Die perfekte Welle
Interview mit Helene Preus, Geschäftsführerin der Spicer Gelenkwellenbau GmbH
Seit dem Gründungsjahr 1946 ist Danas GWB-Marke ihrem Spezialgebiet, der Herstellung von Gelenkwellen für verschiedenste industrielle Anwendungen, treu geblieben. Kein Wunder, dass sich das Unternehmen in den Jahrzehnten, die seither vergangen sind, ein außergewöhnliches und umfassendes Engineering-Knowhow erarbeiten konnte, für das es bei seinen Kunden auf der ganzen Welt geschätzt wird.
„Wir sind eine sehr etablierte Marke und weltweit bekannt, auch in den USA und Asien. Unsere Kunden wissen, dass sie bei uns schnell Hilfe bekommen, wenn es ein Problem gibt“, sagt Geschäftsführerin Helene Preus. „Unser hoher Qualitätsanspruch, die technischen Features unserer Gelenkwellen und unser Engineering-Support sind hervorragend. Mit vielen Kunden verbinden uns bereits Jahrzehnte dauernde Geschäftsbeziehungen.“
Bekannt für Performance und lange Lebensdauer
Die Gelenkwellen des GWB sind für ihre Performance und lange Lebensdauer bekannt – und ragen in manchen Fällen auch durch ihre Größe und ihr enormes Gewicht hervor. „Wir haben einen umfassenden Produktkatalog, doch wir werden auch als Spezialist für Sonderlösungen geschätzt“, erzählt Helene Preus. „Unser Highlight in diesem Bereich war 2018 eine Welle mit einem Gewicht von über 45 t und einer Länge von fast 11 m für einen koreanischen Stahlhersteller. Es war die größte, die wir jemals ausgeliefert haben und eine der größten, die es derzeit wohl überhaupt gibt.“
Das ist jedoch nicht die einzige Besonderheit; die von der Dana konzipierten Wellen der GWB-Großserie 598 verfügen außerdem über ein patentiertes Offset-Design, das ihre Lebensdauer erhöht, sowie über ein automatisches Abschmiersystem.
„Wichtig ist uns Exzellenz. Wir möchten in allen Bereichen Business-Exzellenz erreichen.“ Helene PreusGeschäftsführerin
Auch im Bahnbereich konnte der GWB in den vergangenen Jahren immer wieder mit innovativen Entwicklungen punkten, wie einer Tripode mit Sicherheitskupplung für Hochgeschwindigkeitszüge, die bei Überlastung auslöst, mit der die Fahrt aber ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann und die sich in wenigen Minuten kostengünstig wieder instand setzen lässt – ein Plus an Sicherheit, das sich lohnt.
Stark in Asien und auf dem US-Markt
„Unser Brot-und-Butter-Geschäft sind Wellen für Bahnanwendungen, Industrieanlagen, Stahl, Papier, Öl und Gas“, nennt Helene Preus Geschäftsschwerpunkte. „Den Bahnbereich möchten wir noch stärker ausbauen. Obwohl dieser immer stärker elektrifiziert wird, sehen wir Wachstumschancen für Schienenfahrzeuge. Aktuell sehen wir in Korea sehr gute Chancen auf einen Großauftrag. Korea ist für uns dabei übrigens ein noch wichtigerer Markt als China, denn Korea ist stärker qualitätsgetrieben, während China stärker kostengetrieben ist.“
Auch die USA sind ein großer Markt für den GWB. Dort generiert das Unternehmen circa 30% seines Jahresumsatzes. „In den USA sind wir leicht gewachsen, in Korea definitiv“, führt Helene Preus aus. „Insgesamt geht der Markt leicht zurück. In Korea sehen wir gute Wachstumsperspektiven. Aktuell arbeiten wir an Konzepten für Südamerika, wir möchten in Brasilien eine eigene Reparaturwerkstatt eröffnen.“
Das Jahr 2020 wird im Zeichen der Optimierung der Kostenstruktur sowie des Ausbaus des Servicebereichs stehen. „Wichtig ist uns Exzellenz“, betont Helene Preus. „Wir möchten in allen Bereichen Business-Exzellenzerreichen.“