Natürlich spielt man für Titel. Doch definiere ich mich nicht darüber

Interview mit Manuel Neuer, Welttorhüter und Stiftungsgründer

Wirtschaftsforum: Herr Neuer, Sie haben mit 31 Jahren alle großen Titel im Fußball gewonnen. Inwiefern sind für Sie Pokale und Auszeichnungen überhaupt noch Motivation für Höchstleistungen im Tor oder definieren Sie sportlichen Erfolg mittlerweile anders?

Manuel Neuer: Mir ist vor allem wichtig, dass ich meine Leistung bringe und damit der Mannschaft helfen kann. Natürlich spielt man für Titel. Doch definiere ich mich nicht darüber. Hier steht ganz klar meine Leistung im Vordergrund.

Wirtschaftsforum:  Ein ständiges Thema ist die Kommerzialisierung des Fußballs. Dabei fällt immer wieder der Begriff Ich-AG in Verbindung mit einzelnen Spielern, auch bei Ihnen ist das der Fall. Sehen Sie sich denn als Ein-Mann-Unternehmen?

Manuel Neuer: Zuerst einmal sehe ich mich als Sportler und zwar als Mannschaftssportler. Darüber hinaus bietet sich uns die Chance zur Eigenvermarktung. Das ist aber nicht als Ein-Mann-Unternehmen möglich. Dazu habe ich ein Team, auf das ich mich in den jeweiligen Fachgebieten 100% verlassen kann. 

Wirtschaftsforum: Ehemalige Fußballprofis, zuletzt zum Beispiel Ihr ehemaliger Kollege Philipp Lahm, wählen bewusst den Weg in das Unternehmertum. Wäre das für Sie auch eine Option?

Manuel Neuer: Aktuell bin ich noch Sportler. Was danach kommt, darüber mache ich mir zwar schon Gedanken, habe aber noch keine finale Entscheidung getroffen. Ich werde mich aber sicher über Beteiligungen in die normale Geschäftswelt einbringen und Erfahrungen sammeln.

Wirtschaftsforum: Mit der Manuel Neuer Kids Foundation engagieren Sie sich in Ihrer Heimat, dem Ruhrgebiet. Was waren die Gründe für diese Entscheidung, schließlich hätten Sie weltweit aktiv werden können?

Manuel Neuer: Ich wollte dort helfen, wo ich meine Kindheit verbracht habe, weil ich dadurch eigene Erfahrungen einbringen konnte und die Unterstützung, welche die Kids Foundation bietet, punktgenau ansetzen. Inzwischen denken wir aber über weitere Standorte nach. Das zweite MANUS, ein Haus als Begegnungsort der zu betreuenden Kids, wird sicher in München entstehen.

Interview: Andreas Detert | Foto: MNKF

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