Alles, was leuchtet
Interview

"Wir haben immer nach Möglichkeiten gesucht, Kunststoffe mit möglichst wenig Aufwand zum Leuchten zu bringen", sagt Unternehmensgründer Thorsten Brücher. Die Leuchtmittel hätten sich geändert, doch das Ziel sei geblieben: witzige Leuchtartikel zu produzieren, die ihre Dienste als Partyspaß, Werbemittel oder Einrichtungsgimmick tun.
Heute verfügt Magic Pyramid über ein Standardprogramm von 2.663 verschiedenen Kunst- und Dekoartikeln. "Zu unseren Zielgruppen gehören Werbeagenturen, Werbemittelfachhändler, Dekorateure sowie der Einzelhandel in allen Branchen", sagt Thorsten Brücher.
„Wir haben immer nach Möglichkeiten gesucht, Kunststoffe mit möglichst wenig Aufwand zum Leuchten zu bringen.“ Thorsten Brücher
Vertrautes Terrain
Als Thorsten Brücher Magic Pyramid 1987 mit einem Partner in Köln gründete, bewegte er sich in gewisser Weise auf vertrautem Terrain: Brücher war zu dieser Zeit nämlich noch Architekturstudent und verstand schon von daher etwas von Gestaltung. Die leuchtenden Kunst- und Dekorationsartikel waren von Beginn an sein Geschäft. "Wir haben uns damals auf fluoreszierende Kunststoffe konzentriert", erinnert sich der Unternehmensgründer.
1988 fand die Umfirmierung zur KG durch die Aufnahme weiterer Kommanditisten statt. 1993 erhielt Thorsten Brücher die europäischen Exklusivrechte für den Vertrieb der fluoreszierenden LISA-Produkte. Nur wenige Jahre später dann setzte Brücher mit seinem Unternehmen einen neuen Meilenstein: Einer seiner Partner entdeckte 1997 in China die LED-Produkte für das Unternehmen.
"Zu diesem Zeitpunkt waren wir ein Trendsetter in Sachen LED", sagt Thorsten Brücher heute. Habe man zuvor zu 90 Prozent LISA-Produkte vertrieben, so waren es ab 2000 mehr als 70 Prozent LED-Produkte.
LED auf dem Vormarsch
Die LED-Technik hat den Markt für Beleuchtung revolutioniert. Für Dekorateure und Architekten sei die LED-Beleuchtung für das Haus schon unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung interessant, meint Thorsten Brücher. "Durch die LED-Technik hat man nur ein Fünfzehntel bis ein Zwanzigstel der herkömmlichen Energiekosten."
Und dieser Aspekt macht sie auch als Werbemittel zunehmend begehrt. Magic Pyramid vertreibt in diesem Bereich zu 30 Prozent Sonderanfertigungen. Das können zum Beispiel Acrylwürfel, LED-Kugelschreiber oder LED-Eiswürfel sein. Darunter sind dann auch Produkte, die nicht nur blinken, sondern mit einem Farbwechsler ausgestattet sind und in regelmäßigen Intervallen ihre Farbe wechseln können.
60 bis 70 Prozent des gesamten Geschäftsvolumens entfallen auf diesen Bereich. Der zweite bedeutende Bereich sind die sogenannten Knicklichter. Diese Knicklichter enthalten zwei Flüssigkeiten, die zusammenfließen, wenn zum Beispiel Stäbe geknickt werden. Für sechs bis acht Stunden leuchten die Produkte dann.
„Schon 1997 waren wir ein Trendsetter in Sachen LED.“ Thorsten Brücher
Geschmack ändert sich
Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch Armbänder, Gläser oder Buttons. Thorsten Brücher betont, dass alle diese Produkte selbstverständlich ungiftig seien. Zu den vorhandenen Artikeln kämen jeden Monat etwa fünf bis zehn neue Artikel hinzu, erklärt der Geschäftsführer. Das besondere Angebot: Kunden können bei Magic Pyramid die Produkte mit ihrem Logo bedrucken lassen.
Seit zehn Jahren verkaufe das Unternehmen auch alternative Weihnachtsbeleuchtungen. Thorsten Brücher hat dabei beobachtet, wie sich in den vergangenen Jahren der Geschmack der Kunden verändert hat. In Amerika habe sich der Trend zu mehr Farbe schon vor Jahren abgezeichnet. Europa hole in dieser Hinsicht derzeit auf.
Und Magic Pyramid steht hierzulande wieder einmal an der Spitze der Veränderung: Das Unternehmen bietet nämlich inzwischen auch bunte Weihnachtsbeleuchtungen mit unterschiedlichsten Motiven an.
Produktion in China
Der Trend in Sachen Beleuchtung geht nach Thorsten Brüchers Einschätzung aber nicht nur hin zu mehr Farbe, sondern vor allen zu den energiesparenden LED-Lösungen. Denen gehöre die Zukunft – und Magic Pyramid gestaltet daran mit. Das Unternehmen lässt die LED-Leuchten seit Jahren in China produzieren. "Wir arbeiten hier mit fünf Herstellern zusammen, die nach unseren Angaben produzieren", erklärt Thorsten Brücher. Magic Pyramid wiederum halte dann die exklusiven Vertriebsrechte.
Das Vorurteil der mangelnden Qualität aus Fernost kann der Unternehmer nicht bestätigen. "Wir haben in China sehr beständige Partner, weil wir diese auch angemessen bezahlen." Anders als so viele schwarze Schafe in der Branche nimmt es der Magic Pyramid-Gründer mit seiner sozialen Verantwortung für die chinesischen Mitarbeiter sehr genau. Thorsten Brücher legt viel Wert darauf, dass die Beschäftigten bei den chinesischen Partnern ärztlich gut versorgt sind.
Mit den dann auch moralisch leuchtenden Produkten wird sich Magic Pyramid auch weiterhin Schritt für Schritt entwickeln. Thorsten Brücher plant, europaweit Einzelhandelsgeschäfte zu eröffnen und denkt über ein Franchisesystem nach. Der neue größere Standort in Frechen ist ein erster Schritt zur Expansion.