Neu wie alt

Interview mit Roel van Malcote, Geschäftsführer der HISTO DACH BV

HISTO DACH fertigt seit über 20 Jahren in einer Schmiede historisierende Dachfenster, die einzigartig auf dem Markt sind. Die Erfolgsgeschichte begann mit klassischen Schmiedearbeiten wie Gittern oder Beschlägen; erst später kamen Dachfenster hinzu. „Da in Belgien gerne im alten Stil gebaut wird, erhielten wir mit der Zeit immer mehr Anfragen nach Dachfenstern“, sagt Geschäftsführer Roel van Malcote. „Velux-Fenster sind für alte Häuser keine Alternative, also haben wir uns auf diese Entwicklung eingestellt, zunächst maßgeschneiderte Fenster gefertigt, später dann Standardmodelle entwickelt, die wir günstiger vorproduzieren und sehr schnell liefern konnten.“

Historischer Look, moderne Technik

Mit den Dachfenstern setzte HISTO DACH Standards – in Belgien und Deutschland. Die Dachfenster sind komplett aus Stahl gefertigt, der Innenraum ist gedämmt. „Die Fenster sehen authentisch aus, exakt wie vor 100 Jahren, und nicht wie moderne Fenster, die auf alt gemacht sind“, betont Roel van Malcote. „Seit 2016 sind wir auch in Deutschland aktiv und trotz anfänglicher Skepsis sehr erfolgreich auf diesem anspruchsvollen Markt mit seinen sehr speziellen Normen und Standards. Wir haben zum Beispiel speziell für den deutschen Markt Halterungen für den Schornsteinfeger integriert, damit sich Fenster zu 90 Grad aufklappen lassen und in dieser Position bleiben. Der Schornsteinfeger kann dann bequem ein- und aussteigen. Das gibt es nur in Deutschland.“

Altes neu entdeckt

HISTO DACH hat das Geschäft rund um die anspruchsvollen Stahl-Dachfenster seit 2016 konsequent und wohlüberlegt aufgebaut, Produkte immer wieder optimiert und weiterentwickelt. Typisch für die Fenster sind Rundbögen, die nur schwer auf dem Markt zu finden sind. Glas, Dichtungen und Isolierungen wurden mit der Zeit verbessert. Die Qualität ist insgesamt so gut, dass das Denkmalamt HISTO Dach häufig empfiehlt – und immer mehr deutsche Kunden auf das belgische Know-how zurückgreifen.

„Unser Fokus liegt nach wie vor auf dem belgischen Markt, hier ist das Potenzial größer als in Deutschland“, sagt Roel van Malcote. „Allerdings haben wir das Gefühl, dass die traditionelle Handwerkskunst in Deutschland droht, verloren zu gehen; wir können diese Lücke schließen. Dafür müssen wir unseren Bekanntheitsgrad weiter stärken, unser Händlernetz ausbauen, noch mehr Messen besuchen und intensiver Onlinemarketing betreiben.“

Ideen für morgen

Wie gut die historischen Fenster heute ankommen, illustrieren einige Zahlen. 2016 verkaufte HISTO DACH in Deutschland 47 Fenster, 2022 waren es 1.200, dieses Jahr werden es 1.100 sein. Eine schwächelnde Baukonjunktur und verunsicherte Verbraucher sind der Grund für den leichten Rückgang. Bei HISTO Dach bleibt man dennoch optimistisch. „Anders als in Deutschland werden in Belgien Neubauten häufig im alten Stil errichtet“, so Roel van Malcote. „Allmählich setzt sich dieser Trend auch in Deutschland durch, wo immer mehr alte Baumaterialien verarbeitet werden. Momentan sind wir dabei, eine kleine Plattform für belgische Baustoffe aufzubauen, mit der wir uns speziell an den deutschen Markt wenden. Interessant sind ausgesuchte Hersteller, Familienbetriebe, die auf Qualität setzen.“

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