Sternenzelt auf Zifferblatt

Interview mit Peter Stas, Managing Director der Frederique Constant S.A.

Es bedarf schon einer besonderen Passion und einem ausgeprägten Sinn für Schönheit, sich einem Produkt mit so viel Liebe hinzugeben. Für Peter Stas, Managing Director und Co-Gründer von Frederique Constant, begann das Geschäft mit den Uhren 1988, als er zusammen mit seiner Frau Aletta das Unternehmen aus der Taufe hob.

„Damals, mitten in der Quarzkrise, sahen wir herrliche Uhren, die aber zu viel zu hohen Preisen verkauft wurden. Es gab auch neue Technologien aus Asien mit geringeren Produktionskosten, aber nicht so guten Designs. Unsere Idee war, ein neues Segment zu schaffen, das wir ‘erschwinglichen Luxus’ nennen. Es sollte sich zwischen 1.000 und 5.000 EUR bewegen, mit typisch Schweizerischem Design und komplett in der Schweiz, in Genf, produziert."

Zu dieser Zeit lebte das Ehepaar allerdings noch in den Niederlanden. Die ersten 300 Uhren wurden 1992 ausgeliefert, zwei Jahre später die erste mechanische Uhr vorgestellt. 1996 zogen Peter und Aletta Stas nach Genf, wo sie 2005 ihre erste eigene Fabrik bauten. Weitere neue Produkte wie die Tourbillion-Uhr mit Manufakturwerk oder die Smart Watch ließen nicht lange auf sich warten.

Im Jahr 2016 verkaufte das Unternehmen, das inzwischen zur Citizen Group gehört, 160.000 Uhren in über 100 Länder und an 2.800 Verkaufsstellen. In Genf und den Vertriebsniederlassungen in den USA, Deutschland, Frankreich und Hong Kong wirken 200 Mitarbeiter an Herstellung und Vertrieb der Uhren mit, die neben Europa auch nach Asien und Russland exportiert werden.

Uhren zum Träumen

Fragt man den Mitbegründer, was den Erfolg seines Unternehmens ausmacht, antwortet er: „Wir verkaufen ein wunderschönes Produkt zu attraktiven Preisen. Wir haben mit dem Verkauf von klassischen Uhren begonnen und diese Strategie in den vergangenen 30 Jahren weiterverfolgt.“

Peter Stas
„Unsere Idee war, ein neues Segment zu schaffen, das wir ‘erschwinglichen Luxus' nennen.“ Peter StasManaging Director

Die Marktsituation war nicht immer einfach, macht er deutlich: „In den letzten Jahren hat der Einzelhandel Druck gemacht, in China machten Anti-Korruptions-Maßnahmen Schwierigkeiten, der Ölpreis sank und es gab Terroranschläge. Aber das Klima ändert sich und die Situation wird besser.“

2017 wurden zwei neue Modelle eingeführt: Der Flyback Chronograph und die Two Stars ladies watch, die mit funkelnden Sternen und Mondphasenanzeige zum Träumen verführt. Für 2018 ist die Vorstellung von zwei neuen Kalibern mit neuen Technologien geplant.

Bestseller seien seit vielen Jahren die Automatik-Uhren für Herren in der Preisklasse um 1.000 EUR, berichtet Peter Stas und hebt die Besonderheiten ihrer Produkte hervor: „Die Details im Design. Wir legen viel Wert auf das Ausgestalten von Mustern, das Bedrucken, Skala und Zeiger, alles ist sehr detailliert.“ Ebenso stilvoll kommt das handpolierte Etui daher.

Passion und Einsatz

„Wir wollen die Luxusuhren-Kategorie den jüngeren Menschen zugänglich machen und fokussieren uns auf Geschäftsfrauen und -männer zwischen 30 und 45 Jahren“, erklärt Peter Stas. Für ihn sind Leidenschaft für das Produkt, Innovation, Zusammenarbeit und eine offene Kommunikation die Schlüssel zum Erfolg. „Du musst bereit sein, viel Zeit zu investieren und hart zu arbeiten“, betont er.

In den nächsten drei bis fünf Jahren will er die Produktion auf 250.000 Uhren steigern und eine zusätzliche Fabrik bauen.

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