Pionier in der Runderneuerung

Interview mit Günter Ihle, Geschäftsführer der RIGDON GmbH

Bei der Runderneuerung werden abgenutzte Reifen durch das Erneuern des Profils wieder voll funktionstüchtig gemacht. Die RIGDON GmbH mit Sitz in Günzburg an der Donau steht für Innovationskraft, Nachhaltigkeit und technologische Exzellenz im Bereich der Runderneuerung von Reifen. Unter der Leitung von Günter Ihle, der seit der Neugründung im Jahr 2014 als Geschäftsführer fungiert, hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Akteure in dieser Branche entwickelt.

Erfolgreicher Neuanfang

Die Wurzeln der RIGDON GmbH reichen zurück bis 1947 zur Firma Reifen Ihle, die von Günter Ihles Onkel gegründet wurde. Dieses Unternehmen entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem wichtigen Akteur in der Reifenbranche und betrieb insgesamt zwölf Standorte mit einem jährlichen Umsatz von über 50 Millionen EUR. Ende 2014 entschied sich Günter Ihle, gemeinsam mit zwei weiteren Investoren, für einen mutigen Neuanfang.

Die RIGDON GmbH, deren Name für ‘Reifen Ihle Günzburg an der Donau’ steht, wurde ins Leben gerufen. Das Ziel war klar: Die Restrukturierung des Unternehmens und die Etablierung als Marktführer in einem anspruchsvollen, sich wandelnden Umfeld.

Die Reifenbranche steht vor großen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Für die RIGDON GmbH ist dies jedoch eine Chance, sich als innovativer Vorreiter zu positionieren. „In heutigen Zeiten, wo der CO2-Fußabdruck dokumentiert werden muss, haben wir ein Produkt, das extrem grün ist“, betont Günter Ihle. Besonders im Bereich der Nutzfahrzeuge spielt die Runderneuerung eine entscheidende Rolle: In Deutschland liegt der Anteil an runderneuerten Reifen in diesem Segment bei über 30%.

Fortschrittliche Technik

Mit ihrer fortschrittlichen Runderneuerungstechnik trägt die RIGDON GmbH erheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. „Runderneuerte Reifen stehen der Qualität eines Neureifens in nichts nach“, betont der Geschäftsführer. „Mit 281 km/h ist Reifen Ihle zum Beispiel Weltrekordhalter in der Wüste von Dubai mit einem runderneuerten Lkw-Reifen.“ Das Unternehmen betreibt eine hochmoderne Fertigungsstätte, die sich über 88.000 m2 erstreckt und in der Reifen aller Größenklassen runderneuert werden können.Ein Investment in Höhe von knapp 25 Millionen EUR, das in Kürze getätigt werden wird, unterstützt vom Umweltinnovativprogramm des BMUV, soll nun dazu genutzt werden, die Runderneuerung von Pkw-Reifen auszubauen.

„Wir wollen den nachhaltigen Pkw-Reifen wieder in ein Standing bringen“, so Günter Ihle. Das Unternehmen plant, die Produktionsanlage mit modernster Robotertechnik und künstlicher Intelligenz auszustatten, um eine hohe Automatisierung und Effizienz zu gewährleisten. Ein runderneuerter Pkw-Reifen spart rund 21 kg, ein Lkw-Reifen 137 kg CO2 ein. Durch Runderneuerung können knapp 80% des ursprünglichen Reifens wiederverwendet werden.

Die RIGDON GmbH hat sich durch eine Kombination aus handwerklicher Präzision und fortschrittlicher Technologie als Technologieführer im Bereich der Runderneuerung etabliert. „Wir bringen einen stark handwerklich geprägten Zweig in die Automatisierung“, erklärt Günter Ihle. Neben der Reifenherstellung bietet die RIGDON GmbH einen umfassenden Service, der sämtliche Unternehmensfelder abdeckt. Ein weiterer bedeutender Bereich ist RIGDON Storage – ein fortschrittliches Lagersystem, das seit Jahren zu den Top-Systemen in der Reifen-Lagertechnik zählt.

Der Mensch im Mittelpunkt

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der RIGDON GmbH ist das starke und engagierte Team. „Wir sind durch dick und dünn gegangen und haben einen unglaublichen Teamspirit entwickelt“, betont Günter Ihle. Das Unternehmen beschäftigt knapp 100 Mitarbeiter, die durch ihren Zusammenhalt und ihre Leidenschaft einen wesentlichen Beitrag zur Technologieführerschaft von RIGDON leisten. „Unsere Mannschaft ist eng zusammengeschweißt“, so der Geschäftsführer weiter. „Das ist einer der Gründe, warum wir in der Lage sind, stets höchste Qualität und Sicherheit zu gewährleisten.“

Die RIGDON GmbH hat klare Ziele für die Zukunft: „Wir wollen die Technologieführerschaft halten und noch weiter massiv nach vorne treiben“, erklärt Günter Ihle. Der Einsatz von Robotern in der Automobilindustrie ist weit verbreitet, doch in der Runderneuerung von Reifen ist dies ein Novum. RIGDON ist stolz darauf, die allererste Anlage dieser Art in Betrieb zu haben und plant, diese Technologie weiter auszubauen.

Ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen wird im Oktober 2024 erreicht, wenn in Günzburg der erste AZuR Runderneuerungsgipfel stattfindet. Ziel dieses Gipfels ist es, gemeinsam mit anderen Marktakteuren und Vertretern der Politik die Zukunft der Runderneuerungstechnik zu diskutieren und konkrete Erwartungen an die politischen Rahmenbedingungen zu formulieren. „Für uns ist es wichtig, dieses Thema aktiv nach außen zu tragen“, betont Günter Ihle, der zudem als stellvertretender Innungsobermeister des Reifen- und Vulkanisierungshandwerks und Mitglied im bvse Fachverband Recycling von Reifen und Gummi eine Rolle in der Branche einnimmt. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, technologischen Fortschritt und eine starke Teamkultur ist die RIGDON GmbH bestens gerüstet, um die Zukunft eines nachhaltigen Reifenkreislaufs im Sinne der Kreislaufwirtschaft maßgeblich mitzugestalten und neue Standards zu setzen.

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