Hauptsache auffallen

Interview mit Michael Bartesch, Geschäftsführer der KDH Werbetechnik GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Bartesch, KDH konzentriert sich seit 25 Jahren auf Full Service-Lösungen im Bereich der Werbetechnik. Um welche Lösungen geht es dabei?

Michael Bartesch: Im Prinzip machen wir alles, was in der Werbetechnikbranche nachgefragt wird. Das können klassische Techniken wie Einzelbuchstaben, Pylone unterschiedlichster Größe, Fernkennzeichnungen, Informations- und Aktivitätentransparente, Dachkonturen oder Preisanzeigen sein, aber auch digitale Lösungen, die mehr und mehr nachgefragt werden. Alle klassischen Elemente können auch digital umgesetzt werden.

Wirtschaftsforum: Hat sich auch die KDH selbst mit den Produkten weiterentwickelt?

Michael Bartesch: Die KDH Werbetechnik wurde vor 25 Jahren als kleines Montageunternehmen gegründet. Nach und nach übernahm der Gründer Klaus Dieter Hüge kleine Unternehmen aus der Werbetechnikbranche, oft aus Insolvenzmassen. Aus drei Unternehmen entstand schließlich die KDH in ihrer jetzigen Form. Heute haben wir 67 Mitarbeiter und konnten seit 2016 unseren Umsatz verdoppeln, was uns stolz macht. Hinter dem Wachstum steckt viel Engagement. Wir haben laufend an Produkten weitergearbeitet, die Digitalisierung vorangetrieben und uns intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt. Qualität spielte dabei immer eine zentrale Rolle. Um kontinuierliche Qualität sicherzustellen, haben wir verschiedene Zertifizierungen, unter anderem im Gesundheits- und Sicherheitsmanagement.

Wirtschaftsforum: Gab es auf der Produktseite weitreichende Veränderungen?

Michael Bartesch: Unser Portfolio überzeugt seit jeher durch Vielfalt und Qualität. Zum Teil sind Produkte inzwischen so groß, dass Tieflader und Kräne zum Einsatz kommen müssen. Spuren haben natürlich digitale Techniken hinterlassen. Seit etwa fünf Jahren bieten wir neben klassischen Techniken auch digitale Lösungen in allen Größen und Facetten an. Ein zentrales Thema ist Digital Signage, digitale Werbeelemente für den Außenbereich. Das Besondere ist hier, dass man keine statischen Flächen mehr hat, sondern digitale Flächen, welche statische sowie bewegte Bilder zeigen und auf denen die Inhalte jederzeit auf Knopfdruck verändert werden können. Hierdurch ergeben sich weitere spannende Möglichkeiten in der Außenwerbung. Plakatkleben gehört damit endgültig der Vergangenheit an. Wir sind heute technisch so gut aufgestellt, dass wir von der Fertigung bis zur Montage wirklich alles aus einer Hand liefern und uns von 0 bis 100 kümmern.

Wirtschaftsforum: Gibt es für Sie weitere Merkmale, die KDH vom Markt absetzen?

Michael Bartesch: Neben den Produkten, über die wir bereits gesprochen haben, ist für mich das Projektmanagement von zentraler Bedeutung. Unsere Kunden haben für das gesamte Projekt einen Ansprechpartner an ihrer Seite, der ihre Interessen und Belange im Unternehmen vertritt. Das Engagement und die Identifikation gehen manchmal so weit, dass man sich fragt, für wen sie eigentlich arbeiten. Kunden schätzen diese Philosophie sehr. Zudem sind wir auch als Generalunternehmen tätig, das heißt, wir übernehmen den kompletten Installationsauftrag und kümmern uns auch um andere Gewerke. Am Ende stellen wir eine Rechnung für den Kunden.

Wirtschaftsforum: Sie sprachen bereits das Thema Nachhaltigkeit an. Wie wird Nachhaltigkeit bei KDH gelebt?

Michael Bartesch: Das Thema kommt tatsächlich verstärkt auf; auf Kundenseite, aber auch unternehmensintern. Bereits vor vier Jahren haben wir unsere gesamte Fahrzeugflotte komplett erneuert. Das geschah aus Eigeninitiative, nicht, weil es vorgeschrieben war. Wir sahen uns in der Pflicht, aktiv zu werden. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die in Zukunft, so hoffen wir, 100% unseres Strombedarfs abdecken wird. Ein anderes Thema ist das Recycling. Wenn Anlagen abgebaut werden, wird alles recycelt, Wertstoffe werden getrennt und sauber entsorgt. Momentan arbeiten wir an der ISO 14001-Zertifizierung für unser Umweltmanagement.

Wirtschaftsforum: Was charakterisiert die Unternehmenskultur neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung?

Michael Bartesch: Jedes Unternehmen ist die Summe der Mitarbeiter. Wir haben eine 25-jährige Historie, sind auf der anderen Seite wie ein junges, dynamisches Start-up unterwegs. Mitarbeiter finden bei KDH eine offene Kultur vor, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist. Hier sind alle per Du, wir haben eine Open Door Policy, das heißt, die Türen der Geschäftsführung stehen für jeden offen. Um ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen und unsere Wertschätzung zu zeigen, gibt es zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, Leasingprogramme für Fahrräder und IT-Equipment und ein breites Getränkeangebot.

Wirtschaftsforum: Mit Corona und dem Krieg in der Ukraine erleben wir momentan unsichere Zeiten. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund die Zukunft des Unternehmens?

Michael Bartesch: Krisen hat es immer gegeben; trotzdem ist es wichtig, nach vorn zu schauen. Seit der Übernahme hat sich KDH sehr positiv entwickelt. Unser Ziel ist es, auf einer vernünftigen, soliden Basis weiter zu wachsen, allerdings nicht um jeden Preis.

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