Für die Tiere, für die Umwelt
Interview mit Wouter Bronkhorst, Geschäftsführer der Gedizo Trading International B.V.

Was als kleiner Familienbetrieb begann, hat sich über fast drei Jahrzehnte hinweg zu einem auf hochwertiges Tierfutter und Tiereinstreu spezialisierten Unternehmen entwickelt: Die Gedizo Trading International B.V. mit Sitz in Uddel produziert heute Mischfutter (auf Basis von Raufutter) und Einstreu für Kälber, Schafe, Ziegen, Pferde und Kleintiere – und exportiert weltweit. 1996 von Geschäftsführer Wouter Bronkhorst und seiner Frau Tjarda gegründet, setzte Gedizo von Anfang an auf Nischenprodukte hoher Qualität. In kleinen Mengen wurde damals Maissilage als hochwertiges Raufutter für Kälber verpackt – heute sind es wöchentlich rund 800 t Raufutter, Stroh und Spezialmischungen, die zum Teil unter eigener Marke, zum Teil im Private Label-Verfahren ausgeliefert werden.
Vom kleinen Betrieb zur internationalen Marke
„Tiere sollten eigentlich nicht ohne uns auskommen müssen“, nennt Wouter Bronkhorst seinen Anspruch. Der Betrieb zählt sieben Mitarbeiter, arbeitet aber fast voll automatisiert. Die Expansion nach Deutschland, vor allem mit Produkten für die Kälberaufzucht und Hobby-Schafhaltung, ist ein Wachstumsbereich. Rund 40% des Umsatzes werden inzwischen im Ausland erwirtschaftet. Dabei setzt das Unternehmen stark auf Kundennähe und Empfehlungen. „Die meisten neuen Kunden gewinnen wir durch Mundpropaganda“, so Wouter Bronkhorst. Persönliche Beratung und die Individualisierung von Futtermischungen für spezifische Kundenanforderungen gehören zum festen Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Auch in Sachen Produktvielfalt geht Gedizo neue Wege: Briketts aus Luzerne, gehäckseltem Stroh, Mais und Weizen ergänzen das Portfolio – besonders für Kleintiere und Pferdehalter. Diese Spezialisierung auf kleinere Zielgruppen ist Teil der Zukunftsstrategie.
Gelebte Nachhaltigkeit
Gedizo denkt Tierfutter jedoch nicht nur aus der Perspektive der Tiere, sondern auch aus Sicht kommender Generationen. „Unsere Produktion ist vollständig CO2-neutral“, betont Wouter Bronkhorst. Aktuell sorgen 1.100 Solarpaneele sowie ein Stromspeicher für eine nachhaltige Energieversorgung. Eine neue Halle mit weiteren 2.100 m2 Fläche befindet sich im Bau – sie wird ebenfalls vollständig mit Photovoltaik ausgestattet. Die überschüssige Energie wird zukünftig als Warmwasser gespeichert und für Trocknungsprozesse eingesetzt. Auch Unternehmenskultur wird großgeschrieben: „Wir wollen nicht zu groß werden, aber weiterwachsen – an Qualität, nicht an Personal“, sagt der Geschäftsführer. „Ich denke gar nicht so sehr ans Geld. Ich möchte ein schönes Unternehmen führen, in dem auch meine beiden Söhne gern arbeiten.“ Ein langfristiges Ziel ist der Ausbau einer CO2-neutralen Trocknerei für Premium-Heu. „Wir konkurrieren nicht über den Preis, sondern über Qualität“, bringt es Wouter Bronkhorst auf den Punkt.