Innovative Ideen, die Kosten sparen

Interview mit Geschäftsführer Kai Okulla, Wilhelm Schröder GmbH

Wirtschaftsforum: „Herr Okulla, was ist das Kerngeschäft Ihres Unternehmens?“

Kai Okulla: „Wir bieten Metall-Kunststoffverbundteile für kostenbewusste Kunden, die Präzision auf höchstem Niveau benötigen. Bei uns gibt es das alles aus einer Hand.“

Wirtschaftsforum: „Was ist das Besondere an Ihrem Unternehmen?“

Kai Okulla: „Wir arbeiten auf Basis einer eigens entwickelten Wertschöpfungspotenzialanalyse. Wir prüfen, ob sich Teile günstiger und/oder leichter aus ebenso gutem Material herstellen lassen, ob Alternativverfahren möglich sind.“

Wirtschaftsforum: „Haben Sie ein Beispiel für uns?“

Kai Okulla: „Gerne. Bei Pkw-Luftfedern verwenden wir 80% Kunststoff und 20% Stahl. Dies bringt eine erhebliche Ersparnis im Gewicht und in den Kosten bei gleicher Qualität. Ein anderes Beispiel aus einem für uns typischen Kundenkreis: Für einen Hersteller der ‘Weißen Ware’ haben wir bei einer Baugruppe die Kosten um 56% reduzieren können.“

Wirtschaftsforum: „Gibt es weitere Anwendungen?“

Kai Okulla: „Auch die Automobilindustrie greift gerne auf unsere Ideen zurück. So finden Sie Produkte von uns in Türen, bei Fensterhebern, Türschlössern und in Sitzlehnenverstellungen.“

Wirtschaftsforum: „Welches ist Ihre neueste Entwicklung“

Kai Okulla: „Seit einem Unfall von drei Mitarbeitern mit einem Geisterfahrer machen wir uns intensiv Gedanken, wie solche Unfälle zu vermeiden sind. So arbeiten wir zum Beispiel an einem Detektionssystem inklusive einer App für das Handy, die Autofahrer frühzeitig vor Falschfahrern warnt.“

Wirtschaftsforum: „Gibt es Tochterunternehmen?“

Kai Okulla: „‘Schnitt + Form’, unser eigener Werkzeugbau, ist unser hundertprozentiges Tochterunternehmen. Außerdem gibt es die DUO-Care, die im vergangenen Jahr für Fix N‘GO mit dem Produktpreis des Jahres ausgezeichnet wurde. Fix N‘GO ist ein duales Sprühsystem für unterwegs mit zwei unterschiedlichen sich ergänzenden Pflegeprodukten.“

Wirtschaftsforum: „Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?“

Kai Okulla: „Zurzeit haben wir 135 Festangestellte, suchen aber immer gut ausgebildete Fachkräfte.“

Wirtschaftsforum: „Wie hoch ist Ihr Jahresumsatz?“

Kai Okulla: „Aktuell liegt er bei 23 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 55 bis 60% auf den Export. Wichtigste Märkte sind Europa, Südamerika sowie der Wachstumsmarkt Asien.“ Wirtschaftsforum: „Wer braucht Ihre Produkte?“

Kai Okulla: „Mit einem Anteil von 63% vor allem die Automobilindustrie. 30% machen die Hersteller Weißer Ware aus, 7% diverse andere.“

Wirtschaftsforum: „Wie sieht es mit dem Marketing aus?“

Kai Okulla: „In den vergangenen Jahren haben wir wenig gemacht, eher nur Direktakquise. Aktuell erstellen wir ein neues Marketingkonzept ‘Hybride Produktlösungen = Kosteneinsparungen’, zu dem auch ein Messestand auf der Stuttgarter HybridExpo im September gehört.“

Wirtschaftsforum: „Was macht Ihren Erfolg aus?“

Kai Okulla: „Innovationen und das Bewusstsein, Produktions- und Prozesskosten zu verringern.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Interview mit Alexander Bauer, Geschäftsführer der Kirchdorfer Kies und Beton GmbH

Von der grauen Masse zur ästhetischen Vielfalt: Beton neu gedacht

Mit fünf Transportbetonwerken, drei Kieswerken und einer Lkw-Flotte produziert und liefert die Kirchdorfer Kies und Beton GmbH aus dem Großraum Linz Transportbeton und Zuschlagstoffe für verschiedenste Bauprojekte im ober­österreichischen Zentralraum.…

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Interview mit Benjamin Pastuszak, Geschäftsführer und Aaron Knoblich, Geschäftsführer der DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Pumpenreparaturen und Gleitringdichtungen sind ihre Spezialität: Die DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH aus Bünde hat auf diesem Gebiet jahrzehntelange Erfahrung. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum berichten die Geschäftsführer Benjamin Pastuszak und Aaron Knoblich…

Lokale Stärke, globale Vision

Interview mit Maria Wünsch-Guaraldi, CEO und Alfred Wagner, Finance Director der Sanden International (Europe) GmbH

Lokale Stärke, globale Vision

Der japanische Klimaanlagen-Spezialist Sanden navigiert in Europa mit 1.650 Mitarbeitern und 450 bis 500 Millionen EUR Umsatz durch turbulente Zeiten. Während die Automobilindustrie zwischen Elektromobilität, regulatorischen Unsicherheiten und chinesischer Konkurrenz…

Spannendes aus der Region Märkischer Kreis

Zwischen Tradition und Transformation

Interview mit Dieter Kleen, Geschäftsführer der IAS GmbH

Zwischen Tradition und Transformation

Die Elektrifizierung gilt als Schlüsselstrategie, um die Energiewende zu gestalten und nach vorn zu bringen. Dabei geht es um viel mehr als nur die Umstellung auf Elektrofahrzeuge. Ein wichtiger Baustein…

Mobilität mit Anspruch: Markenstärke trifft Zukunft

Interview mit Frank Döhring, Vorsitzender Geschäftsführer der Jürgens GmbH

Mobilität mit Anspruch: Markenstärke trifft Zukunft

Seit über 100 Jahren ist die Jürgens Gruppe fester Bestandteil der Automobilwelt in Südwestfalen – mit Mercedes-Benz als Partner der ersten Stunde. Heute präsentiert sich das Familienunternehmen als regional verankerter…

Das könnte Sie auch interessieren

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Interview mit Dipl.-Ing. Stephan Mauk, Vorstand der Concentrio AG

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Ob im Auto, im Flugzeug oder im Kraftwerk – Software entscheidet heute über Sicherheit, Effizienz und Leistung. Doch kaum jemand weiß, was im Hintergrund wirklich passiert. Genau hier setzt die…

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Interview mit Kilian Sohm, Geschäftsführer der Sohm HolzBautechnik GmbH

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Holz wächst leise – Schicht für Schicht, Jahr für Jahr. Es braucht Geduld, Beständigkeit und das richtige Maß. Wer mit Holz arbeitet, lernt diesen Rhythmus zu verstehen. Auch Unternehmen können…

TOP