Proven Excellence für komplexeste Medien

Interview mit Jens Heidkötter, Geschäftsführer der NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH und Yann Jeschke, Director Group Corporate Brand & Communications der NETZSCH Gruppe

Die NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH entwickelt und produziert rotierende Verdrängerpumpen, mit denen vorzugsweise komplexe Flüssigkeiten transportiert werden. Beispiele sind Exzenterschneckenpumpen, Drehkolbenpumpen, Schlauchpumpen oder Schraubenspindelpumpen. NETZSCH produziert jährlich über 75.000 Pumpen, von kleinsten Dosierpumpen bis hin zu Großpumpen für die Industrie.

Pumpen & Systeme ist einer von drei Geschäftsbereichen der NETZSCH Gruppe mit Hauptsitz in Selb im Fichtelgebirge. Die anderen beiden sind Analysieren & Prüfen und Mahlen & Dispergieren. Als inhabergeführte Unternehmensgruppe ist NETZSCH weltweit tätig und unterhält über 200 Standorte in 36 Ländern. Insgesamt beschäftigt die Gruppe mehr als 4.600 Mitarbeiter. Die Grundlagen für den heutigen Global Player hat Erich Netzsch im Jahr 1873 gelegt, als er anfing, Feuerwehrpumpen und -spritzen herzustellen.

„Wir haben dieses Jahr das 150-jährige Gründungsjubiläum der NETZSCH Gruppe gefeiert“, sagt Yann Jeschke, Director Group Corporate Brand & Communications, seit 2014 bei NETZSCH und seit 2020 verantwortlich für die globale Marke und Kommunikation. Die Feier mit 3.000 Gästen aus Europa und Afrika in der Motorworld München war die letzte des Jahres; zuvor hatten bereits ähnliche Jubiläumsfeiern in allen Teilen der Welt stattgefunden. Die erste Auslandsniederlassung entstand 1973 mit einer Produktionsstätte in Brasilien – inzwischen mit über 900 Mitarbeitern eine der größten Produktionsgesellschaften der Gruppe.

„Wir haben damals die Chance in Brasilien ergriffen, die sich dank eines Kundenkontakts ergeben hatte“, erläutert Jens Heidkötter, Geschäftsführer der NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH und seit Anfang 2020 bei NETZSCH. „Ich bin sehr glücklich, jetzt im deutschen Mittelstand angekommen zu sein, wir können hier ganz viel vorantreiben.“

Stabiles Marktumfeld

Mit dem Fokus auf Verdrängerpumpen ist NETZSCH Pumpen & Systeme in einem recht stabilen Marktumfeld tätig. „Der Markt für Verdrängerpumpen ist nicht der disruptivste Markt, wir müssen uns also nicht regelmäßig neu erfinden“, erklärt Jens Heidkötter. „Wichtig ist aber trotzdem, dass wir evolutorisch am Ball bleiben und uns stetig verbessern. Alles, was wir tun, soll zudem einem höheren Zweck dienen. Dabei orientieren wir uns stets an den individuellen Herausforderungen des Kunden und versuchen, die optimale Lösung zu entwickeln.“

Aktuell beschäftige man sich viel mit den Themen Smarte Pumptechnik und Energieeffizienz. „Wir haben ein sehr krisenfestes und beständiges Businessmodell“, ergänzt Yann Jeschke. „Das liegt auch an der Vielfalt von Applikationen, die wir abdecken.“ Bei jeder Anwendung ist NETZSCH darauf fokussiert, das jeweilige zu fördernde Medium, ganz gleich wie komplex es sein mag, bestmöglich zu verstehen und das Problem des Kunden optimal zu lösen.

„Die hydraulischen Systeme unserer Kunden sind sehr komplex, die Auslegung unserer Pumpe erfordert deshalb umfassendes Ingenieurwissen bis hin zur finalen Umsetzung beim Kunden vor Ort“, so Jens Heidkötter. „Nicht nur bei Pumpen, sondern in allen drei Geschäftsbereichen verstehen wir uns als Premiumanbieter. In unseren jeweiligen Bereichen sind wir absolute Spezialisten.“ „Unser Claim lautet Proven Excellence“, erklärt Yann Jeschke. „Das bedeutet, dass wir unseren Kunden in allen Bereichen herausragende Leistungen versprechen.“

Digitaler Inkubator

Seit rund fünf Jahren hat NETZSCH einen digitalen Inkubator, der sich mit der digitalen Transformation in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen beschäftigt, neue Geschäftsmodelle und Ideen entwickelt und diese vorstellt. Dieser habe bereits zu zwei erfolgreichen Ausgründungen geführt: sensXPERT für die KI-basierte, sensorgesteuerte Analyse von Kunststoffen im Prozess und LabV für eine intelligente, digitale Zusammenfassung von Daten in Laboren. Für solche Innovationsprojekte werden Mitarbeiter extra freigestellt. „Die Basis für unsere Arbeit bilden Vertrauen und Verantwortung“, so Jens Heidkötter. „Die Führungskräfte können sich dabei auf einen großen Erfahrungsschatz ihrer Mitarbeiter verlassen. Dies ermöglicht ein sehr selbstständiges Arbeiten“

Beitrag zu besserer Welt

In Zukunft will man sich bei NETZSCH mehr von der klassischen Produktentwicklung lösen und hin zu gesamtheitlichen Lösungen entwickeln. „Wir wollen den Fortschritt der Industrie unterstützen, mit umfassenden, branchen- und kundenspezifischen Lösungen“, erklärt Jens Heidkötter. „Lösungsanbieter sein steht für uns im Mittelpunkt, wir wollen uns vom Produkt abkoppeln, neue Geschäftsmodelle in den Markt reinbringen und den Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen.“ Dabei sei Nachhaltigkeit ein großes, gruppenübergreifendes Thema. „Wir möchten mit unseren Lösungen auch zu einer besseren Welt beitragen“, sagt Yann Jeschke.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Anlagen- und Maschinenbau

Winterdienst im Wandel

Interview mit Mario Schober, Leiter Verkauf der SPRINGER Kommunal- und Umwelttechnik GmbH

Winterdienst im Wandel

Mit dem Rückzug der Schneelinie in immer höhere Lagen aufgrund des Klimawandels könnte man meinen, dass der Bedarf an Winterräumgeräten ebenso schnell schmilzt wie der Schnee selbst. Glücklicherweise bleibt die…

Mit Profil zur Perfektion: Sauber machen, was bewegt

Interview mit Christian Löwe, Geschäftsführer der HEUTE Maschinenfabrik GmbH & Co. KG

Mit Profil zur Perfektion: Sauber machen, was bewegt

Sauberkeit trifft auf System – und das seit über einem Jahrhundert. Die HEUTE Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Solingen entwickelt intelligente Reinigungslösungen für Industrie, Logistik und öffentliche Einrichtungen. Mit…

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Interview mit Rimt Wortberg, Geschäftsführer der Thade Gerdes GmbH

Hohes Ansehen mit tiefen Bohrungen

Aufschlussreich und tiefgründig – zwei Adjektive, die ein Unternehmen aus dem hohen Norden Deutschlands nicht treffender beschreiben könnten. Die Thade Gerdes GmbH ist ein gefragter Partner, der nicht nur in…

Spannendes aus der Region Landkreis Mühldorf am Inn

Digitale Souveränität geht uns alle an

Interview mit Tobias Mirwald, Geschäftsführer der ADITO Software GmbH

Digitale Souveränität geht uns alle an

Hinter der übermächtigen Konkurrenz von Microsoft und Co. muss man sich hier im bayerischen Geisenhausen im Landkreis Landshut beim Thema CRM-Software nicht verstecken, ganz im Gegenteil: Die ADITO Software GmbH…

„Die menschliche Gesundheit ist das höchste Gut!“

Interview mit Jörn Seel, Unternehmer der mediCAD GmbH

„Die menschliche Gesundheit ist das höchste Gut!“

Dank medizinischer Software für die OP-Planung lässt sich das Ergebnis chirurgischer Eingriffe entscheidend verbessern. Die mediCAD GmbH hat sich als führendes Unternehmen im Bereich der digitalen OP-Planung etabliert und revolutioniert…

„Wir rücken den Fahrer ins Zentrum unseres Handelns!“

Interview mit Martin Führer, Geschäftsführer der Holmer Maschinenbau GmbH

„Wir rücken den Fahrer ins Zentrum unseres Handelns!“

Die Holmer Maschinenbau GmbH ist mit inzwischen über einem halben Jahrhundert Erfahrung einer der weltweit führenden Hersteller im Bereich selbstfahrender Zuckerrübenvollernter und expandierend bei Trägerfahrzeugen. Derzeit steht das Unternehmen am…

Das könnte Sie auch interessieren

„Ob Teilstück oder Gesamtkonzept – wir liefern, was gebraucht wird“

Interview mit Sebastiano Guerini, General Manager der Crezza S.r.l.

„Ob Teilstück oder Gesamtkonzept – wir liefern, was gebraucht wird“

Ob Autobahnen, Tunnel oder Viadukte – die Anforderungen an moderne Verkehrsinfrastruktur steigen stetig. Neben technischer Präzision sind heute Nachhaltigkeit, Sicherheit und Effizienz gefragt. Die italienische Crezza S.r.l. mit Sitz in…

Lebensqualität und gute Sicht

Interview mit Domenic von Planta, CEO der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH

Lebensqualität und gute Sicht

„Better Quality of life for patients“ lautet die Vision der SCHWIND eye-tech-solutions GmbH in Kleinostheim. Mit seinen Lasersystemen für die refraktive Augenchirurgie setzt das Unternehmen seit über 30 Jahren immer…

TEKADOOR: Mit Luft Grenzen setzen

Interview mit Benjamin Meißner, Geschäftsführer der TEKADOOR GmbH

TEKADOOR: Mit Luft Grenzen setzen

Sie sind fast unsichtbar, sparen aber erfolgreich Energiekosten: Luftschleier von TEKADOOR sorgen für eine thermische Trennung zwischen Innen- und Außenbereich, ohne den Zugang zu behindern. Die Langenfelder Spezialisten haben sich…

TOP