Neuer Name, bewährte Tradition
Interview

„Heutzutage brauchen Supermärkte einen Service in immer kürzerer Zeit“, meint Roldano Calzolari, Geschäftsführer bei UNIVEG. „Wir bieten einen exzellenten Service, beste Frische und dazu die entsprechende Schnelligkeit. Wir liefern binnen 24 Stunden, auch nach Deutschland.“ Tatsächlich entfallen bei einer Exportrate von 80% über 60% auf Deutschland. Skandinavien, vor allem Dänemark, und Osteuropa sind weitere wichtige Märkte.
„Gerade Osteuropa wollen wir jetzt mehr ausbauen und entwickeln“, verrät die kaufmännische Direktorin Annabella Donnarumma. „Aber auch den Mittleren Osten, Indien und Südamerika. In den letzten Jahren haben wir auch viel nach Nordafrika exportiert, vor allem Libyen und Algerien, aber diese Märkte sind jetzt aufgrund der politischen Situation fast geschlossen. Wir schauen auch Richtung China, ein sehr interessanter Markt, aber für italienische Produkte schwierig.“
Bio im Trend
In Deutschland und Skandinavien hingegen sind vor allem die Bioprodukte, die vor zehn Jahren in die umfassende Produktpalette aufgenommen wurden, ein voller Erfolg. „Wir haben fast alle Produkte sowohl konventionell als auch in Bio“, erläutert Roldano Calzolari. „Beide Gruppen befinden sich im Wachstum, aber Bio liegt zurzeit sehr im Trend.“ Aktuell generieren die Bioprodukte um die 37 Millionen EUR des Gesamtumsatzes von 150 Millionen EUR.
„Generell ist die konventionelle Linie nach wir vor unser Kerngeschäft“, meint Annabella Donnarumma. „Die Biolinie wächst aber schnell. Wir sind immer auf der Suche nach neuen Produkten, die wir anbieten können, und streben konstant die Verbesserung der Produktqualität an. Neue Varietäten, besondere Programme, bei denen möglichst keine Pestizide verwendet werden, kurz alles, was wichtig ist für den Lebensmitteleinzelhandel. Wir haben fünf Agronome auf dem Feld, die mit den Herstellern zusammenarbeiten und Programme entwickeln, um die Supermärkte optimal bedienen zu können.“

„Unsere Kunden bekommen genau das, was sie wollen.“ Annabella DonnarummaKaufmännische Direktorin
Unter neuem Namen
Was sich auszahlt, ist die langjährige Erfahrung des Unternehmens, das 1969 von der Familie Bocchi gegründet wurde. Die Firma wurde 2007 im Zuge einer Fusion mit UNIVEG umbenannt. Die gesamte Gruppe verfügt heute über 5.550 Beschäftigte, für die italienische Tochterfirma sind 62 Mitarbeiter tätig.
Der Name könnte sich jedoch schon bald wieder ändern. „Wir sind im letzten Jahr Teil der Greenyard Gruppe geworden“, erläutert Roldano Calzolari. „Diese Gruppe ist von UNIVEG in der Absicht gegründet worden, noch weitere Gesellschaften einzugliedern, die neben Frischware auch Tiefkühlwaren sowie Obst und Gemüse in Konserven herstellen. Es ist daher möglich, dass wir unseren Namen nächstes Jahr in GREENYARD TRADE ITALIA SRL umändern werden.“
Aber egal unter welchem Namen, der Kern der Firma bleibt in jedem Fall bestehen. „Die ursprüngliche Bocchi Trade Italia ist eine der bekanntesten Firmen der Branche“, betont Annabella Donnarumma. „Wir haben einen großen Namen und konnten diese Tradition mit UNIVEG beibehalten. Wir werden geschätzt, auch, aber nicht nur, in Deutschland.“
Märkte der Zukunft
Diesen guten Namen beizubehalten, ist das Hauptziel von Roldano Calzolari. „Wir wollen nicht um jeden Preis wachsen“, stellt er fest. „Unsere heutige Herausforderung ist in erster Linie die Konsolidierung unserer Erfolge, vor allem auf dem deutschen Markt. Wir sind schon sehr zufrieden, wenn wir unseren momentanen Gesamtumsatz beibehalten. Wir werden dort unsere Präsenz ausbauen, wo wir Möglichkeit und Raum sehen, wie zum Beispiel in Osteuropa. Dieser Markt ist vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz so interessant, da die Preise, die man dort erzielen kann, niedriger sind als anderswo, aber in Zukunft wird dies ein interessanter Markt werden.“