Mensch, Technik und Raum in Einklang bringen
Interview mit Prosper Dupuis, Geschäftsführer der Gertec GmbH - Planungsgesellschaft

Wirtschaftsforum: Herr Dupuis, seit fast 45 Jahren engagiert sich Gertec – heute in Form von zwei Schwesterunternehmen – als Planungs- und Ingenieurgesellschaft im Markt. Welche grundsätzliche Haltung prägt dabei Ihr Engagement?
Prosper Dupuis: Zu dieser Frage haben wir uns intensiv Gedanken gemacht und dabei gemeinsam mit all unseren Mitarbeitern folgende Formel gefunden: Veränderung ist aus unserer Sicht selbstverständlich und eröffnet uns die Chance, die Umwelt lebenswerter zu machen – dazu bringen wir Mensch, Technik und Raum umfassend, nachhaltig und vernetzt in Einklang. Diese Vielschichtigkeit wird von Gertec natürlich auch im Tagesgeschäft konsequent mit Leben gefüllt: So bauen wir bei der technischen Gebäudeausrüstung grundsätzlich auf einem starken interdisziplinären Ansatz auf, in dessen Rahmen wir uns in allen mechanischen und elektrischen Gewerkgruppen engagieren. In unserer Ingenieurgesellschaft beraten wir derweil gleichermaßen breit und umfassend zu nachhaltigem und zirkulärem Bauen.
Wirtschaftsforum: Ein weiteres Leitbild von Gertec lautet: „Ingenieur zu sein heißt Neues zu denken!“ Was denken Sie gerade neu?
Prosper Dupuis: Der Fokus unserer Kunden und unseres Unternehmens liegt derzeit klar auf der Ausarbeitung und Implementierung nachhaltiger Transformationskonzepte: Wie kann die Wärmewende gelingen? Wie können wir unsere Partner bei der Energiewende sowie auf dem Weg zur Klimaneutralität sinnvoll begleiten? Und wie sieht eine nachhaltige Infrastruktur mit entsprechenden Wärmenetzen aus? Dank unserer starken Aufstellung als Planungs- und Ingenieurgesellschaft können wir unsere Kunden auf diesem Weg von sehr frühen Konzeptionierungsphasen bis hin zur Ausarbeitung feingliedriger Details begleiten. In dem gebündelten Wissen unserer Architekten, Ingenieure und Bauplaner liegt damit wahrscheinlich unsere wichtigste Erfolgsgrundlage.
Wirtschaftsforum: Woher stammt diese starke Motivation bei Gertec?
Prosper Dupuis: Die Mitwirkung an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft ist bei uns tatsächlich stark intrinsisch getrieben – schon bei der Unternehmensgründung im Jahr 1981 lag darauf ein starker Schwerpunkt. Auch heute möchten wir diese Ambition weiterhin konsequent vorantreiben. Natürlich gibt es inzwischen bei privaten Bauherren wie auch bei Klinikbetreibern und bei der öffentlichen Hand ein ganz anderes Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit, das vermutlich auch auf die Erwartungen der jüngeren Generationen zurückzuführen ist. Wärmepumpen, Anbindungsmöglichkeiten für die Elektromobilität und Photovoltaikanlagen werden heute vielfach in die entsprechenden Gebäudestrukturen integriert, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein – Applikationen, in denen wir unseren Erfahrungsschatz voll ausspielen können. Derzeit beraten wir zudem viele Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung.
Wirtschaftsforum: Worin liegen die zentralen Herausforderungen auf diesem Weg?
Prosper Dupuis: Bei öffentlichen Ausschreibungen können wir zwar weiterhin konsequent durch unsere Fachkenntnisse und Kompetenzen überzeugen, doch die Nachweisführung gestaltet sich leider sehr komplex – gleiches gilt für die vielfältige Normenlandschaft, bei der wir uns, wie sicherlich viele andere Planungsgesellschaften auch, eine nachhaltige Vereinfachung wünschen würden.








