Digital am Ball bleiben
Interview mit Ulrich Freiherr von Waechter, Leiter Business Unit Digital Transformation der IT-Informatik GmbH

Als Günter Nägele vor 31 Jahren das Informatikunternehmen gründete, konzentrierte er sich zunächst ausschließlich auf Hardwarelösungen. SAP-Themen sowie maßgeschneiderte, ganzheitliche Lösungsansätze kamen erst später hinzu.
Die IT-Informatik wickelte ihrerzeit jedoch bereits IT-Projekte für Mittelständler wie WMF oder Gardena ab, die auch am Unternehmen beteiligt waren. Somit war durch die Eigentümer bereits eine Grundauslastung gegeben. In den Jahren 2005 bis 2007 änderte sich die Lage, berichtet Dipl.-Oec. Ulrich Freiherr von Waechter, Leiter Business Unit Digital Transformation und Mitglied der Geschäftsleitung:
„Die Firmen haben sich wieder auf ihr Kerngeschäft fokussiert. Die Teilhaber stiegen aus, dafür kam die BWK Unternehmensbeteiligungsgesellschaft als Investor ins Boot.“ Die IT-Informatik trat zwar vermehrt in der Region auf, jedoch vergrößerte sich ebenso ihr Aufgabenfeld.
Mit der Eröffnung eines Standorts in Hamburg im Jahr 2011 sowie der Übernahme von Ethalon – einem der führenden Hersteller für Personaleinsatzplanung, POS-Systeme, mobile Lösungen und CRM – erweiterte sich der Kundenstamm. Neben den klassischen SAP- und Infrastruktur-Dienstleistungen wurden zusätzlichen Themen in den Bereichen E-Commerce sowie Retail für die IT-Informatik immer wichtiger.

Viele Wettbewerber können einzelne Facetten besser abdecken, haben aber keinen ganzheitlichen Ansatz. Ulrich Freiherr von WaechterLeiter Business Unit Digital Transformation
Ambitionierte Wachstumspläne führten daraufhin zu Beginn des Jahres zum Kauf des in Berlin ansässigen IT-Dienstleisters Mercoline, wodurch sich die IT-Informatik-Gruppe weiterentwickelte.
Digitale Transformation realisieren
Mit dem konsolidierten Jahresumsatz in der Größenordnung von 40 Millionen EUR und circa 400 Mitarbeitern an vier Standorten gehört die IT-Informatik heute zu den zehn größten IT-Dienstleistern in Deutschland. Mittelständische Firmen aus den Bereichen Produktion und Handel sowie Pharmaunternehmen, darunter bekannte Namen wie Hartmann, Deichmann und OBI, vertrauen bei ihren integrativen Projekten der Expertise der IT-Spezialisten aus der IT-Informatik- Gruppe.
Die meisten von ihnen haben ihren Sitz im Großraum Ulm, viele sind aber international tätig. Die Problemstellungen sind vielfältig. Oftmals geht es um digitale Transformation, berichtet Ulrich Freiherr von Waechter, der den entsprechenden Geschäftsbereich verantwortet: „Das Spektrum reicht von B2B- und B2C-Shops über Portallösungen bis hin zu Product Information Management Systemen (PIM).“
Im Tagesgeschäft wird der typische Kunde in der Planung, Realisierung und dem Betrieb seines Onlineauftritts unterstützt. „Dies erfordert eine entsprechende Versorgung mit Daten aus verschiedenen Quellen, damit Kunden mit den Systemen kommunizieren können, oder um Wartungshistorien auszulesen“, erklärt der Diplom-Ökonom.
Als Vorreiter bietet die IT-Informatik aktuell eine Produktlösung an, welche Unternehmen bei der Erfüllung der Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO), die seit dem 25. Mai 2018 Betriebe jeder Größe tangiert, unterstützen soll.
Ganzheitlich der Konkurrenz voraus
Regelmäßig treten die IT-Experten von IT-Informatik auf Veranstaltungen mit individuellen Lösungsansätzen auf, halten Vorträge auf Kongressen und besuchen Messen. Auch das Empfehlungsmarketing funktioniert ausgezeichnet, sagt Ulrich Freiherr von Waechter. So habe man einen ausgezeichneten Ruf und sei in der Region sehr bekannt.
„Wir sind gut vernetzt und haben viele namhafte Unternehmen als Kunden“, hebt er hervor. Als klaren Wettbewerbsvorteil sieht er die praxisorientierte und integrative Herangehensweise. „Viele Wettbewerber können einzelne Facetten besser abdecken, haben aber keinen ganzheitlichen Ansatz.“ Wesentlicher Erfolgsfaktor ist hier vor allem die Kommunikation mit dem Kunden, welche stets auf Augenhöhe erfolgt.
IT-Fachleute gesucht
Neben den drei Standorten in Deutschland wird im Laufe des Jahres eine weitere Niederlassung eröffnet – Barcelona soll fortan zum Sitz des erfolgreichen Ulmer Unternehmens werden. Sekundär resultiert die Internationalität aus Recruitment-Gründen, wie Ulrich Freiherr von Waechter erläutert: „Wir wachsen und es ist schwierig, neue Leute zu finden, vor allem im süddeutschen Raum. Die IT-Branche ist leergefegt.“
Dem Fachkräftemangel versucht das Unternehmen ferner durch eigene Ausbildung entgegenzuwirken. Die Mitarbeiter erwartet ein interessanter Job mit flexiblen Arbeitszeitmodellen.
Integration und Wachstum
Das Jahr 2018 steht bei der IT-Informatik im Zeichen der Integration. So sollen Synergien mit der neuen Firma in Berlin ausgebaut werden, etwa im Hinblick auf die Vertriebskapazitäten und die Kundenansprache. Den Standort in Barcelona gilt es gut aufzustellen.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern einige laufende Großprojekte im E-Commercewie auch im SAP-Bereich. Die Herausforderungen lauten stets: on-time und in-budget. Weiteres Wachstum stellt dabei ein wichtiges Unternehmensziel dar. „Mit entsprechender Teampower schaffen wir das“, ist Ulrich Freiherr von Waechter überzeugt. Ein weiteres Augenmerk werde darauf liegen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.