Erfolgreiches Profil
Interview

Verstärkungsprofile für Kunststofffenster machen rund 65 Prozent des Umsatzes der Gebhardt-Stahl GmbH aus, 20 Prozent entfallen auf Profile für die Klima- und Lüftungstechnik. Die restlichen 15 Prozent sind Sonderprofile.
„Diese Sparte wollen wir in Zukunft stark forcieren“, erläutert Geschäftsführer Ralf Neuhaus. Neu im Sortiment sind auch die thermisch getrennten Profile. Diese werden mittels neuester Maschinentechnologie ausschließlich in Werl hergestellt.
Anspruchsvolle Produkte sind auch die Butylprofile für Luftkanäle, die die Hygienevorschrift VDI 6022 erfüllen und nach DIN EN 1507:2006 und DW 144 für die Dichtheitsklassen C und D zertifiziert sind und für die Gebhardt-Stahl verschiedene Patente hält. Hinzu kommen Spezialprofile für Solartechnik und Aufzughersteller.
Große Lagerkapazitäten
Rund 50.000 t der jährlich verarbeiteten Stahlmenge von 65.000 bis 70.000 t produziert das Unternehmen selbst, der Rest wird zugekauft. Dabei stammen die Zukäufe ausschließlich von deutschen Lohnfertigern.
„Dank unserer großen Lagerflächen haben wir eine umfassende Auswahl an Profilen ständig vorrätig und können grundsätzlich sämtliche europäischen Fensterhersteller schnell beliefern“, verspricht Gert Schneider, ebenfalls Geschäftsführer.
Für Profile der Klima- und Lüftungstechnik unterhält Gebhardt- Stahl weitere Lagerstätten in Frankfurt/ Oder, Dommershausen in der Eifel sowie in der Schweiz und in Österreich. Durch den Bau einer neuen modernen Produktionshalle im Jahr 2009 am Standort in Werl mit circa 4.600 m² verfügt Gebhardt- Stahl heute alleine am Stammsitz über 10.000 m² Produktionsfläche. In Polen sind es noch einmal 2.500 m².
Konzentration auf Stahlprofile
1973 gründete Manfred Gebhardt sein Unternehmen und konzentrierte sich von Beginn an auf Stahlprofile. 1990 wurde das erste Lager gebaut und dessen Fläche bereits drei Jahre später auf 5.000 m² verdoppelt.
Die polnische Schwesterfirma Gebhardt-Stahl Polska in Stare Miasto existiert seit 2001. Hier hält Firmengründer Manfred Gebhardt 90 Prozent der Anteile, der für Polen verantwortliche Geschäftsführer Ralf Neuhaus zehn Prozent. Ein neues Verwaltungsgebäude wurde 2002 bezogen.
Anfang 2011 wurde die Firma Gillhof, die ebenfalls Kaltwalzprofile herstellt, mit zwölf Beschäftigten als 100-prozentige Tochter - gesellschaft übernommen. Zur Fertigung stehen dem Unternehmen insgesamt zehn hochmoderne Profilwalzanlagen zur Verfügung.
Auf dem neuesten Stand der Technik sind auch Lasertechnik, Konstruktionswerkzeuge und CAD-Systeme. 118 Mitarbeiter sind am Stammsitz in Werl tätig, 17 in Polen. Der Jahresumsatz von Gebhardt-Stahl beträgt 65 Millionen EUR.
Eigener Außendienst
Die Vermarktung erfolgt über den eigenen Außendienst, der ´das Ohr stets am Markt` hat. Insgesamt vier Vertriebsprofis kümmern sich um Deutschland, Österreich und die Schweiz.
In weiteren 40 Ländern ist Gebhardt-Stahl durch Repräsentanten vertreten. Auch durch die Teilnahme an Fachmessen macht das Werler Unternehmen auf sich aufmerksam. Die wichtigsten Messen sind die ‘Fensterbau’ in Nürnberg und die ‘ISH’ in Frankfurt/Main.
Außerdem präsentiert sich Gebhardt- Stahl zusammen mit Partnern auf diversen internationalen Messen, unter anderem in Mailand und Paris. Der Exportanteil beträgt 35 Prozent. Davon macht die Sparte Lufttechnik rund die Hälfte aus, 35 Prozent die Sparte Verstärkungsprofile für Kunststofffenster, die übrigen 15 Prozent weitere Produkte. Zum Gesamtumsatz tragen die Exportaktivitäten mit 22 Millionen EUR bei.
Verlässliche Mitarbeiter
Die langjährige Erfahrung bei der Herstellung unterschiedlichster Profile zählt sicherlich ebenso zu den großen Stärken von Gebhardt-Stahl wie die kompetente Beratung der Kunden. Weitere Pluspunkte sind das eigene Konstruktionsbüro sowie Statiker, die das Materialverhalten simulieren.
Da sich die Beschäftigten total mit den Zielen des Unternehmens identifizieren, wurde bislang auch noch kein Mitarbeiter wegen schlechter Auftragslage entlassen. Andererseits reagiert das Personal flexibel auf Auftragsspitzen. „Wir verlangen zwar viel, geben aber auch viel“, verdeutlicht Gert Schneider.
Zur Zukunft des Unternehmens haben die beiden Geschäftsführer klare Vorstellungen. Gert Schneider: „Die geschaffenen Strukturen wollen wir weiter festigen, Innovationen vorantreiben und qualifizierte Mitarbeiter integrieren.“ Ralf Neuhaus: „Den Anteil an Spezialprofilen wollen wir in zwei bis drei Jahren verdoppeln und den Maschinenpark weiter erneuern.“