Von wegen ausgebremst

Interview mit Marcello Maffeis, Vertriebsleiter der InterCar S.p.A.

„Wir haben mehr als 45 Jahre Erfahrung mit Scheibenbremsen“, sagt Vertriebsleiter Marcello Maffeis „Begonnen haben wir 1971 mit Teilen für Lenkung und Bremsen und uns dann auf Scheibenbremsen spezialisiert. Seither haben wir anhaltendes Wachstum erzielt, auch in Krisenzeiten. Heute produzieren wir ein breites Spektrum von Scheibenbremsen für Fahrzeuge und Marken aller Art.“

Pluspunkt Familie

InterCar ist ein Familienunternehmen und das ist für Marcello Maffeis die größte Stärke und der wichtigste Vorteil. „InterCar wurde als Familienunternehmen gegründet und schloss sich 2001 der OMR Gruppe an, einer familiengeführten Gruppe in Familienbesitz. Heute ist InterCar zu 50% im Besitz der Gründerfamilie und zu 50% im Besitz der OMR Gruppe. Ich selbst bin seit 2013 bei InterCar, nachdem ich 15 Jahre lang in multinationalen Unternehmen gearbeitet hatte. Die Arbeit in dem Familienunternehmen, in dem man praktisch an allem mitarbeitet, war für mich eine berufliche Wiedergeburt. Hier lässt man mich selbständig arbeiten, flexibel entscheiden und ich konnte mein Können und meine Erfahrungen als Visitenkarte nutzen.“

Als Teil von OMR gehört InterCar zu einer international tätigen Gruppe, die sich auf Fahrzeugteile aller Art spezialisiert hat wie Getriebe, Zylinderblöcke, Schwungräder, Lenksäulen oder Ölwannen. Mit Originalersatzteilen für Personen- und Nutzfahrzeuge, Motorräder und landwirtschaftliche Fahrzeuge beliefert OMR die größten Hersteller der Welt.

Qualität made in Italy

Innerhalb der Gruppe ist InterCar eine eigene Business Unit, die Originalersatzteile herstellt und auch Teile für den Ersatzteilmarkt.

„65% der Produkte sind Originalersatzteile für OEM Zulieferer in Italien und 35% Teile für den Ersatzteilmarkt vor allem in Deutschland, Spanien und Frankreich“, betont Marcello Maffeis. „Als Hersteller von Originalersatzteilen erfüllen wir höchste Ansprüche an Qualität und Sicherheit, dafür sind wir bekannt. Wir haben viel in die Automation der Anlagen, neueste Technik und den sparsamen Umgang mit Ressourcen investiert, um dieses Niveau zu erreichen. Mit dieser Technik stellen wir auch die Teile für den Ersatzteilmarkt her, in der gleichen Qualität, auch wenn das Preisniveau dort niedriger ist. Wir haben einen Namen in der Branche und können es uns nicht leisten, mindere Qualität zu liefern.“

Mehr als fünf Millionen

InterCar hat eine eigene Abteilung für Forschung und Entwicklung, die ständig an der weiteren Optimierung der Produkte und der Prozesse arbeitet. Auf 20 vollautomatischen Linien stellt InterCar Scheibenbremsen für alle Marken von Personen- und Nutzfahrzeugen her; mehr als fünf Millionen pro Jahr.

„Wir entwickeln und produzieren kundenspezifische Produkte vom Design bis zur Verpackung und wir können Vorgaben sehr schnell umsetzen“, sagt der Vertriebsmanager. „Kurze Vorlaufzeiten von der Idee bis zur Markteinführung sind unsere Stärke. Heute bieten wir eine Vielfalt von Produkten für jede Anforderung, mehr als 1.800 verschiedene Produkte und ständig kommen neue hinzu. Mit 140 Mitarbeitern haben wir in den letzten drei Jahren den Umsatz verdoppelt auf 44 Millionen EUR. In diesem Jahr wollen wir neue Kunden gewinnen. Wir präsentieren die Produkte auf der Automechanika in Frankfurt, wir haben Distributoren, aber vor allem haben wir gute Kontakte, in unserem Markt kennen sich die Teilnehmer seit Jahren.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Interview mit Joachim Böttiger, Vorstand der Verallia Deutschland AG

Ehrlicher Werkstoff, klare Vision

Das Material Glas ist hochaktuell. In Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und Debatten um Verpackungen steht der Werkstoff im Rampenlicht: unendlich recycelbar, geschmacksneutral, langlebig. Doch wie gelingt eine klimafreundliche Produktion, wenn…

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Interview mit Christian Hofmann, Vertriebsleiter der Alfred Kron GmbH

„Wir denken mit und liefern Lösungen“

Die Metallverarbeitungsbranche steht unter Druck: Digitalisierung, Fachkräftemangel und globale Lieferketten stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Wer heute erfolgreich sein will, muss flexibel agieren und Prozesse durchdenken. Ein Beispiel für diese…

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Interview mit Benjamin Pastuszak, Geschäftsführer und Aaron Knoblich, Geschäftsführer der DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH

„Wir setzen auf Mitarbeiter ab 50“

Pumpenreparaturen und Gleitringdichtungen sind ihre Spezialität: Die DTZ Dichtungs-Technik-Ziegler GmbH aus Bünde hat auf diesem Gebiet jahrzehntelange Erfahrung. Im Gespräch mit Wirtschaftsforum berichten die Geschäftsführer Benjamin Pastuszak und Aaron Knoblich…

Spannendes aus der Region Cazzago San Martino (BS)

Top Technologie-Partner im Top-Down Management

Interview mit Valentina Cianci, Head of Sales and Marketing der OCS SPA

Top Technologie-Partner im Top-Down Management

Das Top-Down-Management aller Finanztransaktionen wird allgemein Verbraucherkredit- und Privatkundengeschäft genannt. Seit der Gründung im Jahre 1984 hat sich OCS SPA in Brescia zusammen mit renommierten italienischen Banken und Finanzunternehmen zu…

Eine italienische Erfolgsschmiede

Interview mit Ruggero Brunori, Geschäftsführer der Ferriera Valsabbia S.p.A.

Eine italienische Erfolgsschmiede

Rund zwei Jahre haben die Verhandlungen gedauert, nun ist der Deal in trockenen Tüchern. Die zwei Stahlgiganten Thyssen-Krupp und Tata Steel legen ihre europäischen Stahlsparten zusammen – eine Reaktion auf…

Blech in Form gestanzt

Interview mit Ezio Bucalossi, Geschäftsführer der Nuova Sta srl

Blech in Form gestanzt

Flexibilität ist der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg kleinerer und mittlerer Unternehmen wie der Nuova Sta srl. Der italienische Blechbearbeitungsspezialist aus Provaglio d’Iseo bei Brescia hat sich mit schnellen und flexiblen…

Das könnte Sie auch interessieren

Handeln – nicht erst, wenn‘s brennt!

Interview mit Christian Kühn (li.), Geschäftsführer und Marius Schanz, Prokurist der Schlentzek & Kühn GmbH

Handeln – nicht erst, wenn‘s brennt!

Ihr Angebot reicht von Entrauchungslösungen über Brandmeldeanlagen bis zur Betreuung von Bestandsgebäuden: Die Schlentzek & Kühn GmbH aus Berlin ist seit fast drei Jahrzehnten ein spezialisierter Anbieter im vorbeugenden Brandschutz.…

Global lehren, lokal entwickeln

Interview mit Stefan Wisbauer, Geschäftsführer der Lecturio GmbH

Global lehren, lokal entwickeln

Mit dem gravierenden Fachkräftemangel einerseits und der Notwendigkeit, praktische Fähigkeiten effizient zu vermitteln andererseits steht die Ausbildung im Medizinbereich vor enormen Herausforderungen. Die Lecturio GmbH mit Sitz in Leipzig hat…

Wenn jeder Hundertstel­millimeter zählt

Interview mit Luc De Sutter, Geschäftsführer der Soenen Technology nv.

Wenn jeder Hundertstel­millimeter zählt

In jeder Küche verbergen sich kleine Wunder der Präzisionstechnik: perforierte Bleche in Mikrowellen, Siebe in Spülmaschinen oder Filter in Dunstabzugshauben. Was auf den ersten Blick selbstverständlich erscheint, erfordert eine Genauigkeit…

TOP