Maschinen für die richtige Würze
Interview mit Dipl.-Ing. Nils Albers, Inhaber und Geschäftsführer der Alfred Nolte GmbH

Für Geschäftsführer und Inhaber Nils Albers gehört der Wandel des Unternehmens zu den prägendsten Entwicklungen der vergangenen Jahre. „Wir haben uns vom reinen Maschinenanbieter zum Systemanbieter weiterentwickelt“, erklärt er. Gemeinsam mit Partnerfirmen werden heute vollständige Produktionslinien gefertigt, auch in Größenordnungen, in denen sonst große Konzerne agieren. „Als Netzwerk aus agilen Spezialisten können wir Fabriken schlüsselfertig liefern“, betont er. Dass die Alfred Nolte GmbH bewusst am Standort Reinbek festhält, ist Teil dieses Konzepts. Die Projekte hingegen haben globale Reichweite. Der Auslandsanteil schwanke im projektgetriebenen Geschäft stark, liege aber derzeit bei rund 15%. Nils Albers sieht hier Potenzial: „Wir wollen uns wieder mutiger Richtung USA bewegen und auch Kontakte nach Kanada und ins europäische Umfeld ausbauen.“ Das Unternehmen beschäftigt aktuell 20 Mitarbeiter und wächst moderat. Für große Projekte werden auch Partnerbetriebe und Zeitarbeit genutzt. Der Jahresumsatz variiert erheblich zwischen 1,8 Millionen EUR und 8,5 Millionen EUR.
Für das kommende Jahr erwartet Nils Albers bei vielen Kunden Zurückhaltung: „In der Lebensmittelindustrie spüren wir die Verunsicherung der Konsumenten.“
Die Anlagen werden digitaler
Trotz der Marktbedingungen investiert Alfred Nolte intensiv in Zukunftsthemen. „Wir setzen auf Volldigitalisierung. Das ist für uns ein großer Umbruch“, sagt Nils Albers. Gleichzeitig entwickelt das Unternehmen seine Maschinen technologisch weiter, etwa in Richtung CO2-neutraler Betriebsweisen. Auch Themen wie Fernwartung, Software-Updates und Integration in übergeordnete Fabriksysteme sind zunehmend gefragt. „Auch wir werden KI einsetzen“, sagt Nils Albers, für den Digitalisierung sowohl intern als auch in den Kundenprojekten ein zentraler Erfolgsfaktor ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Fachkräftesicherung. Die derzeitige wirtschaftliche Lage sieht er dabei sogar als Chance: „Vielleicht bekommen wir dadurch leichter neue Fachkräfte, gerade mit Blick auf Altersnachfolgen.“ Die Unternehmenskultur beschreibt er als familiär: „Wir agieren intern und mit unseren Partnerunternehmen wie befreundete Familien miteinander.“ Im Vertrieb setzt das Unternehmen vor allem auf Internetpräsenz, Pressebeiträge und persönliche Empfehlungen sowie auf Hausmessen und den direkten Austausch mit Entscheidern. Große Handelsketten gehören ebenso zu den Kunden wie junge Start-ups. Ein Start-up im Bereich Hülsenfrüchte und alternative Proteine habe man von Anfang an begleitet – es hat bereits die dritte Anlagengröße geordert.











