Schön und tragbar

Interview mit Francesco Pengo, Inhaber der Mara Bini Srl

„Wir haben im vergangenen Jahr unser 30-jähriges Jubiläum gefeiert“, so Inhaber Francesco Pengo.

Erfolgreich über Jahrzehnte

„Als ich das Unternehmen damals mit Partnern gegründet habe, waren die Zeiten und Bedingungen andere als heute. Die Wirtschaft und der Markt haben sich seitdem komplett verändert. Heute ist vor allem der Wettbewerb aus preisgünstiger produzierenden Ländern eine große Herausforderung. Wir können mit unserem Qualitäts- und Stilanspruch mit diesen Preisen nicht mithalten. Es war auch nie unser Anspruch, ‘billig’ zu sein. Wir versuchen, den Kunden etwas Besonderes zu geben.“

Mara Bini produziert Damenschuhe für viele bekannte Marken und vertreibt zudem eine Hausmarke. Mit rund 80% Anteil am Gesamtgeschäft ist die Private Label-Produktion das Hauptstandbein des Unternehmens. Die rund 200 Kunden von Mara Bini schätzen den hohen Qualitätsanspruch des Unternehmens und insbesondere den einzigartigen Tragekomfort der Schuhe, der ihnen regelmäßig neue Stammkunden beschert, die gezielt nach den Schuhen fragen.

„Wir haben unseren Fokus vor drei Jahren auf die Herstellung weicher und bequemer, gleichzeitig aber modischer Schuhe gelegt“, so Francesco Pengo. „Entsprechend ist die Bearbeitung aufwendiger, aber dies zahlt sich in Sachen Tragekomfort eindeutig aus. Die bestätigen auch unsere Kunden, die letztendlich Feedback von den Trägern der Schuhe bekommen.“

Das Unternehmen lanciert mit dieser Strategie zwei Kollektionen im Jahr – eine Frühjahr-Sommer-Kollektion und eine Herbst-Winter-Kollektion. Die aktuelle Frühjahr-Sommer-Kollektion umfasst sieben verschiedene Modelle: Betty, Gioia, Lidia, Sabina, Saki, Saki Sabot und Soft.

Bestseller der Frühjahr-Sommer-Auswahl sind die Schuhe aus der Linie Lidia – Ballerinas und Sandaletten, die die Trends des Frühjahrs 2019 mit eleganter Passform vereinigen. Ein Flaggschiff der Herbst-Winter-Linie war und ist die Stiefelette Gina. Die Modelle der Linie Saki, College-Schuhe und Ballerinas, haben sich über die verschiedenen Saisons hinweg fest in den Kollektionen etabliert.

Francesco Pengo
„Unser Anspruch ist es, unseren Kunden etwas Besonderes zu geben.“ Francesco PengoInhaber

„Unsere Hauptzielgruppe sind die nicht mehr ganz so jungen Damen, die moderne Schuhe suchen, aber auch großen Wert auf Bequemlichkeit legen“, so Francesco Pengo. „Aber auch jüngere Frauen, die Wert auf hohe Qualität legen, gehören zu unserer Käuferschaft. Wir arbeiten mit natürlichen Materialen und wenig Klebstoffen und passen die Bearbeitung unserer Schuhe an den Fuß an. Somit sitzen sie bequemer und man kann sie den ganzen Tag tragen, zum Beispiel im Büro.“

Internationale Expansion

Seine neuesten Kollektionen und Modelle präsentiert Mara Bini regelmäßig auf Fachmessen, wie zum Beispiel der Micam in Mailand, im Februar und im September. Dort knüpft das Unternehmen auch wichtige Kontakte außerhalb des heimischen Marktes. Insgesamt erwirtschaften die italienischen Schuhexperten inzwischen rund 10% des gesamten Geschäftsvolumens durch Exportaktivitäten.

„Zurzeit bauen wir unser Exportgeschäft kontinuierlich aus“, so Francesco Pengo. „Wir haben inzwischen sogar einige Kunden in China. Schuhe made in Italy genießen weltweit einen ausgezeichneten Ruf – das ist ein Gütesiegel und ein Türöffner.“

Francesco Pengo sieht das Unternehmen für die kommenden Jahre gut aufgestellt. „Wir möchten international wachsen und hierzu ist es wichtig, die richtigen Leute zu finden“, erklärt er. „Dies ist im Moment nicht einfach. Unsere Produktion beinhaltet noch viel Handarbeit und das wird auch so bleiben. Entsprechend geschickt müssen die Leute sein. Wir wollen allerdings nicht um jeden Preis wachsen. Wir wollen nicht so groß wie zum Beispiel Prada werden und auch nicht von einer großen Marke abhängig sein. Uns ist es wichtig, dass wir uns solide weiterentwickeln und uns langfristig ausrichten. Meine Kinder sind auch schon im Unternehmen tätig und gemeinsam arbeiten wir daran, ein ‘solides Haus’ zu bauen. Grundsätzlich würde ich mir weniger Bürokratie und Steuerlast wünschen. Wenn wir, und damit meine ich italienische Unternehmen im Allgemeinen, effizienter arbeiten und mehr Personal bezahlen könnten, wären wir international wettbewerbsfähiger.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Passion für Mobilität

Interview mit Eugène Krabbenborg, CEO der Fleet Support Group B.V

Passion für Mobilität

Wer sich als Unternehmer wirklich auf sein Kerngeschäft fokussieren möchte, ist froh, wenn er zuverlässige Partner hat, die ihn entlasten. Ein solcher Partner ist die niederländische Fleet Support Group. B.V.…

„Draht ist unser roter Faden“

„Draht ist unser roter Faden“

Drähte, egal in welcher Form oder in welcher Ausführung, begegnen uns in der Mikrowelle, im Gartenzaun oder beim Reisekoffer, den wir auf Rollen durch den Flughafen ziehen. Es ist diese…

Tierisch digital

Interview mit Christian Lehmann, Co-CEO der Deine Tierwelt GmbH

Tierisch digital

Die Deine Tierwelt GmbH mit Sitz in Hannover hat sich in den vergangenen 18 Jahren von einer Online-Kleinanzeigenplattform zu einer der führenden Communities für Tierfreunde im deutschsprachigen Raum entwickelt. Im…

Spannendes aus der Region Sant’Angelo di Piove di Sacco (PD)

Möbel aus dem Geist der Ästhetik

Interview mit Ernesto Barbieri, Geschäftsführer der Tonin Casa

Möbel aus dem Geist der Ästhetik

Italien ist weltberühmt für seine hervorragende Küche und exzellenten Weine – und für schlichtes und zeitloses Design. Italienisches Design ist elegant, experimentell und gleichzeitig traditionsverbunden. Die Tonin Casa SRL aus…

Die Pressform ist das Herz

Interview mit Giancarlo Peruzzo, Verkaufsleiter der Saga Spa

Die Pressform ist das Herz

Sie sind das Herz der Kunststoffindustrie, denn nur mit guten Pressformen lässt sich ein gutes Produkt herstellen – so einfach ist das im Grunde. Durch seine Kompetenz als führender Anbieter…

Produkte zwischen zwei Welten

Interview mit Sandro Sartori, CEO der Ventidue Srl

Produkte zwischen zwei Welten

Einweg muss nicht billig aussehen. Das beweisen die Servietten, Tischdecken und -läufer der Ventidue Srl aus Bovolenta, Italien. In Haptik und Optik stehen sie den Produkten aus Stoff in nichts…

Das könnte Sie auch interessieren

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Interview mit Michele Ventrella, Geschäftsführer der Agentur Ventrella GmbH

Mit dem besonderen Gespür für unverwechselbare Mode

Für Michele Ventrella ist Mode weniger Beruf als Berufung: In der Branche ist er für seine ausgeprägte Affinität zu Mode und besonders für seinen hochentwickelten Sinn für nicht alltägliche Designs…

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Interview mit David Friedrich, CSO und Moritz Hamm, CEO der Hamm Footwear GmbH

Wenn der Schuh passt: Erfolg im Lizenzgeschäft

Die Lizenzierung einer Modemarke im Bereich Accessoires kann das Markenimage erheblich stärken und die Marktpräsenz erweitern. Im Interview mit Wirtschaftsforum erläutern Moritz Hamm, CEO, und David Friedrich, CSO der Hamm…

Arbeitskleidung schafft Zugehörigkeit

Interview mit Kai-Michael Gminder, Geschäftsführer der Gustav Daiber GmbH

Arbeitskleidung schafft Zugehörigkeit

Arbeitskleidung spielt im modernen Unternehmen eine zentrale Rolle. Sie erfüllt nicht nur funktionale Anforderungen, sondern trägt auch maßgeblich zur Identität und zum Wohlbefinden der Mitarbeiter bei. Sie stärkt das Zugehörigkeitsgefühl,…

TOP