Mehr als fünf Millionen Kilometer pro Jahr

Interview mit Giuseppe Proto, Geschäftsführer der Savda Autoservizi Valle d‘Aosta S.p.A.

Das Aostatal ist ein Touristenzentrum im Norden Italiens, das im Westen von Frankreich, im Norden von der Schweiz und im Süden von der Region Piemont begrenzt wird. In diesem Tal gründete zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Familie Tosco das Unternehmen Savda, das im Laufe der Jahre mehrfach den Besitzer wechselte.

Zuerst wurde es von der Schweizer Familie Bordon übernommen, in den 1960er-Jahren von Fiat, bis es 1985 wieder in den Besitz der Familie Bordon gelangte.

Kerngeschäft Nahverkehr

Heute ist Savda Teil der Arriva Gruppe, die 2002 in den italienischen Busmarkt einstieg und mittlerweile der größte private Busbetreiber in Italien ist.

„Wir sind verantwortlich für 50% des öffentlichen Nahverkehrs im Aostatal“, sagt Geschäftsführer Giuseppe Proto, der auch Manager von Arriva und Geschäftsführer weiterer Arriva-Töchter, Sadem mit Sitz in Turin und des Startups Arriva Italian Rail, ist. „Im lokalen Nahverkehr sorgen wir mit 70 Bussen für die tägliche Verbindung mit den Seitentälern und den Hauptorten, ein Service vor allem für Pendler und Studenten. Wir kümmern uns um alles, die Wartung der Busse, das Personal, das Marketing und das Vertriebsnetz.“

Mit allem Komfort

Savda bietet auch überregionale Verbindungen an. Die beiden wichtigsten sind Aosta – Turin und Aosta – Mailand mit Halt in Courmayeur, Verbindungen, die vor allem von Touristen genutzt werden.

„Dafür haben wir besonders bequeme, sehr gut ausgestattete Busse, leicht zu erkennen an ihrer leuchtend roten Farbe“, betont Giuseppe Proto. „Sie alle haben WC, Wi-Fi, Steckdosen, Kaffee und Getränke an Bord sowie die für mittlere bis lange Strecken erforderliche Verpflegung.“

Die Vermietung dieser Komfortbusse mit Fahrern ist ein weiteres Standbein von Savda. Das Unternehmen hat Verträge mit Reiseveranstaltern, die im Winter Skifahrer befördern, mit Schulen und mit Vereinen.

Auf dem neuesten Stand

„Wir verbinden Tradition und Erfahrung mit Innovationen“, unterstreicht Giuseppe Proto. „Wir investieren ständig in unsere Fahrzeuge, Informationssysteme und Systeme zum Fahrkartenverkauf. Dazu gehört die Investition in sauberere Motoren, um die Emissionen in die Atmosphäre zu reduzieren, beispielsweise in Fahrzeuge von Iveco und Mercedes nach Euronorm 6. Und wir investieren in den bequemen elektronischen Fahrkartenkauf über das Internet oder eine spezielle App. Natürlich kann man die Fahrkarten auch an Verkaufsstellen oder im Bus kaufen. Für die Werbung bei der lokalen Öffentlichkeit nutzen wir die Medien, die Integration mit anderen Verkehrssystemen und unsere Internetseite, die wir gerade neu gestalten, um sie noch attraktiver und informativer zu machen. Vor allem werben die Busse für uns. Zurzeit haben wir 150 Mitarbeiter und einen Umsatz von zwölf Millionen Euro. Wir wollen in und mit der Gruppe wachsen und setzen dabei auf unsere lange Geschichte, die fest verwurzelte Präsenz in der Region und die Qualität unserer Dienstleistungen.“

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