Das unsichtbare Bauwerk: Innovation im Bau

Interview mit Dipl.-Ing. Jörg Brunecker, Geschäftsführer der Swietelsky-Faber GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Brunecker, die Swietelsky-Faber GmbH ist Marktführer in der grabenlosen Rohrsanierung. Was macht Ihr Unternehmen besonders?

Jörg Brunecker: Eine Marktführerschaft leitet uns in keiner Weise. Uns leiten unsere Unternehmensziele, die mit der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit, einer hohen Ausführungsqualität, dem nachhaltigen Wirtschaften und dem höchsten Maß an Arbeitssicherheit fest verankert sind. Unsere Stärke liegt in der Kombination aus technologischer Innovation, Nachhaltigkeit und einer klaren sozialen Verantwortung. Wir sind seit unserer Gründung 2001 auf die grabenlose Rohrsanierung spezialisiert und setzen dabei auf modernste Technologien wie robotergestützte Verfahren und die UV-Licht-Härtung von Harzen. Diese Verfahren sind nicht nur effizient, sondern auch besonders umweltschonend. Unser Ziel ist es, mit minimalem Ressourceneinsatz maximale Ergebnisse zu erzielen und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Wirtschaftsforum: Wie setzen Sie Nachhaltigkeit konkret um?

Jörg Brunecker: Unsere Philosophie beruht auf einer klaren Vision: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Ziel, sondern der Leitfaden, der unser Handeln auf allen Ebenen bestimmt. Unsere Arbeit schützt Gewässer, indem wir defekte Rohrleitungen analysieren, reparieren und sanieren. Dadurch tragen wir aktiv zur Reinhaltung von Trinkwasser und zur fachgerechten Entsorgung von Abwasser bei. Zudem arbeiten wir kontinuierlich an der Optimierung unserer Energieeffizienz. Dazu führen wir regelmäßige Audits durch und setzen auf nachhaltige Baustoffe sowie energieoptimierte Verfahren.

Wirtschaftsforum: Welche Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Umweltschutz?

Jörg Brunecker: Der Umweltschutz ist der Kern unserer Arbeit. Wir widmen uns der nachhaltigen Erhaltung des ‘größten Bauwerks Deutschlands’, nämlich der unterirdischen Infrastruktur der Ver- und Entsorgungsnetze. Durch unsere Tätigkeit tragen wir nicht nur zur Ressourcenschonung bei, sondern auch zur Verringerung von CO2-Emissionen. Unsere Technologien ermöglichen eine grabenlose Sanierung, was den Energieverbrauch drastisch senkt und unnötige Bauarbeiten vermeidet. Ein weiterer Aspekt, der mir besonders am Herzen liegt, ist die Förderung von Innovationen. Hier wünsche ich mir von der Politik stärkere Unterstützung – sei es durch Förderprogramme für neue Technologien oder steuerliche Anreize für Investitionen in nachhaltige Bauweisen. Beispielsweise könnten Zulassungsverfahren für neue, nachhaltige Baustoffe beschleunigt werden, um Innovationen schneller auf den Markt zu bringen.

Wirtschaftsforum: Ein weiterer wichtiger Punkt sind Ihre Mitarbeiter. Wie fördern Sie diese?

Jörg Brunecker: Unsere Mitarbeiter sind das Herzstück unseres Unternehmens. Wir beschäftigen aktuell 350 Fachkräfte aus 26 Nationen und legen großen Wert auf ein gutes Arbeitsklima. Unsere Branche ist hochtechnisch und bietet äußerst spannende Aufgaben. Wir arbeiten mit Fahrzeugen, die mit modernster Technologie ausgestattet sind, und bieten Lösungen, die von der Robotik bis hin zur Digitalisierung reichen. Dennoch fehlt es unserem Sektor an Sichtbarkeit und einem positiven Image – hier muss sowohl die Industrie als auch die Politik aktiv werden. Wir arbeiten gezielt daran, unter anderem durch Kooperationen mit Universitäten und Bildungseinrichtungen. Als Ausbildungsbetrieb investieren wir in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter auf allen Ebenen. Unser Ziel ist es, talentierten Nachwuchs zu gewinnen und die Wertschätzung der Branche insgesamt zu steigern – und das vom Azubi bis zum Ingenieur.

Wirtschaftsforum: Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich konfrontiert, und wie geht Ihr Unternehmen damit um?

Jörg Brunecker: Die jüngsten Krisen hatten massive Auswirkungen, haben uns als systemrelevantes Unternehmen jedoch nur bedingt getroffen. Unsere Aufgabe, die Infrastruktur zu erhalten, bleibt auch in schwierigen Zeiten unverzichtbar. Dies macht unsere Branche daher sehr resilient gegenüber Krisen. Eine der größten Herausforderungen ist der Fachkräftemangel. Die Arbeit in unserer Branche ist hoch spezialisiert und bietet viele spannende Aufgaben, wird aber oft nicht als attraktiv wahrgenommen. Zusätzlich erschweren die steigenden Materialpreise und gestörte Lieferketten die Arbeit. Dennoch konnten wir diese Herausforderungen bisher gut meistern – dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten.

Wirtschaftsforum: Wie sieht die Zukunft der Swietelsky-Faber GmbH aus?

Jörg Brunecker: Wir werden unseren Fokus auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung weiter verstärken. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird unsere Effizienz noch steigern. Auch die Implementierung von Building Information Modeling wird für uns immer wichtiger, um den gesamten Lebenszyklus von Bauprojekten noch besser zu dokumentieren und zu optimieren. Wir werden weiterhin unsere soziale Verantwortung wahrnehmen. Als Mitglied des Ethik-Managements für den Baubereich setzen wir uns aktiv gegen Diskriminierung ein.

Wirtschaftsforum: Zum Abschluss: Was treibt Sie persönlich an?

Jörg Brunecker: Mich motiviert die Möglichkeit, mit unserer Arbeit etwas wirklich Sinnvolles zu leisten. Wir schaffen nachhaltige Lösungen und verbessern die Lebensqualität der Menschen. Es ist schön zu sehen, wie Innovationen, die wir vorantreiben, einen echten Unterschied machen können – sowohl für die Gesellschaft als auch für die Umwelt.

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