Lösungen sind die Lösung

Interview mit Dr. Olaf Holst, Chief Technology Evangelist der OPTIMAL SYSTEMS GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Dr. Holst, was bedeutet die Übernahme durch Kyocera für OPTIMAL SYSTEMS?

Dr. Olaf Holst: Kyocera hat im April 2020 die Mehrheitsanteile an OPTIMAL SYSTEMS übernommen. Man war von unserer Technologie überzeugt. In unserem Bereich waren wir einer der drei größten Anbieter. Unsere Technologie soll die Basis für die künftigen digitalen Aktivitäten von Kyocera werden. Im Herbst werden die ersten neuen Produkte auf den Markt kommen und langfristig soll ein ganzes Ökosystem entstehen, mit SaaS-Lösungen auf partnerschaftlicher Basis.

Die Kunden können dann für sich die Lösungen so zusammenstellen, wie sie sie brauchen. Durch unsere Zugehörigkeit zu Kyocera eröffnen sich für uns wiederum weitreichende neue Vertriebsmöglichkeiten. Wir sind in der Gruppe die stärkste ECM-Firma. Aktuell arbeiten wir an dem Ausbau unseres Vertriebs in den USA. In Europa sind die Niederlande, Italien und Großbritannien attraktive Ziele. Zudem möchten wir uns hier stärker im Osten ausdehnen. Wir werden auch Asien intensiv beobachten.

Wirtschaftsforum: Was ist die Kernkompetenz, die Kernlösung von OPTIMAL SYSTEMS?

Dr. Olaf Holst: Wir lösen hochindividuelle und komplexe Projektanforderungen im Bereich Dokumentenmanagement und Archivierung. Unsere Software heißt enaio® und lässt sich zu zahlreichen Verfahren und Anwendungen in allen Branchen integrieren, wie zum Beispiel SAP, ERP oder CRM. enaio® bietet über Customizing den Nutzern die Möglichkeit, die Software wirklich so zu konfigurieren, wie sie sie brauchen. Da unsere Lösung auch in der Cloud einsetzbar ist, profitiert man von einer hohen Datenverfügbarkeit, einer garantierten Ausfallsicherheit und von bestmöglichem Service. Mit unserer Lösung yuuvis® Momentum bieten wir zudem eine vollständig native Cloud-Lösung an, ohne Windows-Backend, Multimandanten-fähig und mit einer hohen Verfügbarkeit. yuuvis® Momentum ist eine hoch leistungsfähige Content Services-Plattform, die viele Milliarden Dokumente in einem System verwalten kann. Die Lösung bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten zu skalieren und ist extrem nutzerfreundlich. Auf der Basis der nativen Cloud-Technologie sind Multimandanten-BPM-Lösungen oder AI wichtige Zukunftsthemen für uns. Es geht dabei um die Verschlagwortung von Dokumenten oder automatisiertes Taggen. Wir sind einer von ganz wenigen Anbietern weltweit am Markt, die eine solche Lösung haben. Darüber hinaus richten wir unser Produktmanagement an den Anforderungen unserer Kunden aus. Alle unsere Entwicklungen sind jetzt agil. Wir können zum Beispiel für yuuvis® alle vier Wochen ein Release liefern.

Wirtschaftsforum: Auf welche Themen konzentrieren Sie sich in diesem und im nächsten Jahr?

Dr. Olaf Holst: Wir werden weiter unser Kerngeschäft mit enaio® und yuuvis® vorantreiben. Strategisch werden wir uns im Geschäftsjahr 2022 auf den Ausbau der Technologie in der Kyocera Group konzentrieren. Die Übernahme durch Kyocera macht für uns den Weg frei für den nächsten großen Wachstumsschritt. Zentral für all unsere Pläne ist aber die Gewinnung von Talenten. Wir suchen aktuell in unterschiedlichsten Bereichen neue Mitarbeiter. Wir sind zwar schon 30 Jahre am Markt, aber ein modernes Unternehmen ohne Angst vor Disruption. Wir sind extrem flexibel, was Arbeitszeiten und -orte angeht und bieten unserem Team verschiedene Incentives, wie zum Beispiel ein eigenes Sportstudio. Zudem hat man bei uns sehr gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wir investieren regelmäßig in intensive Aus- und Weiterbildungsprogramme und man kann bei uns diametral im Unternehmen wachsen.

Wirtschaftsforum: Welches Ziel verfolgen Sie langfristig mit OPTIMAL SYSTEMS?

Dr. Olaf Holst: Unsere Vision ist es, die Salesforce der ECM-Branche zu werden. Noch ist der Gedanke einer Digitalplattform ganz neu und in der Öffentlichkeit noch nicht weithin anerkannt. Aber Kyocera weiß natürlich, wie alle Druckerhersteller, dass ihr Geschäft endlich ist. Deshalb will man sich vom Hardware- hin zum Digitalunternehmen entwickeln. Entsprechend muss Kompetenz aus dem Beratungsbereich mit Software-Know-how gebündelt werden. Entwicklungsthemen sind dabei unter anderem Identity Management oder Verteilungs- und Kommunikationslösungen. Auch in fünf Jahren wird es noch Content-Lösungen geben, aber die werden ganz anders sein als heute, vielleicht gänzlich ohne ein Backend auskommen. Wir möchten einer der größte Plattformanbieter in unserem Bereich werden. Das ist ambitioniert, aber ‘Think Big’ ist in unserer Branche essenziell. Aktuell haben wir einen technologischen Vorsprung durch unsere native Cloud-Technologie, den müssen wir beibehalten und ausbauen.

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