Datensicherheit als Vorbereitung auf den Tag X

Interview mit Alina Mot, Geschäftsführerin der Empalis Consulting GmbH

Wirtschaftsforum: Frau Mot, mit seiner Kompetenz in den Bereichen Data Protection, Linux und Security konkurriert Ihr Unternehmen seit Jahrzehnten mit weitaus größeren Playern im Markt – wie gelingt es Ihnen, sich nachhaltig auch gegen zahlenmäßig überlegene Wettbewerber zu behaupten?

Alina Mot: Natürlich muss man bei unserer Unternehmensgröße mit insgesamt etwa 50 Mitarbeitern seinen Value Added besonders präzise umreißen, um sich zielgerichtet im Markt positionieren zu können. Empalis gelingt dies seit mittlerweile 30 Jahren durch unsere tiefgreifende Kompetenz in sämtlichen Anwendungsfeldern, die wir bespielen – von der Beratung zu umfassenden Data Protection-Lösungen, die weit über standardmäßige Backup-Prozesse hinausgehen, bis hin zu unseren Managed Services-Angeboten, bei denen wir uns eisern an die engen Zeitvorgaben unserer SLAs halten. Gleichzeitig fällt dem persönlichen Kontakt in unseren Abläufen eine Schlüsselrolle zu.

Unsere Kunden können sich ausnahmslos sicher sein, nicht in einem anonymen Ticketsystem oder in einer gesichtslosen Hotline zu verschwinden, sondern im Problemfall zügig von einem Fachexperten eine adäquate Lösung zu erhalten – ein Wertversprechen, das gerade bei unseren Kunden aus dem gehobenen Mittelstand sowie der Enterprise-Klasse auf Anerkennung stößt.

Wirtschaftsforum: Auch in den letzten Jahren fiel Ihr Unternehmen durch starke Wachstumsraten auf – welche Treiber stecken hinter dem andauernden Erfolg, und welche weiteren Wachstumsperspektiven sehen Sie für die Zukunft?

Alina Mot: Um einerseits eine gute Skalierbarkeit zu ermöglichen und andererseits auch einen wichtigen Grundstein für die nachhaltige finanzielle Stabilität von Empalis zu legen, haben wir uns bei unseren Wachstumstendenzen in letzter Zeit stark auf unseren Managed Services-Bereich konzentriert, der deutlich weniger konjunkturabhängig ist als unser Beratungsgeschäft – auch wenn die Corona- und Supply Chain-Krisen kaum nennenswerte Auswirkungen auf unsere Unternehmenstätigkeit hatten. Schließlich bieten wir unseren Mitarbeitern schon seit über 30 Jahren umfassende Homeoffice-Lösungen an und setzen auch sonst nach innen wie nach außen auf ein hohes Maß an Flexibilität. Für die weitere Zukunft werden sicherlich Serviceprodukte im Zusammenhang mit entsprechenden Cloudlösungen eine zentrale Rolle spielen, wo wir unser gewachsenes Know-how zielführend einbringen können. Zudem streben wir eine stärkere Sichtbarkeit im Markt an, auf die wir etwa durch unseren Unternehmensblog hinwirken, der mittlerweile weltweit gelesen und gerade in Krisenfällen gerne zitiert wird. Als letztes Jahr eine Schwachstelle bei einem Produkt bekannt wurde, haben wir beispielsweise binnen Stunden einen funktionierenden Workaround gefunden und unsere Erkenntnisse in unserem Blog gepostet. Damit waren wir schneller als der Hersteller selbst, der in seiner Außenkommunikation auf unseren Artikel verwiesen hat – ein wunderbarer Vertrauensbeweis!

Wirtschaftsforum: Welche Bedrohungen der IT-Sicherheit Ihrer Kunden stehen dabei gerade im Zentrum der Aufmerksamkeit von Empalis?

Alina Mot: Im Cyber Resilience-Bereich spielt das Thema Ransomware gerade eine besondere Rolle, wobei sich das Bedrohungsbild in den letzten Jahren bisweilen etwas verändert hat. Denn während die Angreifer in der Vergangenheit allein den Verlust der verschlüsselten Daten in Aussicht stellten – was für das betroffene Unternehmen schlimm genug war und nicht selten eine existenzielle wirtschaftliche Gefahr bedeutete –, wird heute mit der Lösegeldforderung oftmals die Drohung verbunden, die sensiblen Daten bei Nichtzahlung zu veröffentlichen, was selbstredend ebenfalls gravierende Schäden für das betroffene Unternehmen nach sich ziehen kann. Mittlerweile empfehlen sowohl das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als auch die Landeskriminalämter klar, in einem solchen Fall keine Zahlung an die Erpresser zu leisten, auch wenn die Entscheidung selbstverständlich am Schluss bei den Betroffenen bleibt. Doch auch an dieser Stelle kann das tiefgreifende Know-how unseres Unternehmens hilfreich sein, da wir zusammen mit dem Kunden genau sondieren können, wie groß der Datenverlust im Zweifel wäre und inwiefern er sich damit noch in einem hinnehmbaren Bereich befände. Dies hängt davon ab, wie lange sich der Trojaner bereits im Unternehmensnetzwerk befunden hat und wann die letzte Off-Site-Datensicherung erfolgt ist, auf die man nun als Alternative zurückgreifen könnte. Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zur Schadensbegrenzung kommen muss, sondern wir unsere Expertise schon weit vorher bei der Ausgestaltung und Implementierung der IT-Infrastruktur im Rahmen unseres Security-by- Design-Konzeptes einsetzen konnten, damit das Unternehmen für den Tag X gerüstet ist. Denn ein böswilliger Eindringling ist leider keine Frage des Ob, sondern eine Frage des Wann.

Wirtschaftsforum: Gerade im IT-Bereich ist der Zugang zu qualifizierten Fachkräften oftmals ein limitierender Faktor für weiteres Wachstum – mit welchen Argumenten können Sie dabei im Arbeitgebermarkt überzeugen?

Alina Mot: Die meisten Bewerberinnen, die sich an uns wenden, kennen unser Unternehmen bereits und wissen, dass es für eine besondere fachliche Tiefe steht. Aufgrund unserer Positionierung als Dienstleister für exponierte Kunden werden wir im Tagesgeschäft nahezu ausschließlich mit inhaltlich besonders komplexen Problemen konfrontiert – das ist gerade für ambitionierte und fachlich kompetente Kollegen eine beliebte Herausforderung. Schon mehrmals erhielten wir auf die Frage nach der persönlichen Motivation eines Bewerbers die Antwort: „Wenn ich irgendwo noch etwas Neues lernen kann, dann bei Empalis!“ Denn wenn uns etwas auszeichnet, dann die ständige Bereitschaft zur Weiterentwicklung.

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