Vom Boot direkt ins Wasser

Interview mit Sebastian Borgsmüller und Roman Horsel, Geschäftsführer der H+B technics GmbH + Co. KG

„Wir bieten individuelle Lösungen für Boote, um erstens das Beiboot-Handling zu optimieren, zweitens den Ozean zum Pool zu machen und drittens Personen auf der Yacht einen einfachen Zugang zum Wasser zu garantieren“, sagt Geschäftsführer Sebastian Borgsmüller. Beim Blick ins aktuelle Portfolio fällt gleich auf, dass die H+B technics GmbH + Co. KG sich seit ihrer Gründung 1995 permanent weiterentwickelt hat. 

Anfangs bot das Unternehmen, das heute 65 Mitarbeitende am Standort Münster beschäftigt, vor allem Liftanlagen als Nachrüstung für Yachten, heute stehen vor allem Sonderanfertigungen nach Maß auf dem Programm. Gleichwohl kann ein Kunde auch aus dem breiten Standardprogramm wählen und auch Nachrüstungen sind immer noch möglich.

Neubau und Aftermarket

„Wir bieten sowohl die Ingenieurleistung als auch die Produktion der Antriebssysteme meist auf Hydraulikbasis und den Stahlbau, inklusive Steuerung und Rahmen“, so Geschäftsführer Roman Horsel, Sohn des Gründers und praktisch im Unternehmen aufgewachsen. „Ursprünglich kommen wir aus dem Aftermarket, aber mittlerweile sind wir vor allem im Neubau tätig. Dabei sind unsere Kunden Werften, die auch den Einbau unserer Liftanlagen und hydraulischen Systeme übernehmen. Schwerpunkte sind Motorboote bis 40 oder 50 m Länge, obwohl wir auch im Bereich Segelboote und Katamarane tätig sind.“

H+B technics ist heute weltweit tätig, aber ein Großteil der Kunden sitzt in Europa. „Wir haben selbst Kunden in Neuseeland und Brasilien. In Deutschland haben wir einen breiten Kundenstamm, darunter Namen wie Hanse Yachts oder Bavaria Yachtbau. Um neue potenzielle Kunden anzusprechen, gehen wir auf Messen und sind beispielsweise auf der Bootsmesse in Cannes vertreten“, erklärt Sebastian Borgsmüller, der seit 2007 im Unternehmen ist.

Echte Ingenieurskunst

Das Unternehmen erarbeitet individuelle Lösungen für seine Kunden, manchmal können so auch kleine Serien entstehen. Dabei kommt oftmals der Kunde mit einer Idee, die H+B technics dann umsetzt. „Grundsätzlich geht es bei uns immer um Komfort und Handling. Ein besonderes Produkt ist unser Launching-System. Hier werden Beiboote aus einer Garage vollautomatisch auf die Plattform gehievt und von der Plattform ins Wasser und wieder zurück“, so Sebastian Borgsmüller. „Hier braucht es echte Ingenieurskunst, aber auch Handwerkskunst in der Fertigung und Know-how in der Steuerung. Damit können wir besonderen Komfort bieten. Das Produkt ist technisch optimiert, aber auch platzoptimiert.“

Führend in der Nische

Das Unternehmen sieht für die Zukunft noch große Potenziale in allen Bereichen. „Wir können uns neue Ansätze vorstellen. Heute ist es oft noch der Kunde, der mit einem Projekt zu uns kommt. Morgen wollen wir aktiv mit eigenen Entwicklungen auf den Kunden zugehen. Wir haben 25 Jahre Erfahrung und sind inzwischen führend in unserer Nische. Wir arbeiten in einem Umfeld, das hohe Ansprüche an das Material stellt, man denke nur an Salzwasser, Sturm oder Wellengang. Bootsarchitekten haben oft ausgefallene Wünsche und denken kaum an die Machbarkeit. Hier sind wir ein kompetenter Partner“, unterstreicht Roman Horsel. Das soll auch so bleiben. Vorrangiges Ziel ist es, sichtbarer zu werden – nicht nur für die Kunden, sondern auch zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter, denn wie bei vielen Unternehmen ist auch das heute immer wieder eine Herausforderung.

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