Vom Walzen zum Edelstahl-Service

Interview

Das 1908 gegründete und 1949 wiederaufgebaute Werk verarbeitet seit 1960 Edelstähle und spezialisierte sich 1993 auf Edelstahl-Flachprodukte. 1995 endete das Warmwalzen. Seit 1997 gehört das Unternehmen zur Georgsmarienhütte-Gruppe.

"Wir kaufen bei namhaften europäischen Werken Edelstahl-Coils in Stärken von zwei bis zwölf Millimetern und längen sie zu Blechen von bis zu maximal 14 m. Mit Hilfe moderner, Software gesteuerter Laser-, Plasma- und Wasserstrahlschneidanlagen fertigen wir darüber hinaus Konturenzuschnitte exakt nach Kundenmaß. Auch Scherenzuschnitte und Sonderprofile gehören zu unserem Leistungsspektrum", erklärt Geschäftsführer Dr. Mario Fennert. "Zudem schleifen und polieren wir die Oberflächen." Das Walzwerk Burg verarbeitet auch bis zu 50 mm dickes Grobblech.

Mit Tränenblechen führend

Die Materialien – nur bei zertifizierten Lieferanten und mit den Werkstoffzeugnissen 3.1 B und höher sowie ADW 2 gekauft – sind hitzebeständige Stähle, Standard Rostfrei-Güten und Rostfrei-Tränenbleche für Boden- oder Treppenstufenbeläge.

Tränenköpfe machen als gegeneinander versetzte, erhabene Strukturen die Oberfläche trittfest. Sie werden über entsprechend präparierte Walzen in die Bleche geprägt – ein Vorgang, der an den Ursprung des Unternehmens erinnert. "Mit Tränenblechen sind wir Marktführer in Deutschland", freut sich Dr. Mario Fennert.

Scharfe Konturen

Konturenzuschnitte, die Spezialität des Unternehmens, tragen mit einem guten Viertel zum Umsatz des Unternehmens bei, das derzeit 83 Mitarbeiter plus sieben Auszubildende beschäftigt. Das Zuschneiden besorgen die besonders exakte Wasserstrahltechnik sowie Laser- und Plasmaverfahren. Das Walzwerk Burg setzt auch Präzisionsblechscheren sowie Abkantpressen zur Herstellung von Stahlprofilen ein.

Pro Jahr verarbeitet das nach ISO 9001:2000 zertifizierte Unternehmen rund 17.000 t Stahl. "Die auftragsbezogene Produktion macht mit rund 70 Prozent den Großteil unseres Geschäftes aus. Neben der Fertigung nach Kundenauftrag verkaufen wir aber auch direkt ab Lager", betont Dr. Mario Fennert. "Unsere Kunden kommen aus dem Anlagenbau vor allem für die Chemie- und Lebensmittelindustrie; sie sind Maschinen- und Behälterbauer oder Wasser- und Abwassertechniker. Wir arbeiten mit eigenem Außendienst."

Der Export – 15 Prozent des Umsatzes – erfolgt direkt ab Werk. Er geht vor allem nach Polen, Tschechien, Österreich, Benelux und in die Schweiz. "Wir pflegen enge Kundenkontakte", resümiert Dr. Mario Fennert. "Binnen 24 Stunden erstellen wir Angebote; unbearbeitete Bleche liefern wir in drei Tagen aus, zugeschnittene in sieben Tagen. Wir wollen mit dem Markt wachsen, die Bereiche Konturen und Sonderprofile ausbauen und Profile schweißen."

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Mit Herz, Hand und Haltung

Interview mit Jochen Saacke, Geschäftsführer der Höhenberger Biokiste GmbH

Mit Herz, Hand und Haltung

Immer mehr Menschen legen Wert auf gesunde Ernährung, Nachhaltigkeit und Regionalität – gleichzeitig soll der Einkauf möglichst bequem sein. Biokisten verbinden diese Ansprüche: Frisches Obst, Gemüse und viele weitere Bio-Produkte…

Hochleistungs-Schutzsysteme für sichere Arbeitswelten

Interview mit Emmanuel Lioen, Marketing & E-Commerce Manager Boplan

Hochleistungs-Schutzsysteme für sichere Arbeitswelten

Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein zentrales Qualitätsmerkmal moderner Industrie. Die belgische Boplan BV hat sich mit modularen Sicherheitslösungen aus Kunststoff auf den Schutz von Menschen, Maschinen und Infrastruktur spezialisiert. Emmanuel…

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Interview mit Benedict von Canal, Geschäftsführer der TECHART Automobildesign GmbH

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Als Benedict von Canal Ende 2023 die operative Führung von TECHART übernahm, stand der renommierte Porsche-Veredler vor dem Aus. Heute ist das Unternehmen wieder stabil – digitaler, fokussierter und mutiger…

Spannendes aus der Region Landkreis Jerichower Land

Agieren statt reagieren

Interview mit Hans-Jürgen Schwarz, Geschäftsführer der Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG

Agieren statt reagieren

„Wenn man keine Visionen und Ziele mehr hat, sollte man nur noch Golf spielen.“ Hans-Jürgen Schwarz, von dem das Zitat stammt, spielt noch längst nicht Golf. Der Gründer und Geschäftsführer…

Effiziente Personalplanung mit der App

Interview mit Oliver Huber CCO der R&R WFM B.V.

Effiziente Personalplanung mit der App

Die Personalplanung im Lebensmitteleinzelhandel ist nicht einfach. Der Mix aus Stammkräften und Aushilfen, lange Öffnungszeiten sowie der Bedarf an Flexibilität stellen die Firmen vor große Herausforderungen. Abhilfe schafft die Software…

Die Alleskönner für Fenster und Türen

Interview mit Thorsten Karg, Geschäftsführer der BBE Vertriebsgesellschaft mbH

Die Alleskönner für Fenster und Türen

Das energieeffizienteste Haus ist ein Haus ohne Fenster, aber wer will schon in einem fensterlosen Kasten leben? Mit dem Versprechen, die Energieeffizienz im Vergleich zu alten Holz-/Kunststofffenstern aus den 1980er-Jahren…

Das könnte Sie auch interessieren

Glas mit ganz eigener Note

Interview mit Prof. Dr. Andreas Buske, Inhaber und Geschäftsführer der Zwiesel Kristallglas AG

Glas mit ganz eigener Note

Das leise Klingen dünnwandiger, langstieliger Gläser ist für viele sicher das Schönste am Anstoßen. Einen besonderen Klang bringen die Kristallgläser der Zwiesel Kristallglas AG hervor – nicht umsonst ziert das…

Der Antrieb zur Veränderung

Interview mit Michael Fahrenbach, Geschäftsführer der Wöhrle GmbH & Co. KG

Der Antrieb zur Veränderung

Nichts verändert die Automobilindustrie derzeit mehr als die Transformation zur E-Mobilität. Als etablierter Zulieferer in dieser Branche unterstützt die Wöhrle GmbH & Co. KG weltweit ihre Kunden bei der Entwicklung…

Küchenkompetenz auf die Schiene gebracht

Interview mit Gerd Betz, Geschäftsführer und CEO der KUGEL Edelstahlverarbeitung GmbH

Küchenkompetenz auf die Schiene gebracht

Der Schiene gehört die Zukunft. Der 2020 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vorgelegte Masterplan unterstreicht dies deutlich. Bis 2030 sollen demnach doppelt so viele Bahnkunden im Schienenpersonenverkehr gewonnen…

TOP