt: Durch die Verlagerung des Transports von der Straße auf die Schiene sparen wir jährlich rund 18.000 Lkw-Fahrten und etwa 3.500 t CO2 ein.
Wirtschaftsforum: Ihre Flotte ist technisch auf dem neuesten Stand.
Jörg-Peter Kölling: Richtig. Wir erneuern unseren Fuhrpark alle drei Jahre, um immer die modernste und emissionsärmste Technik einzusetzen. Im Juni haben wir 31 neue Lkw in Betrieb genommen. Jede neue Generation senkt den Kraftstoffverbrauch um 2 bis 3 l pro 100 km – bei täglich rund 15.000 bis 16.000 gefahrenen Kilometern ist das ein erheblicher Beitrag zur Ressourcenschonung.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Jahre gesetzt?
Jörg-Peter Kölling: Wir arbeiten an einem Energiemanagementsystem, um unsere Verbräuche weiter zu reduzieren. Zudem entwickeln wir unsere Waschprozesse weiter – in einem Werk in Sachsen-Anhalt läuft bereits eine Versuchsanlage, die künftig ohne zusätzliche Wasserzugabe auskommen soll.
Langfristig geht es uns darum, die Rohstoffversorgung für die nächsten 15 bis 20 Jahre sicherzustellen. Wir sehen unsere Aufgabe nicht nur darin, Rohstoffe zu fördern, sondern auch Verantwortung für die Region und kommende Generationen zu übernehmen.
Wirtschaftsforum: Was macht die WRM-REESE Unternehmensgruppe für Sie besonders?
Jörg-Peter Kölling: Unsere Stärke liegt in unserer Haltung: Wir handeln verantwortungsvoll, nachhaltig und kundenzentriert. Wir betreiben einen bewussten, ökologisch begleiteten Abbau. Wir verstehen uns als verlässlicher Partner, der mit Qualität, Verlässlichkeit und Respekt gegenüber Mensch und Natur arbeitet. Das ist für mich die Grundlage unseres Erfolgs – gestern, heute und morgen.














