Mission gesunde Arbeitsplätze

Interview mit Andreas Krieg, Geschäftsführer und Inhaber der KRIEG Industriegeräte GmbH & Co. KG

Arbeitnehmern zu gesünderen Arbeitsplätzen zu verhelfen, das ist die Mission der KRIEG Indus-triegeräte GmbH & Co. KG. Im Bereich der Arbeitsplatzsysteme für Fertigung, Logistik, Montage und Prüfung zählt sie zu den fünf leistungsstärksten Anbietern. Mit ihrer Tochtergesellschaft Geramöbel ist sie seit 1993 auch auf dem Büromöbelmarkt vertreten.

Vor 65 Jahren begann Günter Krieg, Zuschneidetische für die Textilindustrie herzustellen. Seit 1995 führt sein Sohn Andreas Krieg das Unternehmen. Er berichtet: „Die Firma ist kontinuierlich gewachsen. In Krisen gab es zwar Rückschläge, aber danach ging es immer wieder bergauf.“ Das zeichnet sich auch in der Corona-Krise ab: „Der erste Lockdown führte zu einem Umsatzrückgang von 30%. Im Herbst hatten wir uns davon erholt. Jetzt stabilisiert sich die Situation“, sagt Andres Krieg. Der Jahresumsatz des 110-köpfigen Unternehmens lag zuletzt bei 20 Millionen EUR.

Neues Segment Homeoffice

KRIEG gestaltet Arbeitsplätze so, dass die Belastung des Arbeitnehmers und die Produktivität optimiert werden. Angeboten werden sowohl fertig konfigurierte Plätze als auch ein Baukastensystem, mit dem der Kunde seinen Tisch aus verschiedenen Elementen konfigurieren kann. Die dritte Möglichkeit ist, sich die Arbeitsplätze nach ganz individuellen Anforderungen planen zu lassen.

„Unsere großen Stärken sind die Vielzahl von Komponenten, die die Gestaltung von unterschiedlichsten Arbeitsplätzen ermöglicht, die schnelle Lieferung sowie unsere hohe Planungskompetenz“, erklärt der Geschäftsführer. Ähnlich ist es im Bereich Büromöbel. Neben Tischen stellt Geramöbel auch andere Büromöbel wie Stühle, Schränke und Rollcontainer her.

Andreas Krieg weist besonders auf die hohe Qualität der höhenverstellbaren Arbeitsplätze hin. „Die Menschen haben auch einen hohen Anspruch an den Arbeitsplatz zu Hause. Im Bereich Homeoffice entsteht jetzt ein neues Segment am Markt“, erklärt er.

Fast alle Büromöbel werden innerhalb von 48 Stunden geliefert, und auch kleinere Aufträge werden angenommen. Alle Produkte sind aus Holz und Stahl gefertigt, sodass sie recycelfähig sind und damit die selbst gesetzten Ansprüche an die Nachhaltigkeit erfüllen. „Das ist auch im Transport und Versand ein großes Thema. Wir versuchen hier, Plastik zu vermeiden und arbeiten viel mit verrottbaren Verpackungsmaterialien“, sagt Andreas Krieg.

Neues Produktfeld Hygiene

Corona hat im Sommer 2020 noch ein weiteres Produktfeld von KRIEG hervorgebracht, wie Andreas Krieg berichtet: „Wir haben Hygienesäulen für die Händedesinfektion entwickelt und auf den Markt gebracht.“ Die patentierten fahrbaren Säulen sind mit einem Armhebel-Spender für Desinfektionsmittel ausgestattet und haben ein Volumen von 1 l, ausreichend für 300 Desinfektionsvorgänge. „Der Verkauf von über 10.000 solcher Säulen hat den Einbruch im Standardgeschäft abgefedert“, so der Geschäftsführer.

Ganz neu auf den Markt gebracht hat KRIEG fahrbare Hygienesäulen für Großveranstaltungen, die bis zu 10 l fassen. Alle Hygienesäulen sind optisch ansprechend gestaltet und von hoher Qualität. „Als kleines Unternehmen können wir mit solchen Produkten schnell reagieren. Unsere Mitarbeiter haben auch toll mitgemacht“, sagt Andreas Krieg. Er ist überzeugt von der Zukunft der Hygieneprodukte: „Hygiene wird auch nach Corona ein Thema bleiben.“

Noch ein weiteres Produkt, ebenfalls durch Corona inspiriert, ist ganz frisch auf dem Markt: KRIEG hat ein Raumluftfiltergerät entwickelt, das mithilfe eines HEPA 14-Filters sechs Mal in der Stunde Bakterien und Viren aus dem Raum filtert. Es soll zunächst in Schulen, Kitas und öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden. Testgeräte sind bereits installiert. „Damit möchten wir einen Beitrag leisten, die Infektionsgefahr bei Kindern und Jugendlichen zu verringern. In Deutschland haben wir hier großen Nachholbedarf. In Südkorea gibt es kein Klassenzimmer ohne Filter“, berichtet Andreas Krieg, der überzeugt ist, dass zur Bekämpfung des Corona-Virus neben Abstand auch technische Mittel erforderlich sind.

Arbeitsplätze der Zukunft

Der Hauptmarkt für die Produkte aus dem Hause KRIEG ist Deutschland. Daneben liefert das Unternehmen in die gesamte DACH-Region sowie nach Belgien, in die Niederlande und nach Frankreich. Seine Mission, gesunde Arbeitsplätze zu schaffen, treibt Andreas Krieg weiterhin an. „Unser Ziel ist, mit all unseren Produkten auch in Zukunft eine führende Rolle zu spielen.“ Neue Entwicklungen sollen dazu beitragen. So befinden sich derzeit elektrisch höhenverstellbare Arbeitstische in Produktion, die mithilfe gespeicherter Werte über den Nutzer eine ganz individuelle Einstellung ermöglichen. Weitere Entwicklungen wie etwa Schreibtische, die über das Handy gesteuert werden, sind im Kommen.

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